Aktiv im Einsatz gegen die Pandemie
Die Freilassinger BRK-Bereitschaft ist unter anderem in den Teststraßen stark gefordert
FREILASSING – Corona ist das dominante Thema in allen Bereichen. Stark damit beschäftigt war und ist auch die BRK Bereitschaft der Stadt Freilassing. So sind die Mitglieder in den kommunalen Testzentren in Bayerisch Gmain und Freilassing aktiv im Einsatz gegen die Pandemie. „Leider sind uns im vergangenen Jahr viele Veranstaltungen weggebrochen, die für unsere Nachwuchswerbung, aber auch finanziell für uns wichtig sind“, so Bereitschaftsleiter Stefan Fuchs, etwa das Ferienprogramm, der Glückshafen zum Kirchweihmarkt und der Christkindlmarkt. Das bereite momentan finanzielle Sorgen, da die Erlöse aus diesen Bereichen stets in Neubeschaffung von Material und Fahrzeuge fließen.
„Trotzdem blicken wir optimistisch in die Zukunft“, ist er sich mit seinem Stellvertreter Moritz Jellinek einig. Der stetige Mitgliederzuwachs sei erfreulich und ein Alternativtermin für das ausgefallene Jubiläum in Arbeit. Für heuer steht eine Ersatzbeschaffung für den Rettungswagen an.
Im Jahresbericht wird deutlich, wie viel Arbeit abseits von „Blaulicht und Einsatz“ zu bewältigen ist. Mehr als 6000 Einsatzstunden, hauptsächlich in Zusammenhang mit der Pandemie und im ehrenamtlichen Rettungsdienst, wurden geleistet. Trotz Corona wurden die Helfer in gleichbleibender Anzahl zu SEG-Einsätzen gerufen. Einen starken Rückgang gab es hingegen bei den Sanitätswachdiensten, da es keine Veranstaltungen gab. Die Dienstabende und Ausbildungen wurden größtenteils Online abgehalten. Systemrelevante Einsatzübungen durften zeitweise unter strengen Hygienevorgaben in Kleinstgruppen abgehalten werden. Das Spektrum der Versorgung für die Patienten reichte im vergangenen Jahr vom einfachen „Pflasterkleben“, über Frakturen bis hin zu schweren Verkehrsunfällen.
Zu Beginn der Pandemie galt es, schnellstmöglich alle Helfer der Bereitschaft in erweiterter Infektionsvorbeugung und speziellen Anforderungen in der Hygiene zu unterweisen. Zudem stand die Führungsmannschaft vor der Herausforderung, geeignete Schutzausrüstung zu organisieren.
Zeitweise wurde der Rettungswagen der Bereitschaft in Rufbereitschaft versetzt, um den Regelrettungsdienst zu entlasten. Denn dieser fiel manchmal länger aus, um nach dem Transport eines Covid-19-Patienten die hygienischen Standards einzuhalten. Auch beim Evakuieren oder Transport solcher Patienten war die Bereitschaft gefordert. Die Bereitschaft stellte zudem einen Helfer für drei Wochen für alle anfallenden organisatorischen Aufgaben auf Kreisverbandsebene. Als es zum Stau des Transitverkehrs an der Grenze zu Österreich kam, waren die SEG Transport zur Absicherung und SEG Betreuung der Bereitschaft im Einsatz. Eine Notunterkunft wurde in Piding im Auftrag des Landratsamts in der Mehrzweckhalle errichtet und über mehrere Tage betrieben.
Während der Sommer entspannter verlief, wurde das Aufgabengebiet zu Corona im Herbst wieder fordernder. Im September wurde in gemeinsamer Arbeit mit dem Landratsamt und dem Kreisverband in Bayerisch Gmain das kommunale Testzentrum eingeführt. Seit Bestehen arbeiten die Bereitschaftsmitglieder in der Teststraße mit, ebenso mittlerweile auch in der Teststraße Freilassing.
Am Heiligen Abend waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit mobilen Corona-Testteams im Landkreis unterwegs und haben Senioren und Menschen mit Behinderungen zu Hause besucht, die nicht ohne fremde Hilfe ins Testzentrum kommen konnten. Ihnen wurde mit einem aktuellen Test die Gelegenheit zuteil, wertvolle Zeit mit ihren Angehörigen zu verbringen.
Immer mehr wurden die BRKler von Institutionen und auch Pflegeeinrichtungen angefragt, Tests vor Ort durchzuführen. So startete die Bereitschaft Ende Dezember mit der Reihentestung von Mitarbeitern in der Awo Freilassing.
Die Bereitschaftsleiter bedanken sich für den Einsatz der Mitglieder: „Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle unsere Helfer für ihr Engagement. Dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der viele beruflich und familiär ohnehin belastet sind.“