Deutscher Alpenverein ehrt heimischen Bergretter, Ausbilder, Einsatzleiter, Lawinenhundeführer & Höhlenretter Achim Tegethoff mit dem Grünen Kreuz
LANDKREIS TRAUNSTEIN/BERCHTESGADENER LAND (ml) – Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat bei seiner Jahreshauptversammlung in Lindau das Grüne Kreuz für besondere Leistungen in der Bergrettung an Achim Tegethoff von der Bergwacht Marquartstein verliehen, der seit über 40 Jahren weit über seine Heimatbereitschaft hinaus in den Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen als sehr engagierter und erfahrener Bergretter, Einsatzleiter, Ausbilder, Lawinenhundeführer und Höhlenretter anerkannt und wertgeschätzt wird und bei einem Steinschlag während einer Übung am 21. März 2022 durch seinen selbstlosen Einsatz einer jungen Frau das Leben gerettet hat. Die hohe und seltene Auszeichnung gibt es seit 1922 und damit seit 100 Jahren, wobei sie nur ganz außergewöhnlichen Persönlichkeiten verliehen wird.
Der Chiemgauer Bergwacht-Regionalleiter Dr. Klaus Burger, sein Stellvertreter Michael Holzner und der stellvertretende Allgäuer Regionalleiter Michael Gimbel gratulierten Tegethoff zum Grünen Kreuz. Burger hatte die Ehre, die Laudatio vor der Versammlung mit rund 650 Delegierten aus 250 Sektionen vorzutragen: „Wir freuen uns, dass Dein Wirken für die Rettung von erkrankten, verletzten und hilflosen Personen, Dein Mut und Deine gelebte Hilfsbereitschaft und Fürsorge heute gewürdigt werden!“
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, ein bekanntes Zitat, eine wahrhaftige Lebensphilosophie. „Diese erstrebenswerten Tugenden charakterisieren Achim Tegethoff“, betonte Burger. Seine Heimat ist der Luftkurort Marquartstein, mit den Hausbergen Hochgern und Hochplatte. Als Ausbilder, Hundeführer und Höhlenretter sowie Einsatzleiter im Achental ist überall mit ihm zu rechnen. Seine Verdienste um die Rettung von Menschen im Gebirge sind ebenso vielfältig wie vorbildhaft: Nur beispielhaft: Achim hat beim Eishalleneinsturz in Bad Reichenhall mit seinem Hund Verschüttete aufgespürt, war auf Lawinen als Hundeführer und war beim Riesending-Höhleneinsatz Einsatzleiter.
Selbstloser Einsatz bei Höhenrettungsübung rettet junger Frau das Leben
Bei einer Übung der Höhlenrettung am 21. März 2022 in der Reischlklamm in der Nähe des Karlsteiner Kugelbachbauern stellte Achim Tegethoff seine Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit eindrucksvoll und einmal mehr unter Beweis, indem er sich bei einem Steinschlag schützend über die Patienten-Mimin beugte, dadurch selbst schwer verletzt wurde, der jungen Frau aber vermutlich das Leben rettete (wir berichteten). Nicht als Held - so will er nicht benannt werden - sondern als Retter, als Helfer, als Beschützer. Er stand am Grund der Schlucht. Vor ihm, im Rettungssack unbeweglich verschnürt die junge Frau. Plötzlich hallte es: „Stein“. Burger: „Sie alle, liebe Anwesende, kennen diese Momente und die Gefühle am Berg, die mit so einem Ruf verbunden sind.“ Achim Tegethoff warf sich mit seinem ganzen Körper schützend über den Kopf der Mimin. Der Stein traf ihn mit voller Wucht, die junge Frau blieb dadurch aber weitgehend unverletzt. Achim Tegethoff leidet heute noch nachhaltig an den Folgen seiner erlittenen schweren Verletzung. „Bergretter müssen im Einsatz oder bei Übungen nicht ihr Leben für andere opfern. Aber der selbstlose Einsatz verkörpert mit das Idealbild eines Bergretters!“, lobte Burger.