Bergwacht Berchtesgaden heuer bereits bei drei Einsätzen in der Watzmann-Ostwand gefordert
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN/BISCHOFSWIESEN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangenen Wochen regelmäßig bei Einsätzen für Verletzte, Erkrankte, Verstiegene, Vermisste und Erschöpfte gefordert, unter anderem auch bei bereits drei Rettungen aus der Watzmann-Ostwand.
Absturz am Königssee-Ostufer
Am Dienstagabend (16. Juli) kurz nach 22.30 Uhr brauchte eine 18-jährige Pariserin Hilfe, sie sich bei einem Absturz am Königssee-Ostufer verletzt hatte. Die BRK-Wasserwacht rückte zunächst alleine mit ihrem Rettungsboot aus, wobei die Unfallstelle dann nicht wie ursprünglich gemeldet direkt am Seeufer im Bereich Reitl war, sondern rund 160 Meter weiter nördlich mitten im Steilhang. Drei Einsatzkräfte versorgten die Frau und forderten die Berchtesgadener Bergwacht und den Schellenberger Bergwacht-Notarzt nach, die von den beiden weiteren Wasserrettern mit dem Boot von der Seelände abgeholt wurden. Die Retter seilten die notärztliche Versorgte dann gegen 0.45 Uhr in der Trage bis zum Boot ab und fuhren sie zur Seelände, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte, wo sich dann bei den weiteren Untersuchungen herausstellte, dass der Unfall glimpflich ausgegangen war und sich die junge Französin auch nichts gebrochen hatte. Jeweils fünf Wasseretter und fünf Bergretter waren zusammen mit dem Bergwacht-Notarzt bis kurz nach 2 Uhr in der Früh im Einsatz.
66-Jähriger stirbt nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen
Am vergangenen Freitag (12. Juli) schaffte eine erschöpfte 52-jährige Berlinerin den Abstieg von der Wasseralm in der Röth nicht mehr; die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ holte die Frau gegen 20.30 Uhr ab und flog sie aus. Am Donnerstagnachmittag (11. Juli) brauchte gegen 14.15 Uhr eine akut erkrankte 33-Jährige aus Sachsen-Anhalt auf der Gotzenstraße unterhalb der Königsbachalm am Jenner notärztliche Hilfe. „Christoph 14“ setzte den Notarzt mit der Winde, ab, der die Patientin zusammen mit den Berchtesgadener Bergrettern versorgte, die die 33-Jährige dann zum Heli brachten, mit dem es weiter zur Klinik ging. Am Mittwochnachmittag (10. Juli) gegen 13.30 Uhr zog sich eine 50-jährige Oberpfälzerin bei einem Sturz am Obersee eine schmerzhafte Armverletzung zu. „Christoph 14“ flog mit einem Bergretter zur Fischunkelalm, die Einsatzkräfte gingen dann zu Fuß weiter zur Patientin im Wald, versorgten sie und flogen sie anschließend zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Bereits gegen 10 Uhr war ein akut erkrankter 66-Jähriger aus Sachsen auf der Fahrstraße unterhalb des Purtschellerhauses am Hohen Göll gestürzt und bewusstlos mit einer Kopfverletzung liegengeblieben. Ersthelfer und Einsatzkräfte der Berchtesgadener Bergwacht, die mit dem Fahrzeug bis zum Patienten fahren konnten, versuchten den Mann zusammen mit dem per Winde abgesetzten Notarzt des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ fast eine Stunde lang mit Wiederbelebungsversuchen zu retten, mussten aber schließlich aufgeben. Der Heli stand währenddessen am Eckersattel für einen möglichen Abtransport bereit. Die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Polizei nahm den Unfall auf und kümmerte sich um die Bergung des Verstorbenen.
