RAMSAU – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau waren am Samstag bei vier Einsätzen gefordert. Kurz nach 8 Uhr forderte sie die Nachbar-Bereitschaft Berchtesgaden zu einer großen Vermisstensuche über die Steige rund um Sankt Bartholomä am Königssee an, der zu dieser Zeit noch im dichten Inversionsnebel lag, so dass die Einsatzkräfte das Gelände nicht per Heli absuchen konnten. Die bereits in der Nacht von ihrer Mutter vermisste 25-jährige Urlauberin aus Hessen hatte zusammen mit ihrem gleichaltrigen Begleiter im Winterraum der Wasseralm in der Röth übernachtet und meldete sich dann gegen 9.30 Uhr wohlbehalten zurück, als sie im Abstieg wieder ein Handy-Netzempfang hatte, so dass das Großaufgebot an Einsatzkräften wieder einrücken konnte (wir berichteten).
Zwölf Ramsauer Bergretter waren zum Sucheinsatz unterwegs, konnten aber zum Teil noch auf der Anfahrt wieder umkehren, wobei sie gegen 9.45 Uhr von der Leitstelle zur Erstversorgung eines dreijährigen Buben geschickt wurden, der auf einer Baustelle in der Ramsau zwei bis drei Meter tief über eine Treppe gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen war. Die Bergretter versorgten das Kind und übergaben es an das Berchtesgadener Rote Kreuz, das wenige Minuten später mit Rettungswagen und Notärztin ankam, den kleinen Patienten weiter versorgte und dann in die Kinderklinik des Salzburger Landeskrankenhauses brachte.
Gegen 11.40 Uhr ging ein weiterer Notruf vom Kleinkalter ein, wo ein 38-jähriger Urlauber aus Mittelfranken mit den winterlichen Bedingungen auf dem Grat vom Rotpalfen zum Hochkalter-Gipfel überfordert war. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ nahm einen Ramsauer Bergretter auf und setzte ihn dann per Winde an der Einsatzstelle im in rund 2.500 Metern Höhe ab. Der Bergretter sicherte den im Neuschnee frierenden Mann in einem Rettungssitz, so dass ihn der Heli wenige Minuten später per Winde aufnehmen und mit dem Retter ins Tal ausfliegen konnte. Der Mann ging dann selbst zu seinem Auto am Hintersee zurück. Fünf Bergretter waren bis 12.30 Uhr gefordert.
Gegen 13.45 Uhr brauchte dann auf der Blaueishütte am Hochkalter ein akut intern erkrankter 54-jähriger Mann aus dem Landkreis Altötting notärztliche Hilfe. „Christoph 14“ flog die Hütte direkt an, wo der Hüttenwirt und das Lehrteam der Bergwacht-Region Chiemgau, das bei einem Fortbildungswochenende vor Ort war, den Patienten bereits versorgten. Mit dem Heli gings für den Mann anschließend weiter zum Klinikum Traunstein. Zwei Ramsauer und ein Inzeller Bergretter waren bis 14.45 Uhr gefordert.