Florian Halter und Walter Söldner als Kreisbereitschaftsleiter wiedergewählt
Markus Zekert als Stellvertreter, Dr. Rüttger Clasen als Kreisbereitschaftsarzt und Christian Koller als Kreisbereitschaftsjugendwart bestellt
BERCHTESGADENER LAND (ml) – Die Mitglieder der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften haben bei den Neuwahlen ihren Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter (47) und seinen bisherigen Stellvertreter Walter Söldner (58) für die kommenden vier Jahre im Amt bestätigt. Markus Zekert (54) wird als weiterer stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter bestellt; Dr. Rüttger Clasen (72) als Kreisbereitschaftsarzt und Christian Koller (44) als Kreisbereitschaftsjugendwart. In den kommenden Wochen wird Halter auch die Leiter der verschiedenen Fachdienste (Sanität, Betreuung, Technik und Sicherheit, Information und Kommunikation, Motorradstreife, Psychosoziale Notfallversorgung, Presse- und Medienarbeit) für ihr Amt bestellen.
Florian Halter ist seit 1997 ehrenamtlich im Reichenhaller Roten Kreuz aktiv, engagiert sich freiwillig als Einsatzleiter Rettungsdienst und Organisatorischer Leiter in der Sanitätseinsatzleitung des Landkreises und ist Mitglied der Motorradstreife der BRK-Bereitschaften. Viele kennen ihn als Reichenhaller Stadtrat, Initiator des Herzenswunsch Hospizmobils und langjährigen Reichenhaller Bereitschaftsleiter und Kreisbereitschaftsleiter des Berchtesgadener Landes. Halter war viele Jahre lang auch hauptberuflich als Rettungsassistent an der BRK-Rettungswache Bad Reichenhall bei tausenden Notfällen und Krankentransporten im Einsatz, koordinierte dann ab Herbst 2015 als Beauftragter für besondere Einsatzlagen den großen Flüchtlingseinsatz des Roten Kreuzes und seit 2020 den Corona-Einsatz mit dem Schwerpunkt der Teststraßen und mobilen Testteams.
Solidere Finanzierung des Katastrophenschutzes gefordert
„Aktuell kümmere ich mich vor allem um die Koordinierung der vom Roten Kreuz betriebenen und personell unterstützten Corona-Schnelltest-Zentren im Landkreis und um eine langfristig solidere Finanzierung unseres Katastrophenschutzes, wobei die Unterstützung durch Land und Bund langfristig zwingend besser werden muss“, fordert Halter. Bei den komplexen Einsatzlagen der vergangenen Jahre wurde deutlich, wie häufig die ehrenamtlichen Einheiten des Sanitäts- und Betreuungsdienstes mittlerweile oft auch über längere Zeiträume hinweg benötigt werden. Bei größeren Unfällen, Unglücken und Umweltereignissen wie besondere Schnee-, Sturm-, Waldbrand- und Hochwasser-Lagen, im Flüchtlingseinsatz und nun in der Pandemie spielt das Rote Kreuz eine entscheidende Schlüsselrolle. „Wir engagieren uns aus Überzeugung ehrenamtlich für das Gemeinwohl in unserem Land, motivieren und bilden unsere Einsatzkräfte stetig aus und fort und bemühen uns laufend um neuen ehrenamtlichen Nachwuchs, um die Einsatzfähigkeit trotz schwieriger Rahmenbedingungen langfristig gewährleisten zu können; die Finanzierung von Ausrüstung, Fahrzeugen und Gebäuden ist aber eigentlich eine öffentliche Aufgabe und darf nicht maßgeblich von unserem Engagement in der Mittelbeschaffung und vom Spendenaufkommen der Bevölkerung abhängig sein!“, betont Halter.
Walter Söldner bleibt stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter. Söldner ist seit 1978 freiwillig im Roten Kreuz aktiv; eigentlich wollte er dort als Wehrpflicht-Verweigerer seinen zehnjährigen Ersatzdienst im Katastrophenschutz leisten – als er dann aber unerwartet ausgemustert wurde, blieb er dennoch aufgrund der tollen Gemeinschaft und der interessanten Aufgaben bis heute voll motiviert und engagiert dabei. Sein Motto: „Wenn etwas so richtig Spaß macht und man dabei noch anderen Menschen helfen kann, dann macht man es entweder ganz oder gar nicht!“ Söldner ist Rettungsdiensthelfer und fährt seit über 40 Jahren oft mehrmals wöchentlich ehrenamtliche Schichten im regulären Rettungsdienst und Krankentransport, wobei er in dieser Zeit tausenden Menschen helfen und auch viele Leben retten konnte. Er engagiert sich in allen Tätigkeitsfeldern der Bereitschaft, darunter die vielen Sanitätsdienste bei Veranstaltungen, größere Schadenslagen und Spitzenabdeckungen, bei denen die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) gefordert ist und Aktionen zur Mittelbeschaffung, wie Kleidersammlung, Glückshafen und Spenden-Aktionen zur Finanzierung der örtlichen Rotkreuz-Arbeit. Söldner war seit 1998 stellvertretender Bereitschaftsleiter an der Seite von Peter Dengler, ist seit 2002 durchgehend Bereitschaftsleiter und seit 2017 stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter.