Zwei Ostwand-Einsätze in Folge
Am Dienstagnachmittag (9. Juli) ging gegen 16 Uhr vom Kederbacherweg in der Watzmann-Ostwand ein Notruf ein, da ein 32-jähriger Schwabe im Schöllhornkar in rund 1.450 Metern Höhe durch einen Steinschlag am Schienbein verletzt worden war und nicht mehr ohne Hilfe absteigen konnte. „Christoph 14“ setzte einen Bergretter und den Notarzt ab, die den Verunfallten und seinen Begleiter so sicherten, dass sie der Heli mit der Winde aufnehmen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte; der Verletzte begab sich dann selbst in ärztliche Behandlung. Gegen 17 Uhr folgte ein weiterer Notruf aus der Ostwand, da sich zwei 32 und 34 Jahre alte Bergsteiger aus Schwaben und Oberbayern rund 70 Meter vom Kamin entfernt in direkter Falllinie vom Gipfelkreuz der Südspitze verstiegen hatten. „Christoph 14“ setzte zwei Bergretter an der Einsatzstelle ab, die das Duo so sicherten, dass „Christoph 14“ beide mit der Winde aufnehmen und ebenfalls nach Schneewinkl ausfliegen konnte.
Mehrere Heli-Krankentransporte von der Wasseralm und vom Kärlingerhaus
Am 5. Juli brauchte kurz nach 9.30 Uhr eine erkrankte 43-jährige Frau an der Wasseralm in der Röth Hilfe: Die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ holte die Urlauberin aus Niedersachsen ab und übergab sie im Tal an eine Krankenwagen-Besatzung des Freilassinger Roten Kreuzes. Gegen 9.50 Uhr musste „Martin 1“ dann noch eine 24-Jährige aus Unterfranken vom Kärlingerhaus am Funtensee abholen, die mit einer Fußverletzung nicht mehr selbst absteigen konnte. Die Krankenwagen-Besatzung brachte sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Am 4. Juli ging gegen 12.30 Uhr vom Seeleinsee im Hagengebirge ein Notruf ein, wo sich ein 33-jähriger Oberpfälzer am Fuß verletzt hatte. „Christoph 14“ versorgte den Mann notärztlich und flog ihn dann zur Klinik. Bereits am 30. Juni musste die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ gegen 8.30 Uhr zum Kärlingerhaus fliegen einen internistisch erkrankten Patienten versorgen und dann zum Salzburger Landeskrankenhaus bringen. Am 27. Juni holte „Christoph 14“ um 8 Uhr in der Früh eine erkrankte 25-Jährige aus Thüringen vom Kärlingerhaus und flog sie zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Verletzte im Kesselsteig und am Weg zur Eiskapelle
Am 30. Juni ging kurz nach 13 Uhr ein Notruf aus dem Kesselsteig am Königssee-Ostufer ein, wo sich eine 60-jährige Münchnerin bei einem Sturz aufs Gesicht eine schwerere Kopfverletzung zugezogen hatte. Die Wasserwacht brachte mit ihrem Rettungsboot die Bergwacht bis zur Anlegestelle, die dann zusammen mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ die Verletzte versorgte; der Heli hatte bereits Notarzt und Bergretter mit der Winde an der Unfallstelle abgesetzt und die versorgte Patientin später mit dem Luftrettungssack aufgenommen und ausgeflogen. Während des Einsatzes mussten zwei Wasserretter an der Seelände nach der 81-jährigen Mutter der Verunfallten suchen, die im Bereich des Wehrs umherirrte und sich nicht auskannte, was mit der Tochter passiert war. Die Ehrenamtlichen fuhren mit der 81-Jährigen dann zum Schneewinkl-Landeplatz und betreuten sie, bis der Heli mit der Tochter landete und übergaben beide an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Gegen 15.45 Uhr brauchte dann noch eine 20-Jährige aus Nordrhein-Westfalen Hilfe, die sich auf dem Weg zur Eiskapelle am Fuß verletzt hatte. Bergwacht und Wasserwacht rückten mit dem Rettungsboot und dem All-Terrain-Vehicle (ATV) nach Sankt Bartholomä aus, versorgten die Patientin, brachten sie zum Boot und dann zur Seelände, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.
