· Einsätze

73-jähriger Reichenhaller bricht am Toten Mann zusammen und stirbt später im Krankenhaus

Der Heli-Pilot flog allein zur Kreisklinik Bad Reichenhall, übernahm dort vom Fahrer des Reichenhaller Notarzteinsatzfahrzeugs (NEF) eine mechanische Reanimationshilfe zur automatischen Herzdruckmassage und flog sie zum Patienten am Hirschkaser.
Der Hirschkaser im Skigebiet Hochschwarzeck am Toten Mann ist Sommer wie Winter ein vor allem wegen der Aussicht auf die umliegenden Berchtesgadener Berge beliebtes und schnell erreichbares Ausflugszieg bei Einheimischen und Urlaubern.
Die per Handy-Ortung lokalisierte Gruppe hatte auch keine isolierende Kleidung oder Biwak-Ausrüstung dabei und fror bei strömendem Regen und einstelligen Temperaturen, während sechs Bergretter mit dem Pinzgauer und dem All-Terrain-Vehicle (ATV) soweit wie möglich über die Ofental-Forststraße hinaufgebracht wurden und dann weiter zu Fuß zu aufstiegen.
Die Einsatzstelle im hinteren Ofental.

RAMSAU – Nach einer kurzen Verschnaufpause am ruhigen Regen-Sonntag waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau am Montagvormittag kurz nach 11 Uhr erneut bei einem anspruchsvollen Einsatz gefordert: Ein 73-jähriger Reichenhaller war am Hirschkaser auf dem Gipfel des Toten Manns im südlichen Lattengebirge akut internistisch erkrankt, wobei sich Ersthelfer, darunter eine Ramsauer Bergretterin, die zufällig vor Ort war, um ihn kümmerten und einen Notruf absetzten. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ landete nur wenige Minuten später an der Einsatzstelle; weitere Bergretter trafen kurz darauf per Fahrzeug ein. Während sie den Patienten versorgten, kollabierte er und musste wiederbelebt werden. Der Heli-Pilot flog allein zur Kreisklinik Bad Reichenhall, übernahm dort vom Fahrer des Reichenhaller Notarzteinsatzfahrzeugs (NEF) eine mechanische Reanimationshilfe zur automatischen Herzdruckmassage und flog sie zum Patienten am Hirschkaser. Die Einsatzkräfte flogen den 73-Jährigen dann zum Klinikum Traunstein, wo er trotz aller Bemühungen später verstarb. Die Bergwacht Ramsau nahm die Frau des Patienten mit zur Bergrettungswache, wo sich der Kriseninterventionsdienst (KID) weiter um sie kümmerte. Sechs Bergretter waren gute drei Stunden lang gefordert.

Erschöpftes & verstiegenes Trio bei nasskalter Witterung aus dem hinteren Ofental gerettet
In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste die Bergwacht Ramsau drei verspätete, verstiegene, erschöpfte und frierende Urlauber aus Niedersachen und Hessen aus über 2.000 Metern Höhe im Ofental am Hochkalter holen, die selbst nicht mehr absteigen konnten, da sie kein Licht dabeihatten. Das Trio war bereits um 6 Uhr morgens zur Hochkalter-Überschreitung über die Blaueishütte aufgebrochen und hatte dann wesentlich länger als gedacht dafür gebraucht. Als gegen 21.45 Uhr der Notruf einging, erholten sich die Ehrenamtlichen gerade bei einer kleinen Grillfeier von ihrem anstrengenden Einsatz-Marathon an diesem Tag (wir berichteten). Die per Handy-Ortung lokalisierte Gruppe hatte auch keine isolierende Kleidung oder Biwak-Ausrüstung dabei und fror bei strömendem Regen und einstelligen Temperaturen, während sechs Bergretter mit dem Pinzgauer und dem All-Terrain-Vehicle (ATV) soweit wie möglich über die Ofental-Forststraße hinaufgebracht wurden und dann weiter zu Fuß zu aufstiegen. Die Einsatzkräfte trafen kurz nach Mitternacht bei dem Trio ein, versorgten die 37-jährige Frau und die beiden 27 und 35 Jahre alten Männer mit Wärmewesten und zuckerhaltigen Riegeln und Getränken, so dass sie sich rasch erholten, aus eigener Kraft mit der Bergwacht absteigen konnten und gegen 2.30 Uhr bei den Einsatzfahrzeugen an der Ofental-Forststraße und eine gute Stunde später in der Ramsauer Bergrettungswache ankamen. Die Leute brauchten keine weitere Versorgung und fuhren selbst zu ihrer Unterkunft. Elf Bergretter waren mit der Nachbearbeitung und den Aufräumarbeiten der nassen Ausrüstung bis 5 Uhr in der Früh gefordert. Zur besseren Kommunikation im per Digitalfunk nur schlecht abgedeckten Ofental hatten weitere Bergretter ein Funk-Gateway im Klausbachtal in Betrieb genommen.