· Einsätze

Gleitschirm-Unfall, verletzter Forstarbeiter, internistische Notfälle, Wintersportunfälle und Verstiegene am Kehlstein, auf der Kleinen Reibn, im Rinnkendlsteig und an den Hachelköpfen

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SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangenen Wochen in der aus Erfahrung eher ruhigeren Zeit weniger gefordert als sonst, hatten aber durch den beginnenden Wintersportbetrieb am Jenner und die vielen schneearmen Wochen mit für die Jahreszeit ungewöhnlich vielen Wanderern und Sommer-Bergsteigern dennoch immer wieder viel zu tun. Am vergangenen Mittwoch (4. Januar) verunfallte gegen 14 Uhr ein 13-jähriger Urlauber-Bub aus Hessen am Jenner-Krautkaser und verletzte sich am Unterarm; die Bergwacht versorgte ihn und brachte ihn zur Talstation; von dort aus gings mit einem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Gleitschirm-Fehlstart am Jenner-Krautkaser
Am Montagnachmittag (2. Januar) startete eine 21-jährige Reichenhallerin am Jenner-Krautkaserfeld mit ihrem Gleitschirm, strauchelte, stürzte und blieb mit nach erster Einschätzung mittelschweren Verletzungen im Hang liegen. Wanderer fanden die Frau, die kein Handy dabeihatte und selbst nicht anrufen konnte, erst nach längerer Zeit und setzten kurz nach 17.30 Uhr einen Notruf ab. Die Bergwacht rückte mit der Pistenraupe der Jennerbahn an, versorgte die Verletzte mit dem Schellenberger Bergwacht-Notarzt und übergab sie in Hinterbrand an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Die Berchtesgadener Polizei ermittelt den genauen Unfallhergang. Bereits am Vormittag brauchte gegen 10.40 Uhr am Jenner ein am Unterarm verletzter 15-jähriger Urlauber aus Hessen Hilfe, den die Bergwacht zur Talstation brachte und eine Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes dann ins Klinikum Traunstein einlieferte.

Verstiegene am Kehlstein und Verletzte am Jenner
Am Neujahrstag hatten sich gegen 16.20 Uhr ein 32-jähriger Mann und eine 26-jährige Frau aus Tschechien auf der frostigen Kehlstein-Nordseite verstiegen. Die Bergwacht stieg zu Fuß vom Ofnerboden aus auf, fand das unverletzte Duo, sicherte es und brachte es wohlbehalten zur Roßfeldstraße zurück, wobei der Einsatz gute vier Stunden dauerte. Bereits gegen 14 Uhr brauchte ein zwölfjähriger Urlauber-Bub aus Bremen Hilfe, da er sich auf den Jennerwiesen am Knie verletzt hatte. Die Bergwacht versorgte ihn, brachte ihn zur Talstation und übergab ihn an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Gegen 12 Uhr musste die Bergwacht mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) zum Schneibsteinhaus ausrücken und einen 54-jährigen Einheimischen mit einer Knieverletzung abholen, den dann an der Jennerbahn-Talstation eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Bereits gegen 10.45 Uhr war im Jenner-Mitterkaserkessel ein Fußgänger so schwer gestürzt, dass ihn die Bergwacht zusammen mit der Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ versorgen und per Tau ausfliegen musste.

Im Rinnkendlsteig verstiegen
Am 30. Dezember brauchte kurz nach 15 Uhr eine Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen am Jenner wegen einer Unterarm-Verletzung Hilfe, die die Bergwacht versorgte und ins Tal brachte. Bereits gegen 12.45 Uhr war ein Notruf wegen einer unverletzten 35-jährigen Urlauberin aus Baden-Württemberg eingegangen, die sich im oberen Drittel des Rinnkendlsteigs zwischen Archenkanzel und der Hirschau verstiegen hatte. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und die Bergwacht nahmen die Frau mit der Rettungswinde auf und flogen sie nach Kühroint aus.

Drei fast zeitgleiche Einsätze am Jenner
Am 29. Dezember war die Bergwacht am Nachmittag bei gleich drei fast zeitgleichen Einsätzen am Jenner gefordert: Um 14.45 Uhr ging ein Notruf wegen einer 34-jährigen Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen ein, die sich auf der Talabfahrt am Knie verletzt hatte. Die Bergwacht brachte sie mit dem Motorschlitten ins Tal, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Um 14 Uhr brauchte am Jenner-Mitterkaser eine akut internistisch erkrankte 56-Jährige aus dem nördlichen Landkreis notärztliche Hilfe. Die Besatzung von „Christoph 14“ landete an der Einsatzstelle, versorgte die Frau zusammen mit der Bergwacht und flog sie dann zum Klinikum Traunstein. Gegen 13.45 Uhr musste die Bergwacht eine internistisch erkrankte 43-jährige Ortsansässige in der Bergstation betreuen und per Seilbahn ins Tal bringen, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm, wobei die Frau dann aber nicht mit zur Klinik fuhr.