Notfälle am Kehlstein, an der Gotzenalm, am Obersee und in der Ostwand
Am 29. Juni brauchte kurz nach 19.30 Uhr eine 44-jährige Frau aus Schwaben notärztliche Hilfe, die am Kehlstein zwischen Haus und Buswendeplatte mit Kreislaufproblemen zusammengeklappt war. „Christoph 14“ setzte zunächst den Notarzt ab, flog dann einen Bergretter zur Einsatzstelle und holte anschließend die Versorgte im Luftrettungssack per Winde ab und flog sie zur Klinik. Bereits kurz nach 15 Uhr war an den Serpentinen unterhalb der Gotzenalm ein 58-jähriger Salzburger mit dem Radl gestürzt, den dann Ersthelfer und die alarmierte Bergwacht wegen seiner schmerzhaften Schulterverletzung versorgten und per Fahrzeug ins Tal brachten. Bereits kurz nach 13 Uhr war eine 59-jährige Frau aus der Schweiz auf der Westseite des Obersees gestürzt und hatte sich schwerer am Knie verletzt. Die BRK-Wasserwacht brachte die Bergwacht mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) per Boot über den Königssee, die die Frau zusammen mit der Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ versorgte, die die Urlauberin danach zum Salzburger Landeskrankenhaus flog. Gegen 7.15 Uhr brauchten zwei Bergsteiger in rund 2.300 Metern Höhe kurz oberhalb der Biwakschachtel am Berchtesgadener Weg in der Watzmann-Ostwand Hilfe, da ein 45-Jähriger aus Unterfranken mit einer Schulterverletzung vom Vortag nicht mehr weiterkam. „Christoph 14“ setzte zwei Bergretter ab, die den Patienten versorgten und beide Bergsteiger so sicherten, dass sie der Heli mit der Winde aufnehmen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte; von dort aus begab sich der Verletzte selbst in ärztliche Behandlung.
Erschöpft in der Göllleiten, Landwirt stürzt am Jenner tödlich ab
Am 25. Juni musste die Bergwacht kurz nach 14.30 Uhr auf den Hochbahnweg ausrücken und eine erschöpfte 81-Jährige aus Niedersachsen versorgen und ins Tal fahren. Am 22. Juni ging gegen 16.45 Uhr während der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Bergwacht Chiemgau ein Notruf aus der Göllleiten ein, wo in rund 2.245 Höhenmetern zwei erschöpfte, aber unverletzte Urlauber aus Baden-Württemberg den weiteren Abstieg durch die Schusterroute zum Purtschellerhaus nicht mehr schafften. „Christoph 14“ und zwei Bergretter nahmen die 39-jährige Frau und den 36-jährigen Mann mit der Winde auf und flogen sie ins Tal. Am 18. Juni kam gegen 21.20 Uhr ein Landwirt am Jenner ums Leben: Der 68-jährige Einheimische hatte seine Kälber zur Alm getrieben und war dabei zusammen mit einem Kalb durch eine stellenweise senkrechte Felsflanke abgestürzt, das ebenfalls verstarb. Die alarmierte Bergwacht konnte den 68-Jährigen nicht mehr retten. Beamte der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Grenzpolizeiinspektion Piding übernahmen die Unfallaufnahme am Unglücksort und bargen zusammen mit der Bergwacht den Toten. Bereits kurz nach 14.30 Uhr brauchte eine 23-Jährige aus Hessen am Hafnerkaser die Bergwacht, da sie mit einer Fußverletzung selbst nicht mehr absteigen konnte. Die Bergwacht brachte sie per Fahrzeug nach Hinterbrand; von dort aus gings mit dem Krankenwagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zum Salzburger Landeskrankenhaus. Kurz nach 13 Uhr mussten „Christoph 14“ und ein Bergretter eine in der Saugasse gestürzte 55-jährige Urlauberin aus Unterfranken mit der Winde retten und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen. Kurz nach 11 Uhr brauchte eine 43-jährige Oberpfälzerin mit Kreislaufproblemen an der Jenner-Bergstation Hilfe. Die Bergwacht versorgte sie, brachte sie mit der Seilbahn ins Tal und übergab sie dann an die Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie zusammen mit der Berchtesgadener Notärztin weiter versorgte und in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Kurz nach 10.30 Uhr ging ein Notruf wegen eines Kollabierten vom Jennergipfel ein, wobei der alarmierte Rettungshubschrauber „Christoph 14“ dann nicht mehr benötigt wurde. Gleichzeitig startete am Grünstein eine Vermisstensuche, die dann aber nach wenigen Minuten wieder abgeblasen werden konnte, da der Abgängige wieder aufgetaucht war.
