LAUFEN/LEOBENDORF – Rund um Silvester waren Feuerwehr, Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) bei mehreren Bränden in Laufen-Leobendorf, Ainring, Bad Reichenhall und Piding gefordert, wobei insbesondere bei einem durch Feuerwerk verursachten Fassadenbrand am frühen Neujahrsmorgen in Leobendorf erheblicher Sachschaden in Höhe von geschätzten 60.000 Euro entstand. „Das Wichtigste ist aber, dass bis auf leichte Atembeschwerden durch eingeatmeten Rauch niemand wirklich ernsthaft verletzt wurde und Dank ausgelöster Rauchmelder und aufmerksamer Zeugen die Menschen sich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten“, freut sich Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter, der mehrmals als Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort war; seine ehrenamtlichen Sanitäter waren neben dem regulären Rettungsdienst zur Absicherung der Feuerwehr und zur Versorgung Betroffener im Einsatz.
Am Neujahrsmorgen gegen 3.45 Uhr entdeckten Feiernde auf dem Nachhauseweg, darunter zwei Ehrenamtliche der BRK-Wasserwacht Ortsgruppe Laufen-Leobendorf und der Feuerwehr Leobendorf einen bereits ausgedehnten Fassadenbrand an einem Zweifamilienhaus in Leobendorf, setzten einen Notruf ab und warnten mit lauten Rufen die Bewohner, die auch durch einen ausgelösten Rauchmelder auf den Brand aufmerksam wurden; durch die Hitze waren bereits die Fensterscheiben geplatzt und Rauch drang ins Innere. Die Leitstelle Traunstein schickte aufgrund der zunächst sehr dramatischen Lagemeldung mit dem Stichwort „B4 – ausgedehnter Brand im Gebäude“ ein Großaufgebot der Feuerwehren Laufen, Leobendorf, Oberndorf, Surheim und Kirchanschöring, des Roten Kreuzes aus Freilassing, Fridolfing und Teisendorf und den THW-Fachberater los. Der in der Nachbarschaft stationierte Löschzug Leobendorf war sofort vor Ort und konnte durch seinen raschen Lösch-Einsatz einen Vollbrand des Gebäudes verhindern. Fassade, Balkon und Teile des Dachstuhls wurden durch die Flammen schwer beschädigt; die Wohnungen stark verrußt.
Das Rote Kreuz war mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst, zwei Notfallkrankenwagen der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften Freilassing und Teisendorf und zwei regulären Rettungswagen aus Fridolding und Teisendorf im Einsatz, kümmerte sich um die betroffenen Bewohner, wobei eine Frau eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten hatte, aber nicht mit ins Krankenhaus fuhr. Die Ehrenamtlichen der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing sicherten den weiteren Feuerwehreinsatz ab, mussten aber keine Verletzten versorgen. Nach Abschluss der Löscharbeiten übernahm der Kriminaldauerdienst der Kripo Traunstein die ersten polizeilichen Untersuchungen vor Ort. Die weiteren Ermittlungen werden vom zuständigen Fachkommissariat 1 der KPI Traunstein übernommen. Ersten Erkenntnissen zufolge war ein pyrotechnischer Gegenstand ursächlich für die Brandentstehung an der Hausfassade.
In Reichenhall und Piding waren die Einsatzkräfte aufgrund mehrerer vor allem durch noch glimmende Feuerwerksbatterien verursachte Brände gefordert. Bereits gegen 22.30 Uhr brannte auf einer Fläche von rund zehn auf 15 Metern abseits von Gebäuden eine Wiese in der Reichenhaller Salzburger Straße, die die Reichenhaller Feuerwehr rasch ablöschen konnte. Knapp eine Stunde später gingen mehrere Notrufe aus der Kurfürstenstraße ein, wo auf mehreren Metern Länge nah am Gebäude eine Hecke brannte; Ersthelfer und die Einsatzkräfte konnten das Feuer rasch löschen und verhindern, dass es aufs Haus übergreift – das ebenfalls alarmierte Rote Kreuz rückte mit Einsatzleiter und Rettungswagen an, musste aber keiner Verletzten versorgen. Zehn Minuten nach Mitternacht wurde dann ein brennender Baum in der Luitpoldstraße gemeldet. Die Feuerwehr musste den Baum fällen, um ihn ablöschen zu können. Um 1.50 Uhr brannte dann der Inhalt eines Mülleimers im Rupertuspark, den die Feuerwehr wieder ablöschen musste. Gleichzeitig war die Feuerwehr Piding bei einem Heckenbrand am Marzoller Weg gefordert. Ebenfalls gleichzeitig brannte eine Mülltonne neben einem Mehrparteienhaus in der Heubergstraße in Mitterfelden. Ein bislang unbekannter Täter hatte Feuerwerkskörper in die Mülltonne geworfen. Die Feuerwehr Ainring rückte mit neun Einsatzkräften aus und löschte den Brand. Die Mülltonne wurde durch den Brand vollständig zerstört, wodurch ein Sachschaden in Höhe von rund 500 Euro entstand. Die Polizeiinspektion Freilassing nahm den Vorfall auf und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung ein. Zeugen, die Hinweise auf den Täter geben können, sollen sich unter der Telefonnummer +49 (0) 8654 46180 melden.
Um 3.40 Uhr musste die Reichenhaller Feuerwehr nochmal zu einem brennenden, glühenden Baumstumpf am Bergweg ausrücken. Um weiteren windbedingten Funkenflug zu vermeiden, mussten die Einsatzkräfte den Brand mehrmals wiederholt ablöschen. „Es waren zum Teil versehentlich fehlgesteuerte Feuerwerkskörper, sowie offenbar dumme Streiche bis hin zu strafrechtlich relevanten Missbrauchshandlungen allzu sorgloser Menschen für die Brände verantwortlich“, erklärt die Reichenhaller Polizei in ihrer Pressemitteilung.
Bereits am Freitagnachmittag (30. Dezember) brannte gegen 15 Uhr ein Bett in einem Mehrfamilienhaus im Reichenhaller Hirschmühlenweg. Der Hauseigentümer und seine Frau konnten das Feuer mit mehreren Feuerlöschern löschen und so Schlimmeres verhindern. Die Einsatzkräfte stellten sicher, dass sich tatsächlich niemand mehr im Gebäude befindet und brachten alle Betroffenen vorrübergehend in Sicherheit. Die Feuerwehr beseitigte die übrigen Glutstellen und räumte und belüftete den Brandort. Das Rote Kreuz war mit zwei Rettungswagen aus Bad Reichenhall und Freilassing, dem Reichenhaller Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort, kümmerte sich um drei Betroffene mit Rauchgas-Vergiftungen, von denen ein 53-jähriger Mann vor Ort ärztlich behandelt wurde, aber nicht mit ins Krankenhaus fuhr. Die Reichenhaller Polizei nahm den Brand auf und schätzt den Sachschaden auf rund 2.000 Euro.