RAMSAU BEI BERCHTESGADEN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau sind aktuell vor allem aufgrund der vielen Urlauber in der Region teilweise mehrmals täglich vor allem am Watzmann und Hochkalter im Einsatz. Am Donnerstagmittag (3. August) ging kurz nach 12 Uhr ein Notruf vom Watzmann-Mitterkaser ein, wo ein Mitglied einer Zwölfer-Gruppe wegen Knieschmerzen nach einem Sturz nicht mehr ohne Hilfe absteigen konnte. Zwei Bergretter holten den Patienten mit dem Fahrzeug ab, fuhren ihn ins Tal und waren eine gute Stunde lang im Einsatz.
Ersthelfer beruhigen 21-Jährige auf der Watzmann-Überschreitung
Am Mittwochvormittag (2. August) gegen 9.50 Uhr meldeten zwei Bergsteiger über Notruf eine 21-jährige Frau aus Franken, die sie auf der Watzmann-Überschreitung zwischen Hocheck und Mittelspitze getroffen hatten und die sich in einer psychischen Ausnahme-Situation befand. Das Paar kümmerte sich um die Frau, beruhigte sie und begleitete sie über den Grat zurück bis zum Hocheck, wo sie dann selbst zurück in Richtung Watzmannhaus abstieg. Die alarmierte Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ bereiteten sich zuerst darauf vor, das weitläufige Gebiet zwischen Mittelspitze und Hochstiege aus der Luft abzusuchen, fanden die 21-Jährige aber bereits im ersten Anflug im Abstieg vom Hocheck , nahmen sie mit der Winde auf und flogen sie ins Tal, wo sie der Notarzt untersuchte, bevor sie in der Klinik weiter versorgt und betreut wurde. Acht Ramsauer Bergretter, zwei Polizeibeamte, drei vorsorgliche Krisenberater des Kriseninterventionsdienstes (KID) der Bergwacht und der Heli waren bis 11.30 Uhr im Einsatz. Am Mittwochabend war die Bergwacht Ramsau beim Vegetationsbrand an der Karschneid gefordert (wir berichteten).
Erschöpfte 34-Jährige im Watzmann-Südspitz-Abstieg
Am Montagabend (31. Juli) brauchte eine komplett erschöpfte 34-jährige Urlauberin aus Brandenburg im Südspitz-Abstieg im Latschenfeld in der Nähe des Wasserfalls zwischen Goldbründl und Eisenketten Hilfe. „Christoph 14“ konnte die Einsatzstelle in der bereits einsetzenden Dämmerung und bei leichtem Nieselregen erreichen und setzte Notarzt und Bergretter mit der Winde ab, die die Frau versorgten und sie und ihren Begleiter in Rettungssitzen sicherten, so dass sie der Heli in zwei Anflügen mit der Winde zusammen mit jeweils einem Retter aufnehmen und ins Tal zur Bergrettungswache fliegen konnte; ins Krankenhaus wollte die Frau aber nicht. Gleichzeitig war eine Fußmannschaft ins Gries losgefahren, da zunächst nicht sicher war, ob der Heli wegen Dunkelheit und Regen überhaupt durchkommt. Zehn Ramsauer Bergretter waren bis kurz vor 22 Uhr im Einsatz.
16-Jähriger mit stärksten Bauchschmerzen am Watzmann-Hocheck
Am Sonntagmittag (30. Juli) ging kurz nach 12.30 Uhr ein Notruf aus rund 2.000 Höhenmetern vom Watzmann-Hocheck ein, wo ein 16-jähriger Jugendlicher aus dem Allgäu oberhalb des Watzmannhauses mit stärksten Bauchschmerzen notärztliche Hilfe brauchte. „Christoph 14“ setzte gegen 12.50 Uhr Notarzt und Bergretter mit der Winde beim Patienten ab, die den jungen Mann versorgten, wobei Windböen mit über 50 Stundenkilometern dann mehrfach verhinderten, dass der Heli den 16-Jährigen abholen konnte, so dass der Pilot auf Kühroint zwischenlanden und abwarten musste. Um 13.50 Uhr gelang dann die Rettung und „Christoph 14“ flog den jungen Mann direkt weiter zum Klinikum Traunstein. Der Bergretter musste zu Fuß bis zum Bergwacht-Taxi an der Mitterkaser-Alm absteigen und der Heli musste am Schneewinkl-Landeplatz der Bergwacht Berchtesgaden wegen des windbedingt hohen Spritverbrauchs nachtanken. Vier Bergretter waren bis 16 Uhr im Einsatz.
