Edi Schmid startet zu seinem letzten Hilfsgüter-Transport für das Ungarische Rote Kreuz
BERCHTESGADENER LAND (ml) – BRK-Altkreisgeschäftsführer Edi Schmid und sein ehrenamtliches Team der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall sind am Donnerstagmorgen zum letzten von Schmid organisierten Hilfsgüter-Transport für das Ungarische Rote Kreuz gestartet. Sie bringen von der heimischen Bevölkerung bereitgestellte Sachspenden ins Komitat Zala, wo der dortige Partner-Verband damit seit rund 30 Jahren obdachlosen und einkommensschwachen Menschen hilft. Der Lions Club Bad Reichenhall deckt die Unkosten für den Transport und die Helfer mit einer 700-Euro-Finanzspritze.
BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz bedankte sich bei Lions-Past-Präsidentin Elisabeth Lung, die die Rotkreuzler Edi Schmid, Dieter Vorbach, Jakob Gafus und Michi Höglauer bei der Abfahrt am Reichenhaller Rotkreuzhaus besuchte und ihnen eine gute Reise wünschte. Schmid zeichnet im 30. Jahr ehrenamtlich für die Ungarnhilfe des BRK-Kreisverbands verantwortlich und hat nun den mittlerweile 111. und für ihn aus gesundheitlichen Gründen letzten Hilfsgüter-Transport mit Sachspenden der Bürger aus dem Berchtesgadener Land vorbereitet und organisiert, wobei ihn Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall begleiten und unterstützten. In Zukunft soll die Ungarnhilfe zentral über die Auslandshilfe des BRK-Landesverbands mit organisiert werden. „Mit dieser geballten Logistik können wir viel bedarfsgerechter helfen und zum Beispiel in einem besonders strengen Winter mit gleich mehreren Fahrzeugen speziell warme Kleidung und Ausrüstung für Obdachlose liefern“, erklärt Bereitschaftsleiter Florian Halter. Schmid bedankt sich bei der Sozialservice-Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (SSG) und speziell bei der Kirchberger Einrichtungsleiterin Sonja Eckardt, die es ihm im Keller des Seniorenheims über Jahre hinweg ermöglicht haben, Hilfsgüter bis zum nächsten Transport zu sammeln und zu lagern.
Seit 30 Jahren besteht eine gelebte Freundschaft zwischen dem ungarischen Rotkreuzverband im Komitat Zala westlich des Plattensees und der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall. Edi Schmid war es bis zuletzt ein Herzensanliegen, seinen Freunden vom URK weiter helfen zu können: „Das sind echte Sozialisten, die sich um die notleidende Bevölkerung kümmern und deren Arbeit durch die Orbán-Regierung alles andere als leichter geworden ist!“
Die 111. Hilfsaktionen des BRK-Kreisverbands Berchtesgadener Land wurden von Mitgliedern des Deutschen Alpenvereins (DAV), der BRK-Wasserwacht und der Reichenhaller Bergwacht immer wieder tatkräftig unterstützt. Obwohl Ungarn mittlerweile schon bald 17 Jahre zur Europäischen Union gehört, hinkt es noch immer weit hinter dem europäischen Wohlstand hinterher. Nur rund zehn Prozent der Bevölkerung ist finanziell gut abgesichert – sehr viele leben in aus deutscher Sicht oft kaum vorstellbarer Armut. „Das Einkommen vieler Familien und Rentner reicht gerade nur so für das tägliche Brot“ bedauert Schmid. Das URK versorgt im Komitat Zala mit rund 300.000 Einwohnern die bedürftige Bevölkerung in über 250 Dörfern und Städten und betreibt vier Obdachlosenheime, in denen täglich etwa 400 Menschen untergebracht und verpflegt werden. In den kalten Wintermonaten werden vom URK weitere 200 so genannte Brückenschläfer ohne festen Wohnsitz täglich durch eine Volksküche versorgt, in der die Betreuten auch warme Getränke und Kleider erhalten. Das URK in Zala unterhält mittlerweile in 75 Orten den Hausnotruf, sammelt jährlich rund 15.000 Blutkonserven, bildet die Bevölkerung in Erster Hilfe aus, unterhält in den meisten Orten einen ambulanten Alten- und Krankenpflegedienst, betreibt Kleiderkammern und betreut Behinderte, Alkoholiker und psychisch Kranke. Neben 160 haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern helfen noch rund 2.000 Ehrenamtliche bei der Versorgung der bedürftigen Bevölkerung mit.