· Einsätze

Bergwacht Ramsau und Heli-Besatzungen am Freitagnachmittag für drei Verletzte am Watzmann gefordert

RAMSAU – Die Bergwacht Ramsau und die Besatzungen des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ waren am Freitagnachmittag bei drei Einsätzen am Watzmannhaus und an der Wimbachgries-Hütte gefordert. Kurz nach 14 Uhr ging der erste Notruf vom Watzmannhaus ein, wo eine 30-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen mit einem mutmaßlich gebrochenen Sprunggelenk nicht mehr selbst absteigen konnte. Die Besatzung von „Christophorus 6“ flog die Einsatzstelle direkt an, versorgte die Frau notärztlich und flog sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Vier Ramsauer Bergretter waren eine gute Stunde lang in Bereitschaft.

Gegen 15 Uhr brauchte dann ein 72-jähriger Urlauber aus Schwaben die Hilfe der Bergwacht, da er an der Wimbachgries-Hütte ebenfalls wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht mehr auftreten und weitergehen konnte. Die Bergretter fuhren mit ihrem sehr geländegängigen Pinzgauer bis zur Hütte, versorgten den Mann und brachten ihn dann zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter zum Parkplatz an der Wimbachbrücke hinunter; seine Frau brachte ihn zur Unterkunft zurück, wobei er selbst seinen Hausarzt aufsuchen wollte. Drei Bergretter waren bis 16.15 Uhr gefordert.

Gegen 18.30 Uhr folgte ein weiterer Notruf vom Watzmannhaus, wo ein 33-jähriger Urlauber aus Rheinland-Pfalz wegen einer Knieverletzung Hilfe brauchte. „Christoph 14“ flog die Einsatzstelle direkt an, versorgte den Mann notärztlich und flog ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Vier Ramsauer Bergretter waren eine gute Stunde lang in Bereitschaft.

Lichtquellen am Hocheck
Bereits am Sonntag vor einer Woche (15. Mai) war die Bergwacht Ramsau gefordert, da gegen 21.30 Uhr von der Stanggaß aus zwei Stirnlampen im Abstieg kurz unterhalb des Watzmann-Hochstiegs gesichtet hatte und meinte, sie hätten den Steig verloren und wären zu weit links. Der Einsatzleiter und ein weiterer Bergretter fuhren zu zwei unterschiedlichen Orten, um das Hocheck gut einsehen zu können und bewerteten unabhängig voneinander, dass sich die Lichter zwar tatsächlich in relativ direkter Linie vom Hochstieg zum Watzmannhaus hinab bewegten und tatsächlich nicht dem Weg folgten, aber keinerlei Hinweise auf ein Notsignal zu erkennen waren. Also die Bergsteiger gegen 22.30 Uhr am Watzmannhaus ankamen, wurde der Einsatz beendet.
 

47-Jährige verletzt sich am Mooslahnerkopf am Knie
Am Freitag, den 29. April brauchte kurz nach 14 Uhr eine 47-Jährige aus dem Tölzer Land die Bergwacht, da sie sich am Mooslahnerkopf rund 50 Meter unterhalb des Gipfels am Knie verletzt hatte. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte einen Ramsauer Bergretter und den Notarzt mit der Winde an der Unfallstelle ab, die die Frau dann medizinisch versorgten, bevor sie zusammen mit dem Arzt mit der Winde aufgenommen und ins Tal geflogen wurde. Der Heli holte dann noch den Bergretter ab. Der Begleiter der Verunfallten stieg zusammen mit seinem Hund selbständig ab. Für die 47-Jährige ging mit Sechs Bergretter waren gute zwei Stunden im Einsatz.

Erschöpfter und verstiegener Familie dauert die Rettung zu lange
Am Donnerstag, den 28. April brauchte gegen 15.45 Uhr eine am Watzmann verstiegene Familie die Hilfe der Bergwacht: Die Frau, der Mann und ihr Sohn hatten ihrer eigenen Einschätzung nach im Bereich der Watzmanngrube die Orientierung verloren und waren erschöpft. Die Leitstelle konnte das Handy dann oberhalb des Watzmannhauses orten, wobei ein Rückruf zunächst nicht möglich war, dann aber von den Leuten angegeben wurde, dass keine Absturzgefahr besteht. Der Einsatzleiter wies die Leute an, genau dort zu bleiben, wo sie sind und forderte einen Polizeihubschrauber zur Suche und zum Abtransport an. Das dauerte den Leuten dann aber zu lange, weshalb sie entgegen der erneuten Anweisung des Einsatzleiters weiter abstiegen und bereits an der Stubenalm waren, als der Heli in der Ramsau eintraf. Bergwacht und Polizei brachen den Einsatz daraufhin gegen 16 Uhr ab. Zwölf Bergretter waren in Bereitschaft. „Trotz der Umstände ist es uns allemal lieber, dass Betroffene in einer für sie vielleicht schwer einschätzbaren Notlage einen Notruf absetzen, anstatt möglicherweise ohne fremde Hilfe ein vermeidbares Risiko einzugehen“, betont Bergretter Michael Renner.