Am 16. Juni war ein 21-jähriger Einheimischer gegen 14.15 Uhr am Stöhrweg mit dem Radl gestürzt. „Christoph 14“ und die Bergwacht versorgten den jungen Mann und flogen ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Am 13. Juni hatten vier Bergsteiger gegen 21 Uhr den Notruf gewählt, da sie sich südöstlich des Kleinen Watzmanns in Richtung Kriechband verstiegen hatten. „Christoph 14“ und die Bergwacht nahmen die vier Tschechen im letzten Tageslicht über die Kufe auf und flogen sie ins Tal. Kurz nach 18 Uhr war ein 60-jähriger Hesse im Abstieg vom Priesberg rund 30 Meter über den Hang abgerutscht. Die Bergwacht versorgte ihn, rettete ihn seilgesichert nach oben und übergab ihn in Hinterbrand an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte.
Gewitter-Einsätze im Grünstein-Klettersteig und am Pflughörndl
Am 10. Juni war gegen 13.50 Uhr eine 77-Jährige aus Nordrhein-Westfalen am Soleleitungsweg unterhalb des Fürstensteinwegs mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen. Der Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes und die Bergwacht versorgten sie notärztlich, brachten sie zum Rettungswagen und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Am 9. Juni brauchte kurz nach 19.30 Uhr ein 32-jähriger Belgier im oberen Abschnitt des Grünstein-Klettersteigs Hilfe, der bereits weiter unten in sein Set gestürzt war und es mit einer Schulterverletzung nicht mehr bis zum Ausstieg schaffte. „Christoph 14“ musste das Gewitter abwarten, setzte dann Bergretter und Notärztin mit der Winde ab, die den Mann versorgten und dann so sicherten, dass ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen konnte. Am 8. Juni hatten sich ein 31-Jähriger Mann und eine 24-jährige Frau aus Berlin im Bereich des Pflughörndls verstiegen und dann gegen 17.45 Uhr geländebedingt und aufgrund des aufziehenden Gewitters einen Notruf abgesetzt. „Christoph 14“ und die Bergwacht mussten zunächst das Unwetter abwarten und konnten das Duo dann aus der Luft orten; der Heli setzte zwei Bergretter in der Nähe der Einsatzstelle ab, die dann seilgesichert zu den Verstiegenen querten und sie so sicherten, dass sie der Heli mit der Winde aufnehmen und ausfliegen konnte. Beide waren mit den Nerven am Ende, da bereits ihre Rucksäcke abgestürzt waren, hatten den Zwischenfall aber mit nur leichten Schürfwunden glimpflich überstanden.
