Betreuter Fahrdienst des Roten Kreuzes leistet bei einer Strecke von annähernd zwölf Erdumrundungen fast 14.900 Aufträge
BERCHTESGADENER LAND – Das Rote Kreuz im Berchtesgadener Land hat 2023 mit seinem Betreuten Fahrdienst für Patienten, Senioren und Menschen mit Behinderungen bei insgesamt fast 14.900 disponierten Aufträgen zwar etwas weniger Fahrten als im Vorjahr (fast 15.300) absolviert, war aber mit über 477.000 Kilometern tendenziell weiter unterwegs (2022: fast 473.700). Die durchschnittlich bis zu 16 gleichzeitig betriebenen behindertengerechten Spezialfahrzeuge für den Rollstuhl- und Liegendtransport haben dabei zusammen fast zwölfmal die Erde umrundet.
Fast 5.000 (2022: 5.300) Fahrten führten die über 50 Minijob- und Teilzeit-Fahrer mit bis zu acht Fahrgästen pro Tour im Linienfahrdienst für Tagespflege und Behinderteneinrichtungen durch, über 5.700 (2022: fast 6.000) als Einzel-Transporte von Patienten, Senioren und Menschen mit Behinderungen, daneben rund 4.200 (4.000) von der Fahrdienst-Zentrale disponierte interne, organisatorische Aufträge wie Besorgungen, Materialtransporte, Fahrzeug-Überprüfungen und Werkstattfahrten für Vertragspartner und andere Abteilungen des Roten Kreuzes wie die ambulante Pflege, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.
Im Fahrdienst engagieren sich Menschen aus allen Lebensbereichen zwischen 21 und 75 Jahren, die mit dem Nebenjob nicht unbedingt nur ihr Einkommen aufbessern, sondern häufig als Kontrast zum Hauptjob, Studium oder erst später in der Rente die für sie persönlich wertvolle Erfahrung machen, anderen Menschen wirklich helfen zu können und etwas tatsächlich Bedeutendes zu tun, für das sie unverfälschte Wertschätzung erfahren.
Eigentlich wollte der heute 68-jährige Hans Ruhland nach einem arbeitsreichen Leben nur seine Ruhe haben, doch mit dem Minijob beim Roten Kreuz kam alles anders als erwartet: „Die Arbeit und die Menschen sind manchmal auch fordernd und anspruchsvoll, machen mir aber so viel Freude und bewegen mich mehr als ich gedacht hätte, was mich auch im Ruhestand immer noch gewaltig antreibt und letztlich so auch jung und fit hält!“ Der frühere Kehrmaschinenfahrer des städtischen Bauhofs und ehrenamtliche Feuerwehrmann ist ein unkomplizierter Praktiker, der seinen Behindertentransporter zentimetergenau rangieren kann und durch seine unverfälschte Art schnell einen besonderen Draht zu den Leuten findet; er befördert seit 2020 regelmäßig Menschen im Rollstuhl oder auf der Fahrtrage und erinnert sich an so gut wie jeden seiner Fahrgäste: „Die Dankbarkeit der Menschen, wenn man in ihre Gesichter schaut, ist mehr wert als jedes Geld der Welt!“ Über den Fahrdienst hat er auch zum Herzenswunsch Hospizmobil gefunden, mit dem er regelmäßig schwer und unheilbar kranken Leuten manchmal nur wenige Wochen vor ihrem Tod die oft mit besonderen Menschen und Orten verknüpften letzten Herzenswünsche erfüllt: „In solchen Momenten dabei sein zu dürfen zeigt mir immer wieder, wie wertvoll das Leben ist und wie kostbar jeder einzelne Augenblick sein kann!“