Einsatzort falsch zugeordnet: Wanderer mit Fußverletzung wird am Geigelstein vom Gewitter überrascht
Am Freitagabend (28. Juli) ging gegen 21.45 Uhr ein vermeintlicher Alarm für die Bergwacht Ramsau ein, da ein Wanderer mit einer schmerzhaften Fußverletzung vom Gewitter überrascht worden war sich zwischen einer Mitterkaser- und Oberkaseralm in einer Schutzhütte in Sicherheit gebracht hatte. Sowohl die Ortsangabe wie auch die in der Ramsau noch gar nicht angekommene Unwetter-Zelle aus dem Westen machten die Bergretter misstrauisch. Im Rückruf des Einsatzleiters ergab sich, dass der Mann offenbar am Geigelstein und damit überhaupt nicht im Zuständigkeitsbereich der Bergwacht Ramsau unterwegs war, wobei das Telefonat abrupt abriss. Die Leitstelle versuchte dann, das Handy zu orten und alarmierte die örtlich zuständige Bergwacht Sachrang-Aschau, wobei sich der Mann dann später wieder telefonisch beim Ramsauer Einsatzleiter meldete und mitteilte, dass ihn andere Wanderer mit zur Priener Hütte genommen hätten. Vier Ramsauer Bergretter waren bis 22.20 Uhr mit dem Einsatz beschäftigt.
Verletzter 72-Jähriger an der Grieshütte
Am Montagnachmittag (24. Juli) gegen 14.30 Uhr musste die Ramsauer Bergwacht zur Grieshütte ausrücken, wo ein vorerkrankter 72-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg mit diversen Schürfwunden und einer kleinen Platzwunde Hilfe brauchte, der bereits um 10 Uhr auf einem Geröllfeld gestürzt, aber noch selbst abgestiegen war. Die Bergwacht versorgte den Mann und fuhr ihn mit ihrem Leih-Amarok zur Wimbachbrücke, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Die vier Bergretter waren bis kurz nach 16 Uhr im Einsatz.
Bergsteiger entscheidet sich für Not-Biwak am Hochkalter
Am Samstagabend (22. Juli) meldete sich gegen 21.45 Uhr ein Bergsteiger vom Hochkalter, der wissen wollte, wie kalt es werden wird, da er mit einer Rettungsdecke und einer langen Hose im Freien am Berg übernachten wollte, aber nicht sicher war, ob er dabei ein hohes Risiko eingeht, weshalb er eventuell auch mit dem Heli abgeholt werden wollte. Nach dem Telefonat mit dem Einsatzleiter und den drohenden hohen Kosten entschied er sich dann für das Not-Biwak und lehnte eine Rettung ab. Sieben Bergretter waren bis 22.10 Uhr in Bereitschaft und mit dem Vorfall beschäftigt.
Akut erkrankte 39-Jährige auf der Blaueis-Hütte
Am frühen Samstagmorgen (22. Juli) gegen 5 Uhr brauchte eine akut erkrankte 39-jährige Einheimische auf der Blaueishütte medizinische Hilfe. Ein Heli konnte wetterbedingt nicht fliegen, weshalb die Bergwacht Ramsau mit dem Fahrzeug ausrückte, die vom Hüttenwirt bereits talwärts begleitete Patientin an der Wendeplatte der Materialseilbahn aufnahm und im Tal an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übergab, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Sieben Bergretter waren bis kurz vor 8 Uhr im Einsatz.
Akut erkrankte 45-Jährige am Watzmann-Hocheck
Am frühen Samstagmorgen (22. Juli) gegen 3.40 Uhr brauchte dann eine akut erkrankte 45-jährige Frau aus dem Allgäu in rund 1.200 Metern Höhe auf der Watzmann-Nordseite notärztliche Hilfe. Die Bergwacht Ramsau nahm an der Wimbachbrücke mit ihrem Jimny die ebenfalls alarmierte Berchtesgadener Notärztin auf und fuhr mit ihr bis zum Einsatzort, wo die Frau versorgt wurde. An der Wimbachbrücke übernahm die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes die Frau und lieferte sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Sechs Bergretter waren bis 6.40 Uhr im Einsatz.
41-Jähriger mit Fußverletzung an der Watzmann-Mitterkaseralm
Am Freitagnachmittag (21. Juli) brauchte gegen 13.30 Uhr ein 41-jähriger Urlauber aus Rheinland-Pfalz Hilfe, da er sich im Abstieg vom Watzmann-Hocheck am Sprunggelenk verletzt und zunächst noch die Zähne zusammengebissen hatte, dann aber auf Höhe der Mitterkaseralm schmerzbedingt nicht mehr weiterkam. Die Bergwacht Ramsau holte denn Mann mit ihrem Leih-Amarok ab und fuhr ihn zur Wimbachbrücke, von wo aus er dann selbstständig weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr. Drei Bergretter waren gute zwei Stunden lang im Einsatz.