Ein Toter und zwei Verletzte bei schwerem Verkehrsunfall mit drei Lastwagen auf der B21 am Bodenberg
Grenzüberschreitender Einsatz im Kleinen Deutschen Eck – aufwendige Rettung aus Führerhaus in der Böschung – Bundesstraße fast 14 Stunden lang komplett blockiert
SCHNEIZLREUTH/RISTFEUCHT – Am Mittwochvormittag hat sich kurz nach 10 Uhr auf der B21 am oberen Ende des Bodenbergs ein schwerer Verkehrsunfall mit drei beteiligten Lastwagen ereignet, wobei der Fahrer eines leeren Viehtransporters getötet wurde und die beiden weiteren Fahrer von zwei Silo-Sattelzügen nach erster Einschätzung des Roten Kreuzes mit mittelschweren und leichten Verletzungen davonkamen. Die B21 und damit die Durchfahrt durchs Kleine Deutsche Eck war bis kurz vor Mitternacht und damit fast 14 Stunden lang komplett blockiert, wobei der restliche Verkehr großräumig über den Pongau oder Tirol ausweichen musste; an der Unfallstelle und an den durch die Feuerwehr eingerichteten Umleitungen kam es immer wieder zu lokalen Staus, die sich aber insgesamt in Grenzen hielten. Die Reichenhaller Polizei führt die Ermittlungen zum genauen Hergang unter Leitung der Traunsteiner Staatsanwaltschaft.
Weitere Lasterfahrer leisteten sofort Erste Hilfe und meldeten den Unfall über Notruf. Die Leitstelle Traunstein schickte daraufhin kurz nach 10 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Schneizlreuth, Unken, Bad Reichenhall und Inzell, den Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) sowie das Rote Kreuz mit vier Rettungswagen aus Bad Reichenhall, Freilassing, Ruhpolding und Teisendorf, dem Berchtesgadener Notarzt, dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und dem Einsatzleiter Rettungsdienst zum Unfallort, wobei zwei Rettungswagen noch unterwegs wieder umkehren durften, da sie vor Ort nicht mehr benötigt wurden. Die winterlichen Straßenverhältnisse erschwerten die Anfahrt der Einsatzkräfte.
Die Retter konnten vor Ort nichts mehr für den tödlich verletzten Fahrer des Viehtransporters tun. Der Fahrer eines der beiden Silo-Sattelzüge war in die steile Böschung gefahren und in seinem deformierten Führerhaus eingeschlossen, wobei die Feuerwehr versuchte, mit hydraulischem Gerät die Türe zu öffnen und sehr schnell die Frontscheibe entfernte, so dass ein Notfallsanitäter des Roten Kreuzes über eine aus Steckleitern improvisierte Plattform ins Führerhaus klettern und den Mann medizinisch versorgen konnte. Der Verletzte schaffte es noch aus eigener Kraft mit Hilfe der Retter zur Straße hinabzusteigen. Er und der leicht verletzte Fahrer des zweiten Sattelzugs kamen nach notärztlicher Versorgung vor Ort mit den beiden Rettungswagen in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Feuerwehr Unken brachte die Heli-Besatzung zum Landeplatz auf der nahen Wiese westlich der Unfallstelle zurück.
Die Feuerwehr musste neben der Technischen Rettung des Sattelzug-Fahrers auch den eingeklemmten Verstorbenen aus seinem Fahrzeug bergen, die teilweise schiefstehenden Laster stabilisieren und sichern, den Brandschutz sicherstellen und größere Mengen an ausgelaufenem Kraftstoff binden, der Dank der kalten Witterung vom Schnee auf der Fahrbahn bereits aufgesaugt wurde und deshalb nur geringfügig über den Hang in Richtung der kleinen Gräben und der Saalach hinabgelaufen war; das Wasserwirtschaftsamt prüfte vor Ort eine mögliche Gefahr für die Umwelt.
Die Feuerwehr regelte auch den Verkehr und richtete großräumige Umleitungen ein, da die Fahrbahn an der Unfallstelle durch die verkeilten Laster komplett blockiert und damit die Durchfahrt durchs Kleine Deutsche Eck fast 14 Stunden lang nicht mehr möglich war. Eine lokale Umleitung konnte am Nadelöhr Bodenberg nicht eingerichtet werden. Die Polizeibeamten und die Staatsanwaltschaft holten einen Gutachter zur Ursachenklärung an die Unfallstelle. Die aufwendige, schwierige und personalintensive Bergung der drei Lastwagen und die Aufräumarbeiten dauerten bis kurz vor Mitternacht, als die Straßenmeisterei die B21 wieder uneingeschränkt für den restlichen Verkehr freigeben konnte.
Markus Leitner
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