· Einsätze

Bergwacht Ramsau & „Christoph 14“ retten Verstiegene vom Hinterbergkopf und Blockierte vom Blaueis

RAMSAU BEI BERCHTESGADEN/SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau waren während der vergangenen Schönwetter-Woche bei insgesamt sechs Einsätzen für akut Erkrankte, Verletzte und Verstiegene im Einsatz. Am Sonntagmittag unterstützten sie die Bergwacht Berchtesgaden bei der Rettung eines erkrankten 74-jährigen Urlaubers aus Niedersachsen, der im Bereich des Grabenhäusls zwischen Schmuckenstein und Götschen im südlichen Lattengebirge mit Kreislauf-Problemen nicht mehr weiterkam (separater Bericht). Am Samstagmittag gegen 11.20 Uhr brauchte ein 49-jähriger Radfahrer aus Brandenburg die Hilfe der Bergwacht, da er in der so genannten Benzinkurve am Watzmann mit akuten Kreislauf-Beschwerden nicht mehr weiterkam. Die Bergwacht Ramsau fuhr zunächst per Fahrzeug zum Einsatzort, untersuchte den Mann und forderte dann einen Notarzt nach, da sich sein Zustand verschlechterte. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ konnte nach einem EKG aber Entwarnung geben und eine lebensbedrohliche Erkrankung ausschließen, weshalb die Bergwacht den Urlauber mit dem Fahrzeug zur Wimbachbrücke brachte und dort an die Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übergab, die ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Zwei Bergretter waren knapp über zwei Stunden lang gefordert.

Verstiegene sitzen auf Felsgrat am Hinterbergkopf fest
Am Donnerstagvormittag (16. Juni) gegen 10.30 Uhr setzten eine 24-Jährige aus dem Salzburger Flachgau und ihr 22-jähriger einheimischer Begleiter einen Notruf ab, da sie sich am Hinterbergkopf im Hochkalter-Massiv verstiegen hatten und die Frau zusätzlich Probleme durch eine Knie-Verletzung hatte. Beide saßen auf einem Felsgrat fest und trauten sich im absturzgefährlichen Gelände nicht mehr weiter. Die Leitstelle konnte das Duo nach einigen Versuchen über ihr Handy orten. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ flog dann drei Ramsauer Bergretter mit Bohrmaschine, Seilen und weiterer Alpin-Ausrüstung zum Einsatzort, wobei die Einsatzkräfte das Duo nach kurzer Versorgung mit der Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnten. Acht Bergretter waren bis 14 Uhr im Einsatz und tankten den Heli mit dem Kerosinanhänger wieder auf.

Am Mittwochmittag (15. Juni) gegen 12.30 Uhr ging ein Notruf von der Falzalm am Watzmann ein, wo ein 34-Jähriger aus dem Unterallgäu mit einer Sprunggelenksverletzung notärztliche Hilfe brauchte. „Christoph 14“ flog die Einsatzstelle direkt an, setzte den Notarzt mit der Winde ab, nahm den versorgten Patienten wieder mit der Winde auf und transportierte ihn direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Vier Bergretter waren eine gute halbe Stunde lang in Bereitschaft.

Am späten Sonntagnachmittag vor einer Woche (12. Juni) war ein internistisch vorerkrankter 74-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg im Aufstieg über die alte Rodelbahn vom Gasthaus Schwarzeck zum Hirschkaser am Toten Mann im südlichen Lattengebirge mehr fach mit gesundheitlichen Problemen gestürzt. Als gegen 17 Uhr der Notruf einging fuhr die Bergwacht Ramsau mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) und dem VW-Bus los zur Einsatzstelle, versorgte den Mann und brachte ihn dann zum Parkplatz hinunter, wo ihn das Berchtesgadener Rote Kreuz mit Notärztin und Rettungswagen übernahm, weiter versorgte und dann in die Kreisklinik Berchtesgaden

Blockierte Urlauberin durch Ersthelfer und per Heli vom Blaueis gerettet
Am Samstagmittag vor einer Woche (11. Juni) brauchten eine psychisch blockierte 21-Jährige und ihr gleichaltriger Begleiter aus Baden-Württemberg die Hilfe der Bergwacht: Das Duo war ohne entsprechende Alpin-Ausrüstung über das Blaueis zur Randkluft aufgestiegen, wobei die Frau dann in der Stahlseil-Passage weder vor noch zurückkonnte. Eine nachfolgende Seilschaft leistete Erste Hilfe, sicherte das Duo, setzte gegen 11.20 Uhr einen Notruf ab und führte die beiden Erschöpften zur Blaueisscharte hinauf. Der Ramsauer Einsatzleiter forderte „Christoph 14“ an, wobei die Besatzung zwei Bergretter an der Wache aufnahm und mit der Winde in rund 2.400 Metern Höhe absetzte, wo sie die beiden Erschöpften kurz versorgten und so sicherten, dass sie der Heli dann jeweils zusammen mit einem Retter per Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte. Eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm die junge Frau und untersuchte sie vor Ort ambulant. Fünf Bergretter waren bis 12 Uhr im Einsatz.