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Bergwacht Marktschellenberg rettet in mehreren Einsätzen am Untersberg Verletzte und Verstiegene und einen abgestürzten Hund

MARKTSCHELLENBERG – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Marktschellenberg waren während der vergangenen Wochen bei insgesamt sieben Einsätzen am Untersberg gefordert, wobei sie verletzte und verstiegene Wanderer im Abstieg von der Eishöhle, der Toni-Lenz-Hütte und rund um das Stöhrhaus suchen und retten  mussten und einem im Bereich des Drachenlochs abgestürzten und verletzten Hund sicher ins Tal brachten.

Abgestützter Hund am Drachenloch
Am Sonntag (3. Oktober) gegen 15.20 Uhr ging ein Notruf wegen eines abgestürzten und vermissten Hundes am Untersberg ein. Zwei deutsche Wanderer waren bereits am Samstag von der Toni-Lenz-Hütte in Richtung Schellenberger Sattel gequert, wobei sie über den Kienbergsteig in Richtung Marktschellenberg abstiegen. In rund 1.200 Metern Höhe im Bereich des so genannten Drachenlochs ließen sie ihren Hund kurz von der Leine, der dann im Gelände verschwand und trotz intensiver Suche der Besitzer nicht mehr auftauchte, wobei die Urlauber dann wegen der Dämmerung ins Tal abstiegen, am Sonntag zunächst selbst weitersuchten und dann die Bergwacht um Hilfe baten, da sie das Tier im steilen Absturzgelände zwar bellen hörten, aber selbst nicht erreichen konnten. Die Bergwacht Marktschellenberg und die Bergrettung Grödig konnten den Hund im Grenzgebiet orten, aber wegen der einsetzenden Dunkelheit nicht mehr erreichen und retten. Der Einsatz eines Hundeführers der Bergwacht Ramsau und eines Polizeihubschraubers, der kurz zuvor noch bei einem Einsatz am Hochkalter unterwegs war (wir berichteten), musste wegen der Dunkelheit abgebrochen werden. Am Montag stiegen dann insgesamt vier Retter aus Marktschellenberg und Grödig mit den Besitzern zu Fuß auf, wobei die Bergretter das Tier rund 130 Meter aus dem Absturzgelände mit dem Seil nach oben zogen und dann ins Tal trugen. Die Besitzer brachten die verletzte Hündin in eine Tierklinik, wo sie operiert wurde. Der Einsatz dauerte gute fünf Stunden.

Hunde am Berg an die Leine
Im Gebiet des Nationalparks Berchtesgaden besteht für Hunde ein generelle Leinen-Pflicht. Auch außerhalb des Nationalparks ist es ebenfalls wichtig, dass Wanderer den Hund durchgehend an der Leine führen. Vergangene Einsätze zeigen, dass auch vermeintlich triebschwache Hunde bei einem entsprechenden Reiz durch ein Wildtier plötzlich loslaufen und dann stundenlang im Gelände verschwinden, abstürzen oder in Felsbändern festsitzen, wobei die Besitzer ohne fremde Hilfe keine Chance haben, ihr Tier zu finden und zu bergen und sich bei Rettungsversuchen selbst in Gefahr begeben. Freilaufende Hunde stören das natürliche Verhalten von Wildtieren und gefährden seltene Arten wie verschiedene Raufußhühner.

Vier Verstiegene vom Untersberg gerettet
Am vergangenen Samstag (2. Oktober) mussten die Bergretter gegen 17.30 Uhr vier Verstiegene auf der Südostseite des Untersberg suchen und retten. Die beiden Schwestern und ihre Freunde aus der Nähe von Bremen waren im Abstieg von der Schellenberger Eishöhle falsch abgezweigt und trauten sich dann in einem steilen Abschnitt am Schellenberger Sattel nicht mehr weiter. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und zwei Bergretter konnten die dunkel gekleideten Leute aus der Luft finden, mit der Winde aufnehmen und vor der Dunkelheit ins Tal fliegen.

Am 24. September rückte die Bergwacht Marktschellenberg gegen 15.20 Uhr zusammen mit den Bergwachten Berchtesgaden und Bad Reichenhall zur Unterstützungseinsatz beim Stillstand der Jennerbahn aus (wir berichteten).

Fünf weitere Einsätze im Abstieg von der Toni-Lenz-Hütte und rund um das Stöhrhaus
Darüber hinaus waren die Schellenberger Bergretter im September bei fünf weiteren Einsätzen gefordert: Am 23. September gegen 15.50 Uhr und am 19. September kurz nach 18 Uhr wegen Fußverletzungen im Abstieg von der Toni-Lenz-Hütte am Untersberg, am 14. September gegen 14.20 Uhr wegen eines Verstiegenen im Bereich Stöhrhaus, am 13. September zusammen mit „Christoph 14“ wegen eines Notfalls im Stöhrhaus und am 12. September gegen 8.50 Uhr wegen einer Bänder-Verletzung am Stöhrhaus.