Dr. Klaus Burger und Michael Holzner bleiben Regionalleiter der Bergwacht Chiemgau
Bereitschaftsleiter wählen Führungsteam einstimmig wieder: Burger aus Bad Reichenhall als Regionalleiter im Amt bestätigt - Holzner aus Inzell weiterhin Stellvertreter
BERCHTESGADENER LAND/LANDKREIS TRAUNSTEIN/LANDKREIS ALTÖTTING (ml) – Dr. Klaus Burger, Rufname Nik, ist von den Bereitschaftsleitern der Bergwachten in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein und Altötting einstimmig für die nächsten vier Jahre im Amt des Regionalleiters bestätigt worden. Michael Holzner aus Inzell bleibt ebenfalls einstimmig stellvertretender Regionalleiter. Damit erhielt die bisherige Regionalleitung einen großen Vertrauensbeweis, und die paritätische Besetzung mit je einem Vertreter aus dem Berchtesgadener Land und dem Landkreis Traunstein ist weiterhin gewahrt.
Burger und Holzner zogen vorab ein positives Resümee und bedankten sich herzlich bei allen Führungskräften für die „überaus gute und konstruktive Zusammenarbeit“ in den vergangenen, durchaus sehr fordernden vier Jahren. „So ein bärenstarkes Team zu führen ist eine große Ehre! Die Bergretter sind trotz Corona voll motiviert und rund um die Uhr einsatzklar. Auch unsere anspruchsvollen regionalen Prüfungen, Sichtungen und Ausbildungen litten dank des Engagements und der Umsicht der Verantwortlichen bis dato unter keinen erheblichen Einschränkungen. Und wir haben keine Nachwuchssorgen; der Zulauf ist groß“, freut sich Burger.
Die 15 Bergwachten der Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Altötting sind organisatorisch in der Bergwacht-Region Chiemgau zusammengefasst. Zusammen mit den Regionen Hochland und Allgäu sichert die Region Chiemgau den gesamten bayerischen Alpenraum rettungsdienstlich ab. Zu den Bereitschaften in der Region Chiemgau gehören aktuell rund 550 aktive Einsatzkräfte, die durchschnittlich zu rund 1.000 Bergeinsätzen pro Jahr ausrücken müssen. Hauptamtlicher Geschäftsführer in der Geschäftsstelle in Bad Reichenhall ist der Ruhpoldinger Bergretter David Pichler.
Die wichtigen und zeitintensiven Arbeiten der Revision übernehmen in der neuen Wahlperiode Siegfried Fritsch, ehemaliger Chef der Bergwacht Freilassing, und Engelbert Mayer, ehemals stellvertretender Regionalleiter aus Inzell. Burger und Holzner dankten den bisherigen Revisoren Marcus Goebel (Bad Reichenhall) und Franz Polzer (Berchtesgaden), die nicht mehr antraten, für ihre „prima Revisionsarbeit in den vergangenen vier Jahren“. Dr. Klaus Burger, der bereits Mitglied im Bezirksvorstand des BRK ist, und Helmut Lutz (Bad Reichenhall) sind als Vertreter der Bergwacht Chiemgau im Vorstand des Roten Kreuzes im Berchtesgadener Land gewählt; für den Vorstand des Roten Kreuzes im Landkreis Traunstein sind Stefan Eisenreich (Traunstein) und Bruno Mayer (Inzell) gewählt.
Die Wahlen fanden unter strikter Beachtung der Infektionsschutzvorgaben als hybride Veranstaltung in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding unter bewährter Vorbereitung und Leitung von Klaus Überacker (Altötting) statt. Die wahlberechtigten Bereitschaftsleiter, die Regionalleitung, die Kandidaten der Revision sowie der Wahlvorbereitungsausschuss waren präsent; die stellvertretenden Bereitschaftsleiter und die zahlreichen Verantwortlichen für die einzelnen Fachbereiche der Region wie Einsatzleitung, Ausbildung, Alpine Notfallmedizin, Krisenintervention, Lawinenhundestaffel, Canyon-Rettung, Höhlenrettung und Naturschutz sowie die Kandidaten für die Revision und die BRK-Vorstände waren virtuell im dortigen Pressezentrum auf einer großen Leinwand sichtbar dazugeschaltet.
Die Bergwacht Bayern ist mit den drei Ebenen (Landesleitung, Regionen und Bereitschaften) möglichst kosten- und personalsparend organisiert. Alle Aufgaben werden, mit Ausnahme weniger hauptamtlicher Mitarbeiter, fast ausschließlich von ehrenamtlichen Bergrettern übernommen.
Burger war beruflich unter anderem Ministerialbeamter in München und ist seit Jahren Direktor des Amtsgerichts im Berchtesgadener Land. Er engagiert sich seit langer Zeit in der Bergwacht, ist aktiver Retter und Flugretter mit zahlreichen Einsätzen und bestellter Einsatzleiter mit reger Erfahrung auch bei Großschadensereignissen wie Waldbränden, Hochwasser, dem Riesending-Höhleneinsatz am Untersberg und bei der Schneekatastrophe 2019, bei der er zahlreiche Helfer aus dem Frankenjura, der Rhön und dem Fichtelgebirge für die hiesigen Landkreise motivieren und organisieren durfte. Burger ist Alpinist und begeisterter Kletterer mit einigen hiesigen schweren Erstbegehungen. Vor Jahren war „Nik“ Leiter der Bergwacht Bad Reichenhall, wobei er mit seinem Reichenhaller Team trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Neubau der Bergrettungswache realisierte. Er fungierte zudem zehn Jahre als Vorsitzender des Deutschen Gutachterkreises für Alpinunfälle und alpine Ausrüstung und ist Ehrenmitglied im Verband deutscher Heeresbergführer. Burger hat aktuell zahlreiche Funktionen der Bergwacht auf Landesebene inne; so ist er auch Landesausbilder Einsatzleitung, im Ehrungsausschuss gefordert und publiziert regelmäßig in der internationalen Fachpresse zu alpinen Themen wie unter anderem „Recht auf Risiko?“, „Grenzen der Bergrettung“, oder aktuell zu den Möglichkeiten und den Voraussetzungen einer Zwangsrettung oder den Grundlagen einer Tierrettung. „Alle diese Themen sind virulent, so erreichen uns mittlerweile auch zahlreiche Notrufe über „kalte Schnauzen in Bergnot“, und auch so mancher Wagemutige lehnt bei widrigsten Bedingungen vor Ort eine Rettung ab“, erklärt Burger auf Nachfrage.
Michael Holzner ist ebenfalls ein sehr engagierter Berg- und Flugretter und als sehr aktiver langjähriger Bergführer ein ausgesprochen erfahrener Alpinist und mental starker Teamleader. Holzner war lange Zeit Ausbilder und Bereitschaftsleiter in Inzell, und beruflich lehrte er unter anderem in der Schule der Bundeswehr-Heeresbergführer in Mittenwald. Holzner ist bereits seit 1981 ehrenamtlich in der Bergwacht aktiv und seit zwei Jahren von Dezember bis in den Mai hinein als Leiter der Skiwacht im Berchtesgadener Land ein bayernweit geschätztes und sehr bewährtes Gesicht in den regionalen Skigebieten und rund um die Pisten. Auch im Corona-Winter war er bei den zahlreichen Profi-Rennen und Kadertrainings unter Corona-Bedingungen ständig und hart gefordert. Burger: „Ich bin sehr froh, mit Michi einen stets erreichbaren und fachlich und menschlich überaus kompetenten Partner zu haben!“