Herzenswünsche erfüllt: Herzenswunsch Hospizmobil zaubert Lächeln ins Gesicht
BERCHTESGADENER LAND/SALZBURG/TRAUNSTEIN – Seit bereits fünf Jahren werden in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein, und seit 2020 auch im Salzburger Land besondere Herzensangelegenheiten von schwerkranken Menschen durch das Herzenswunsch Hospizmobil vom Bayerischen Roten Kreuz möglich gemacht.
Allein im letzten Jahr durften die ehrenamtlichen Helfer insgesamt 68 Herzenswünsche erfüllen. Dabei konnten die einzelnen Wünsche und Anliegen der Menschen nicht unterschiedlicher sein. „Von ‚noch einmal das geliebte 10 Kilometer entfernte Elternhaus besuchen‘, bis hin zur fünftägigen Fahrt ans Meer nach Italien war alles dabei“, berichtet Hospizmobil-Initiator Florian Halter, der zusammen mit Rosi Helliel (Bereich Hospizarbeit) und Christina Fuchs (Bereich Pflege) die einzelnen Anfragen prüft und die Fahrten organisiert. Für medizinische Fragen, die ggf. im Vorfeld mit den jeweiligen Hausärzten oder Einrichtungen besprochen werden müssen, steht der Palliativmediziner Dr. Christian Stöberl dem Team zur Seite und ergänzt somit das Leitungsgremium.
Das Herzenswunsch Hospizmobil ist ein modernes Fahrzeug, das individuell auf die einzelnen Bedürfnisse der Fahrgäste ausgestattet werden kann, egal ob die Gäste liegen oder sitzen wollen. Auch eine Beförderung im Rollstuhl ist möglich. Das Fahrzeug ermöglicht somit eine angenehme und sichere Reise, die ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern begleitet wird. „Da wir auch viele ausgebildete Helfer, wie Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungssanitäter, Ärzte und Hospizbegleiter in unserem Team haben, können wir somit auch allen Anforderungen gerecht werden“, so Halter. „Doch trotz einer hohen Anzahl an Helfer, die sich mit viel Herzblut und Zeit den einzelnen Bedürfnissen unserer Fahrgäste widmen, freuen wir uns immer über neue Interessenten, die unser Team unterstützen.“ Speziell bei mehrtägigen Fahrten kommt es häufig zu Überschneidungen, wo neben einem weiteren Fahrzeug auch zusätzliche Helfer benötigt werden, um allen Anfragen gerecht zu werden.
Ein großes Dankeschön gebührt auch allen Sponsoren, die durch ihre finanzielle Unterstützung diese Fahrten überhaupt erst ermöglichen. Egal ob größere Zuwendungen oder auch kleinere Spenden, jeder Cent kommt zu 100% den Fahrten zugute und sorgt dafür, dass sämtliche Kosten, wie Spritkosten und Versicherung, eine Vignette für die Autobahn, aber auch die gute Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen oder mal eine Übernachtung bezahlt werden kann.
In den letzten Wochen durfte das Herzenswunsch Hospizmobil wieder vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern:
An einem Samstag im März ein paar Stunden durch die Innenstadt in Salzburg zu flanieren und ein gutes Gläschen Prosecco bei sonnigem Wetter an der Salzach zu trinken, oder auf die geliebte Kugelbachalm in Bad Reichenhall fahren, um dort mit der befreundeten Wirtin Heidi auf der Bank bei einer Tasse Kaffee zu sitzen – scheinbar kleine Wünsche, die aber den Fahrgästen so wichtig sind und viel bedeuten. Eine Fahrt von der Schweiz nach Ungarn zum Elternhaus, vom Landkreis Traunstein nach München, und mit einem älteren Herrn aus Bad Reichenhall für vier Tage in seine Heimatstadt Dresden – diese Wünsche wurden einige Tage darauf ermöglicht.
Auch die nächsten Wochen ist das Herzenswunsch Hospizmobil, dass ab Mai zusätzlich von einem kleineren und kompakten Fahrzeug unterstützt wird, wieder oft unterwegs. Anfragen wie eine Fahrt an den Gardasee, nach Stuttgart oder nach Kroatien konnten inzwischen terminiert werden und auch die ehrenamtlichen Helfer wurden hierfür schnell gefunden. Dazu kommen viele, meist kurzfristig zu organisierende Anfragen von Herzenswünschen dazu. Die Spontanität und die unkomplizierte, aber dennoch professionelle Abwicklung aller Fahrten zeichnen das Team vom Bayerischen und Österreichischen Roten Kreuz aus.
Jedoch blieb das Hospizmobil trotz aller Bemühungen den besonderen Wunsch noch zu erfüllen auch schon einige Male leer, da der Fahrgast aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr beförderungsfähig war oder sogar bereits im Vorfeld verstorben ist. „Darum ist es uns auch ein Anliegen, die Herzenswünsche zeitnah an uns heranzutragen, damit wir auch jeden einzelnen garantiert erfüllen können“, so Halter.