Der hinzubestellte stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Markus Zekert kam 1988 mit seinem damals noch 20-monatigen Zivildienst im Rettungsdienst und Krankentransport an der Rettungswache Berchtesgaden zum Roten Kreuz und ist der Organisation seitdem ehren- und später auch hauptamtlich treu geblieben. 1988 ließ er sich zunächst für den Zivi als Rettungsdiensthelfer ausbilden, wobei ihm die Aufgabe so viel Freude bereitete, dass er danach ehrenamtlich weiter im Rettungsdienst und in der Bereitschaft Berchtesgaden mithalf, insbesondere bei Sanitätsvorsorgediensten und in der Mittelbeschaffung. Bis 1991 absolvierte er auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter, wobei er 1994 als Rettungsassistent anerkannt wurde. Seit 1997 ist er auch beruflich in der Kreisgeschäftsstelle des Roten Kreuzes beschäftigt – die ersten zehn Jahre als Verantwortlicher für die Liegenschaften, den Fuhrpark und den Zivildienst – seit 2007 als Nachfolger von Rudi Meier als Leiter Rettungsdienst und Katastrophenschutzbeauftragter. Zekert ist seit 1999 als Einsatzleiter Rettungsdienst und als Organisatorischer Leiter in der Sanitätseinsatzleitung des Landkreises bestellt. Zekert ist seit 2014 zweiter, hinzubestellter Kreisbereitschaftsleiter und war zuvor seit 2003 Fachdienstleiter Sanitätsdienst im Kreisausschuss der BRK-Bereitschaften.
Kreisbereitschaftsarzt Dr. Rüttger Clasen ist in Bad Reichenhall und Umgebung als über drei Jahrzehnte niedergelassener Internist mit den Schwerpunkten Nephrologie, Angiologie und auch Kardiologie bekannt, wobei er auch langjährig das KfH-Dialysezentrum Bad Reichenhall leitete; seit 1985 ist er ehrenamtlich in der Bereitschaft Bad Reichenhall als Referent und Ausbilder für Sanität tätig. Clasen ist seit vielen Jahren Arzt in der ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG), die bei größeren und komplexen Schadenslagen und zur Unterstützung des regulären Rettungsdiensts ausrückt. Seine Leidenschaft, anderen Menschen zu helfen, lebt der Arzt auch seit vielen Jahren als Erste-Hilfe- und Sanitätsausbilder mit Zertifizierung der Berufsgenossenschaften aus. Ein weiteres Hobby des begeisterten Seglers ist der Funk: Als Ausbilder im Fachdienst „Information und Kommunikation“ (IuK) ist Clasen in ganz Bayern bei Grund-, Fach- und Speziallehrgängen unterwegs und zeichnet für die Station DEK31 (Mitterfelden) im digitalen Kurzwellennetz (DRK-HFnet) verantwortlich, das das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als autarkes Backup zur Kommunikation bei einem längeren und großflächigen Blackout betreibt. Clasen ist langjähriger Bereitschaftsarzt der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall und seit 2013 Kreisbereitschaftsarzt, Mitglied in der IuK-Bezirks- und Landeslehrgruppe und Fachberater Kurzwelle im Landesfachdienst IuK des BRK. Als Kreisbereitschaftsarzt ist er vor allem für die medizinische Ausbildung und Beratung der Bereitschaften in medizinischen Fragen zuständig; er steuert die medizinische Kompetenz im Fachdienst Sanität und berät bei Fragen zu medizinischer Ausrüstung und Technik.
Kreisbereitschaftsjugendwart Christian Koller ist im heimischen Roten Kreuz dies- und jenseits der Landesgrenze kein Unbekannter: Der Geschäftsführer eines heimischen Unternehmens war zunächst von 2000 bis 2009 im Rettungsdienst und Krankentransport des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) in der Stadt Salzburg ehrenamtlich engagiert und fing dann 2007 bedingt durch den Wohnort auch bei der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing und an der Rettungswache Freilassing an. Koller ist ausgebildeter Rettungssanitäter, Zugführer, Feldkoch und Mitarbeiter in der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung des Landkreises, fährt regelmäßig Schichten in der Notfallrettung und hat während der vergangenen Jahre bei unzähligen Einsätzen tausenden Menschen geholfen. Die Bereitschaftsjugend wurde 2007 von Florian Eisl und Nicole Danninger gegründet; 2008 kam dann Christian Koller dazu und kümmerte sich über die Jahre hinweg stetig, intensiv und mit sehr viel Herzblut um den Nachwuchs, weshalb eine ganze Generation an neuen sehr motivierten Einsatz- und Leitungskräften aus seinem außergewöhnlichen Engagement hervorging. Koller ist seit 2008 durchgehend Bereitschafts- und Kreisbereitschaftsjugendwart, wobei er das Amt auf Ortsebene heuer an seinen gewählten Nachfolger William Kreßner abgegeben hat; seit 2020 engagiert er sich auch in ganz Oberbayern als Bezirksbereitschaftsjugendwart.