Auf der Kleinen Reibn in Bergnot
Am 27. Dezember verunfallte gegen 14.45 Uhr ein 48-jähriger Skifahrer aus Hessen am Jenner und verletzte sich am Knie, so dass ihn die Bergwacht mit dem Motorschlitten abtransportieren und ins Tal bringen musste. Am 18. Dezember ging kurz nach 16 Uhr ein Notruf von der Kleinen Reibn im Hagengebirge ein, wo eine blockierte 36-jährige Schneeschuhgeherin aus Niederbayern im Schnee nicht mehr weiterkam. Die Besatzung des Waidringer Notarzthubschraubers „Heli 1“ fand die Unverletzte und flog sie ins Tal. Bereits eine Stunde zuvor war am Jenner-Mitterkaser eine 58-jährige Skitourengeherin aus dem nördlichen Landkreis im Aufstieg gestürzt. Die Bergwacht versorgte ihre Kopfplatzwunde und fuhr sie mit dem Motorschlitten ins Tal.

Internistischer Notfall am Stahlhaus
Am 17. Dezember ging gegen 18.30 Uhr ein Notruf vom Stahlhaus am Torrener Joch ein, wo ein akut internistisch erkrankter 59-jähriger Ortsansässiger notärztliche Hilfe brauchte. Wegen Bodennebel konnte kein Heli starten, so dass die Bergwacht und der Berchtesgadener Bergwacht-Notarzt mit ATV und Motorschlitten ausrückten, den Mann notfallmedizinisch versorgten und nach Hinterbrand transportierten, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes und die Berchtesgadener Notärztin übernahmen und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferten; der Einsatz dauerte bis Mitternacht.

Radfahrer bei Wildunfall am Kehlstein verletzt
Am 11. November (wir berichteten) waren die Bergwacht und die BRK-Bereitschaft Berchtesgaden zusammen auf der Kehlsteinstraße gefordert, wo gegen 18 Uhr ein 60-jähriger einheimischer Radfahrer mit seinem Begleiter talwärts unterwegs war, als ihnen plötzlich ein Reh vor das Fahrrad sprang. Der Mann stürzte und schlug mit dem Kopf auf die Fahrbahn auf, wobei er keinen Sturzhelm trug und sich dadurch schwer verletzte. Zwei ehrenamtliche Sanitäter der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) rückten mit ihrem Notfallkrankenwagen aus und waren bereits wenige Minuten später mit der ebenfalls alarmierten Bergwacht Berchtesgaden am Unfallort. Die Einsatzkräfte versorgten den Verletzten vor Ort notfallmedizinisch und brachten ihn anschließend in die Chirurgie West des Landeskrankenhauses Salzburg.

An den Hachelköpfen verstiegen – Forstunfall am Grünstein
Am 10. November hatte gegen 16.30 Uhr ein unverletzter 23-jähriger Urlauber aus Hongkong einen Notruf abgesetzt, da er sich im Abstieg von der Eiskapelle an der Watzmann-Ostwand nach Sankt Bartholomä verstiegen hatte und im steilen Bergwald an den Hachelköpfen festsaß. Bergwacht und Wasserwacht rückten mit dem Rettungsboot aus, brachten den Mann seilgesichert auf den Weg zurück, stiegen mit ihm zum See ab und fuhren ihn an die Seelände zurück. Bereits am Vormittag hatte sich gegen 11 Uhr ein 29-jähriger Einheimischer bei einem Forstunfall am Grünstein schwer am Bein verletzt. „Christoph 14“ landete wegen Nebel am Berg am Hammerstiel, wo die Bergwacht die Notärztin ins Rettungsfahrzeug aufnahm, über die Forststraße so weit wie möglich anfuhr und dann zu Fuß zum Patienten weiterging, den die Einsatzkräfte notfallmedizinisch versorgten, mit der Trage durchs Gelände zum Fahrzeug brachten, ins Tal fuhren und dann per Heli zum Klinikum Traunstein flogen.