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Einsatzkräfte nutzen am Montagabend günstiges Wetterfenster und suchen Hochkalter per Heli ab

Die Besatzung von „Edelweiß 2“ war mit einem Bergführer der Bergwacht Ramsau von kurz nach 18 Uhr bis kurz nach 19 Uhr eine gute Stunde am Berg unterwegs; durch den vielen Neuschnee seit Samstag sind die Rinnen teilweise mit geschätzten Schneehöhen von bis zu drei Metern eingeweht und dementsprechend schlecht einsehbar.
Bereits am Sonntagabend (18. September) haben die Einsatzkräfte eine kurzzeitige Wetterbesserung genutzt und sind mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zu einem Suchflug gestartet.

RAMSAU BEI BERCHTESGADEN/FORST HINTERSEE – Einsatzkräfte von Bergwacht und Polizei haben am Montagabend kurzfristig ein günstiges Wetterfenster am Hochkalter genutzt und sind mit dem Polizeihubschrauber zu einem Suchflug auf Sicht nach dem seit Samstagnachmittag verunglückten und vermissten 24-jährigen Bergsteiger aus Niedersachsen (wir berichteten) gestartet, wobei die Wolkenuntergrenze bei 2.300 Höhenmetern lag und der Gipfelgrat mit der vermuteten Einsatzstelle noch nicht nebelfrei war.

Sie suchten das Gelände bis zum Sonnenuntergang unter anderem vom Heli aus per Fernglas ab, konnten aber die so genannte Recco-Boje, mit der auch Halbleiter aus elektronischen Geräten wie Handy oder Laptop geortet werden können, noch nicht einsetzen, da das Radar-Signal des Spezialgeräts nach unten abstrahlt und der Berg bis zum Gipfel komplett wolkenfrei sein müsste, damit der Heli entsprechend hoch über dem wahrscheinlichen Einsatzgebiet zwischen 2.400 und 2.500 Höhenmetern fliegen könnte.

Die Besatzung von „Edelweiß 2“ war mit einem Bergführer der Bergwacht Ramsau von kurz nach 18 Uhr bis kurz nach 19 Uhr eine gute Stunde am Berg unterwegs; durch den vielen Neuschnee seit Samstag sind die Rinnen teilweise mit geschätzten Schneehöhen von bis zu drei Metern eingeweht und dementsprechend schlecht einsehbar. 19 Bergretter aus Ramsau (16), Bad Reichenhall (2) und Marktschellenberg (1) waren bis 20.30 Uhr vor Ort, darunter die Recco-Spezialisten, der Bergwacht-Notarzt und Alpinisten mit Eisgerät und Lawinen-Notfallausrüstung für eine rasche Rettung bei einer eventuellen Sichtung am Berg. Ehrenamtliche Spezialisten des Bergwacht-Technikbusses werteten die Bilder vom Suchflug die halbe Nacht lang manuell und mit entsprechender Spezialsoftware im Detail aus, konnten aber keine Spuren vom Vermissten entdecken.

Für Dienstag (20. September) ist aktuell schlechtes Wetter vorhergesagt, am Mittwoch rechnen die Einsatzkräfte mit einer Besserung, die eventuell weitere Flüge mit Heli und Drohne zulässt, am Donnerstag soll es dann voraussichtlich sonnig werden, so dass der Berg komplett wolkenfrei wird und eine Suche mit der Recco-Boje zulässt.