Bis zuletzt hochsommerliches Wetter im September: Bergwacht Ramsau für sechs verletzte, akut erkrankte und erschöpfte Urlauber am Watzmann, Hochkalter und im Steinernen Meer gefordert
RAMSAU BEI BERCHTESGADEN – Das bis zum Wochenende hochsommerliche Wetter hat der Bergwacht Ramsau einen weiterhin einsatzreichen Start in den September beschert, wobei sie insgesamt sechs verletzten, akut erkrankten und erschöpften Urlaubern helfen musste.
Verletzter am Watzmannhaus
Am Montagmorgen (9. September) ging gegen 6.40 Uhr ein Notruf vom Watzmannhaus ein, wo ein 38-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen mit Verletzungen an beiden Füßen vom Vortag nicht mehr selbst absteigen konnte. Da die Hütte im Nebel lag, bereitete die Ramsauer Bergwacht einen bodengebundenen Abtransport per Trage bis zur Fahrstraße an der Mitterkaseralm vor, wobei die ersten Retter bereits gegen 8.20 Uhr beim Patienten eintrafen. Wenige Minuten später lichtete sich die Wolkendecke dann und es hörte auf zu regnen, weshalb die Einsatzkräfte sofort reagierten und einen Heli nachforderten, um dem Verletzten den aufwendigen Abtransport über den Falzsteig zu ersparen. Gegen 8.40 Uhr waren alle aufsteigenen Bergretter am Watzmannhaus und kurz nach 8.50 landete dann auch die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“, die den 38-Jährigen übernahm und zum Salzburger Unfallkrankenhaus flog. Die acht Bergretter brachten die umfangreiche Ausrüstung wieder ins Tal und waren bis kurz nach 11.30 Uhr im Einsatz.
Verletzte am Wimbachschloss
Am Sonntagmittag (8. September) brauchte gegen 13 Uhr eine 43-jährige Urlauberin aus Hessen Hilfe, die sich am Weg kurz vor dem Wimbachschloss eine Schnittwunde am Knie zugezogen hatte und unter Kreislaufproblemen litt. Drei Bergretter fuhren zum Unfallort, versorgten die Frau, fuhren sie zur Bergrettungswache und übergaben sie an eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Sechs Bergretter waren bis kurz nach 14.15 Uhr gefordert.
Verletzter im Südspitz-Abstieg
Am frühen Samstagnachmittag (7. September) gegen verletzte sich ein 38-jähriger Urlauber aus Rheinland-Pfalz bei einem Sturz im Watzmann-Südspitz-Abstieg beide Beine. Zwei Bergretter fuhren bis ins hintere Gries, um die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ bei der Tau-Rettung zu unterstützen, wobei der Patient gegen 13.45 Uhr am Zwischenlandeplatz an der Grieshütte ankam und dann weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen wurde. Sieben Bergretter waren bis 16 Uhr im Einsatz.
Erschöpfter an der Sigeretplatte
Am Freitagnachmittag (6. September) brauchte gegen 13.45 Uhr ein an der Sigeretplatte im Steinernen Meer wegen der Hitze und des langen Aufstiegs erschöpfter 62-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen Hilfe. Der genaue Einsatzort war zunächst nicht klar und wurde zunächst im Abstieg vom Trischübel ins Gries vermutet. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ flog mit einem Ramsauer Bergretter los und fand den Mann dann nach zunächst erfolgloser Suche an der Sigeretplatte im Dienstgebiet der Berchtesgadener Bergwacht. Der Heli setzte gegen 14.30 Uhr Notarzt und Bergretter mit der Winde ab, die den Mann kurz versorgten und so sicherten, dass er mit der Winde aufgenommen und ins Tal geflogen werden konnte. Fünf Bergretter waren bis 15.30 Uhr im Einsatz und brachten den Unverletzten zu seinem Auto an der Wimbachbrücke zurück.
Akut erkrankte Frau auf der Blaueishütte
Am Dienstagnachmittag (3. September) ging gegen 14 Uhr ein Notruf von der Blaueishütte ein, wo eine akut erkrankte und erschöpfte 57-Jährige aus Rheinland-Pfalz medizinische Hilfe brauchte. Da bereits alle Helis im Umkreis wegen des schönen Wetters bei anderen Einsätzen gebunden waren, fuhren zwei Bergretter so weit wie möglich mit dem Fahrzeug an und stiegen weiter zu Fuß auf, wobei sie knapp eine Stunde nach Alarm eintrafen und die Frau versorgten, bis „Christoph 14“ wieder frei war und die Patientin gegen 15.40 Uhr nach notärztlicher Untersuchung gemeinsam mit ihrer Tochter zur Kreisklinik Bad Reichenhall flog. Fünf Bergretter waren bis 16.40 Uhr gefordert.
Akut erkrankte junge Frau am Watzmannhaus
Am frühen Montagmorgen (2. September) brauchte gegen 2.40 Uhr eine am Watzmannhaus akut erkrankte 22-Jährige aus Mittelfranken Hilfe. Der Ramsauer Einsatzleiter forderte deshalb einen nachtflugtauglichen Heli an, wobei die Besatzung des Intensivtransporthubschraubers „Christoph München“ die Einsatzstelle direkt anflog, die junge Frau gegen 4.30 Uhr notärztlich versorgte und dann zum Salzburger Landeskrankenhaus transportierte. Die Bergwacht war für eine mögliche Unterstützung bis kurz vor 5 Uhr in Bereitschaft.