Couragierte Ersthelfer retten mittelschwer verletzte 69-Jährige nach Zehn-Meter-Sturz in den Almbach
SCHELLENBERGER FORST – Am Samstagmittag ist eine 69-jährige Urlauberin in der Almbachklamm auf der Südostseite des Untersbergs auf einer regennassen Brücke ausgerutscht und rund zehn Meter tief über den felsigen Steilhang in den Gebirgsbach abgestürzt, nachdem sie das Gleichgewicht verloren hatte; vier couragierte Ersthelfer stiegen ab und verhinderten, dass die nach erster Einschätzung mittelschwer Verletzte im kalten Wasser abtreibt, leisteten auf einem Felsen am Ufer Erste Hilfe und setzten gegen 13 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die neben der örtlich zuständigen Bergwacht Marktschellenberg auch die Canyon-Rettungsgruppe der Bergwacht-Region Chiemgau und die BRK-Wasserwacht aus Berchtesgaden alarmierte.
Der Bergwacht-Einsatzleiter schickte zu Fuß zwei Voraustrupps der Bergwacht und der Canyon-Rettungsgruppe los und forderte den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ nach, der einen weiteren Canyon-Retter, den Notarzt und zusätzliche Ausrüstung in die Klamm zur Brücke 11 flog. Die erste Fußmannschaft vor Ort konnte dann Entwarnung geben, da die Frau bereits aus dem Wasser gerettet war und nicht mehr abzutreiben drohte. Die Einsatzkräfte versorgten die bereits unterkühlte und unter anderem am Kopf verletzte Frau notärztlich, lagerten sie in den Luftrettungssack um, nahmen sie mit der Rettungswinde in den Heli auf und flogen sie direkt zum Klinikum Traunstein.
Die Retter brachten die Ersthelfer dann seilgesichert auf den Weg zurück und stiegen mit ihnen ab. Die Verunfallte war gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem sechsjährigen Enkelsohn unterwegs, um die sich der nachgeforderte Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte. Drei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) nahmen den genauen Hergang des Unfalls auf. Insgesamt waren sieben Schellenberger Bergretter, acht Canyon-Retter von Berg- und Wasserwacht, zwei Krisenberater des KID und die Heli-Besatzung im Einsatz. Die Wirtsleute der nahegelegenen Gaststätte stellten unkompliziert warme Getränke und einen geheizten Raum zur Verfügung. Die ebenfalls alarmierte Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes stand im Bereitstellungsraum, konnte aber wieder einrücken, da die Verletzte ohne Zwischenlandung direkt zur Klinik geflogen wurde.