Vermisstensuche am Jenner & Rettungen am Göll & Schrainbachweg
Am 7. Juni hatte eine Münchnerin gegen 9.50 Uhr ihren vorerkrankten Vater als vermisst gemeldet, der am Jenner die letzte Bahn verpasst hatte, dann die ganze Nacht zu Fuß im Abstieg war, aber nicht in seiner Unterkunft angekommen war. Die Bergwacht fand den Vermissten dann am Hochbahnweg und fuhr ihn ins Tal. Am 6. Juni mussten „Christoph 14“ und die Bergwacht einen unverletzten 74-jährigen Oberösterreicher mit der Winde retten, der sich gegen 15.50 Uhr wegen des Altschnees im Bereich Rauchfang am Hohen Göll verstiegen hatte. Am 2. Juni hatte sich gegen 14 Uhr eine 40-jährige Frau am Schrainbachweg durch einen Fehltritt schwer am Unterschenkel verletzt. „Christoph 14“ und die Bergwacht versorgten sie notärztlich, nahmen sie mit der Winde auf und flogen sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
60-Jährige stürzt am Hohen Brett tödlich ab
Am 31. Mai wurde eine vermisste 60-Jährige aus dem Landkreis Traunstein bei einer grenzüberschreitenden Vermisstensuche am Hohen Brett tödlich abgestürzt aufgefunden. Der letzte Kontakt mit der Angehörigen fand am Vortag statt; die Hinweise und die übermittelten Daten ließen auf eine Bergtour im Gebiet des Hohen Gölls schließen. Polizei, Bergwacht und Bergrettung machten sich zu Fuß und mit zwei Wärmebild-Drohnen auf die Suche, da das schlechte Wetter einen Heli-Einsatz verhinderte. Die Bergrettung Golling fand die tödlich Abgestürzte dann gegen 14.30 Uhr am Wandfuß des Hohen Bretts rund 300 Höhenmeter über der Oberjochalm. Die Frau war von Hinterbrand aus aufgestiegen und dann über mehrere hundert Meter über steiles und zum Teil senkrechtes Gelände abgestürzt.
72-jähriger Niederländer stürzt auf der steilen Grünstein-Nordflanke ab
Am 29. Mai musste die Bergwacht kurz nach 15.15 Uhr zu Königsbachalm am Jenner ausrücken und einen erschöpften 84-jährigen Hamburger versorgen, abholen und zum Arzt fahren, da er selbst nicht mehr absteigen konnte. Am 28. Mai meldete ein Niederländer kurz nach 16.30 Uhr über Notruf, dass sein 72-jähriger Vater am Grünstein abgestürzt sei aber nicht angeben könne, wo er genau sei. Die Bergwacht Berchtesgaden suchte mit mehreren Gruppen sämtliche Wege und Steige ab und wurde aus der Luft die durch einen Polizeihubschrauber unterstützt, der dann das Handy des Mannes in den weglosen steilen Nordabbrüchen orten konnte. Die Besatzung des nachgeforderten Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ flog den Verunfallten mit dem Rettungstau aus und übergab ihn mit nach erster Einschätzung mittelschweren Verletzungen an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Am 26. Mai erlitt gegen 13 Uhr ein 81-Jähriger aus Schleswig-Holstein an der Jenner-Wasserfallalm einen Schwächeanfall; die Bergwacht versorgte ihn und fuhr ihn dann ins Tal.
Vom Mannlgrat und vom Grünstein-Klettersteig aus Bergnot gerettet
Am 25. Mai setzten gegen 20 Uhr zwei am Mannlgrat wegen eines Altschneefelds blockierte junge Franzosen einen Notruf ab. Die Bergwacht ging vom Kehlsteinhaus aus zur Einsatzstelle, führte die beiden 19 und 23 Jahre alten Männer stellenweise seilgesichert zum Kehlstein hinüber und brachte sie ins Tal zurück. Am 23. Mai gegen 16.20 Uhr geriet eine fünfköpfige Familie mit drei acht, zehn und 13 Jahre alten Kindern aus Baden-Württemberg in der Gipfelvariante des Grünstein-Klettersteigs geländebedingt und wegen eines aufziehenden Gewitters in Bergnot. „Christoph 14“ setzte in mehreren Anflügen insgesamt vier Bergretter und den Notarzt über die Kufe am Gipfelgrat ab, die dann zur Einsatzstelle abstiegen, die unverletzten, aber psychisch blockierten Leute versorgten, aus der Wand abseilten und dann zum Grat führten, wo sie der Heli mit der Winde aufnehmen und noch vor dem Gewitter ins Tal fliegen konnte.