128 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen: Erfolgreicher organisationsübergreifender Ausbildungstag der heimischen BRK-Bereitschaften
AINRING (ml) – Sie sind diejenigen, die bei großen Schadensereignissen mit einer Vielzahl an Verletzten und Betroffenen den regulären Rettungsdienst und Krankentransport ergänzen und durch ihren zeitnahen Einsatz Leben retten und Leid lindern helfen: Die ehrenamtlich organisierten Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) Transport der heimischen Bereitschaften des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) aus dem Berchtesgadener Land und der Stadt Traunstein haben gemeinsam mit dem Salzburger Roten Kreuz, der Freilassinger Notarzt-Gemeinschaft, der Freiwillige Feuerwehr Ainring, dem Ortsverband Berchtesgadener Land des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freilassinger Polizei einen Ausbildungstag mit realistisch inszenierten Fallbeispielen aus dem Alltag absolviert und dabei die organisationsübergreifende Zusammenarbeit im Gebiet rund um Ainring, Freilassing und Saaldorf-Surheim geübt. An der zehnstündigen Großübung nahmen insgesamt 128 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen teil.
„Zwischen 8 und 18 Uhr hatten Übungsleiter Till Schöndorfer und sein Team rund um Christian Koller, Max Hänsch, Stefan Reiter und Konstantin Krause in hoher Taktung 39 oft zeitgleiche Fallbeispiele wirklichkeitsgetreu simuliert, wobei das Team für Realistische Unfall- und Notfalldarstellung (RUD) des Jugendrotkreuzes (JRK) schaurig echt die Patienten und Betroffenen mit Schminke und viel Schauspiel erschreckend echt in Szene setzte, so dass die Teilnehmer oft gar nicht mehr wussten, ob sie jetzt in einem echten Einsatz agieren oder nur üben“, berichtet BRK-Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter, der zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Roland Richter und Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz den geladenen Gästen, allen voran Landrat Bernhard Kern und Bürgermeister Markus Öttl, die Arbeit der Ehrenamtlichen näher erklärte, wobei den Zuschauern verdeutlicht wurde, wie komplex die Notfall-Szenarien des Einsatz-Alltags oft sind und ein breit gefächertes Können und Wissen erfordern, das gebündelt zum größten Erfolg führt: Gute Ortskenntnisse, um auch abgelegene, wenig bekannte Notfallorte schnell zu finden, die routinierte und fachkundige Versorgung von Verletzten und Betroffenen, die organisationsübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation im Team, einsatztaktisch optimiertes und abgestimmtes Verhalten, der gekonnte Umgang mit Material und Fahrzeugen sowie die praktische Anwendung der Unfallverhütungsvorschriften und Schutzmaßnahmen, damit alle wieder heil und gesund nach Hause kommen.
Der Fachdienst „Information und Kommunikation“ (Iuk) der BRK-Bereitschaften schickte als Übungsleitstelle die teilnehmenden Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen zu den simulierten Notfallorten und dokumentierte die gesamte Funk-Kommunikation und den Einsatzablauf, wobei die Einsatzleiter Rettungsdienst personell und fachlich unterstützten. Zahlreiche fachkundige Übungsbeobachter werteten die Arbeit der Teilnehmer kritisch aus und analysierten Verbesserungsmöglichkeiten und mögliche Fehler, wobei beim morgendlichen gemeinsamen Frühstück und beim abschließenden Grillfest ausreichend Zeit zum fachlichen Austausch und Kennenlernen war. Die Ehrenamtlichen der SEG Verpflegung sorgten mit ihrer Feldküche dafür, dass niemand trotz der oft auch stressigen und körperlich anstrengenden Aufgaben während des langen Übungstags hungern musste. Für die Teilnehmer des Roten Kreuzes galt die 2G-plus-Regelung, um ein vermeidbares Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus so weit wie nur möglich zu reduzieren: Alle führten noch zu Hause oder an der Wache unter Aufsicht ihres Gemeinschaftsleiters einen Selbsttest durch und beim Kontakt mit den Patienten galt die FFP2-Maskenpflicht.
Fallbeispiele waren unter anderem ein gestürzter und verletzter Radler am Ulrichshögl in der Nähe des dortigen Kneipp-Beckens, wobei die Polizei als Erstversorger eintraf und den Patienten dann an das Salzburger Rote Kreuz übergab; ein größerer Verkehrsunfall mit vielen Verletzten in Schiffmoning, bei dem nahezu alle Mitwirkenden gebraucht wurden; ein Verletzter mit eingeklemmten Beinen beim Klärwerk; ein Arbeitsunfall mit einem Gestürzten im Klärwerk; ein Forstunfall im Wald bei Rabling und ein Eingeklemmter zwischen einem Stapler und einem Holzstapel.