Bergwacht Ramsau bei bis zu drei Einsätzen täglich für Verletzte, akut Erkrankte und Erschöpfte am Watzmann, Hochkalter, Hochschwarzeck und im Klausbachtal gefordert
RAMSAU BEI BERCHTESGADEN – Die Ehrenamtlichen der Bergwacht Ramsau waren während der vergangenen Schönwetter-Tage bei bis zum drei Einsätzen täglich am Watzmann, am Hochkalter, im Klausbachtal und am Hochschwarzeck für akut erkrankte, verletzte und erschöpfte Wanderer und Bergsteiger im Einsatz.
Am Sonntagabend (25. August) ging gegen 19.20 Uhr ein Notruf von Kühroint am Watzmann ein, wo ein internistisch erkrankter 57-Jähriger aus dem Landkreis Rosenheim Hilfe brauchte. Die Bergwacht versorgte den Mann und fuhr ihn zur Wimbachbrücke, wo ihn die Krankenwagen-Besatzung des Freilassinger Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Vier Bergretter waren bis 20.45 Uhr im Einsatz.
Akut erkrankter junger Mann im Klausbachtal
Am Samstagnachmittag (24. August) brauchte gegen 13.15 Uhr ein akut internistisch erkrankter 34-jähriger Urlauber aus Schleswig-Holstein an der Abzweigung von der Hirschbichlstraße zur Bindalm im Klausbachtal notärztliche Hilfe, woraufhin die Leitstelle Traunstein die Bergwacht Ramsau zur Erstversorgung losschickte, da der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes mit Rettungswagen und Notarzt aus Bad Reichenhall anfahren musste. Die Bergretter rückten mit zwei Fahrzeugen aus, trafen nach nur wenigen Minuten beim ansprechbaren Patienten ein und konnten vorerst Entwarnung geben. Sie versorgten den jungen Mann und übergaben ihn dann kurz nach 13.45 Uhr an den Landrettungsdienst, der ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Acht Bergretter waren bis 14.20 Uhr im Einsatz.
Am Hochschwarzeck den Fuß gebrochen
Bereits gegen 12.15 Uhr brauchte eine 80-jährige aus dem Salzburger Land Hilfe, die sich am Wanderweg auf der Hirschkaser-Skipiste am Hochschwarzeck das Sprunggelenk gebrochen hatte. Zwei Bergretter, die den vorherigen Nacht-Einsatz nachbereiteten, waren an der Wache, fuhren sofort mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) los, trafen bereits eine Viertelstunde später bei der Frau ein und wurden kurz darauf von zwei nachrückenden Kameraden unterstützt. Die Bergwacht versorgte die Verunfallte, brachte sie hinab zum ehemaligen Cafe Schwarzeck und übergab sie dort an einen Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes, mit dem es weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall ging. Acht Bergretter waren bis 13.15 Uhr im Einsatz.
Im Ofental-Abstieg den Fuß gebrochen
Am Freitag (23. August) war die Ramsauer Bergwacht bei gleich drei zum Teil zeitgleichen Einsätzen gefordert: Los gings gegen 15.30 Uhr mit einer 28-Jährigen aus Sachsen, die sich im Hochkalter-Abstieg durch das Ofental das Sprunggelenk gebrochen hatte und deshalb notärztliche Hilfe brauchte. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte Notarzt und Bergretter mit der Winde im mittleren Ofental ab, die die 28-Jährige notfallmedizinisch versorgten, so dass sie der Heli mit dem Arzt per Winde aufnehmen und ins Tal zur Bergrettungswache fliegen konnte; von dort aus gings im Heli weiter zum Klinikum Traunstein, nachdem „Christoph 14“ noch den Bergretter abgeholt hatte. Der Bruder der Verunfallten stieg selbst ab. Sieben Bergretter waren bis 17 Uhr gefordert, wobei bereits gegen 16.15 Uhr der nächste Notruf von der Wimbachgrieshütte einging, wo ein nach der Watzmann-Überschreitung erschöpfter 36-Jähriger nicht mehr ohne Hilfe absteigen konnte. Die Bergwacht holte den Mann mit dem Fahrzeug ab und brachte ihn zur Bergrettungswache, wo ihn Angehörige abholten. Sechs Bergretter waren bis kurz vor 18 Uhr im Einsatz.
Nächtliche Suche nach erschöpften Indern im Watzmann-Südspitz-Abstieg
Nach einer kurzen Pause gings dann um 21.20 Uhr weiter, da ein Bergsteiger von der Grieshütte aus über Notruf gemeldet hatte, dass er um 18 Uhr zwei erschöpfte Inder an der Südspitze getroffen hatte, die fix und fertig und unsicher waren, ob sie ohne Hilfe noch zurück ins Tal kommen. Die Bergwacht startete zusammen mit der Polizei eine Suche mit Fußmannschaften und der Wärmebild-Drohne des Technikbusses und fand die beiden 38 und 42 Jahre alten Männer aus Mittelfranken dann gegen 23.15 Uhr am Goldbründl im Südspitz-Abstieg, wo sie sich ein Notbiwak mit Rettungsdecken eingerichtet hatten, um die Nacht am Berg zu verbringen, da sie wegen des fehlenden Handynetzes nicht den Notruf absetzen konnten. Die Bergwacht versorgte die beiden Männer mit Getränken und begann wenige Minuten später sie ins Tal zu begleiten, wobei der Rettungstrupp dann gegen 0.40 Uhr im oberen Gries ankam und dann ins Tal fuhr; gegen 1.30 Uhr waren alle wieder an der Wache. Sieben Bergretter waren bis 1.45 Uhr im Einsatz. Ein Bergretter hatte vorab bereits per Motorrad den Fußweg bis hinein ins hintere Gries abgesucht, vier weitere Retter waren ins hintere Gries gefahren, um zu Fuß aufzusteigen und hatten dabei den Anrufer getroffen. Eine Polizeistreife war zum Wimbachschloss gefahren und hatte dort den Anrufer und einen weiteren Bergsteiger getroffen, die angaben, dass sie die beiden Inder zwischen 19.30 und 20 Uhr im Bereich des Schotterfelds an der Südspitze gesehen hätten.