Herzenswunsch Hospizmobil des Roten Kreuzes fährt mit Wachkoma-Patientin Sylvia nach Istrien ans Meer
BAD REICHENHALL/FREILASSING (ml) – Ehrenamtliche Helfer der BRK-Bereitschaften aus Bad Reichenhall und Freilassing waren mit dem spendenfinanzierten Herzenswunsch Hospizmobil des Roten Kreuzes übers Wochenende in Istrien an der Adria, um der Wachkoma-Patientin Sylvia ihren großen Herzenswunsch zu erfüllen und sie an den Seelenort ihrer Kindheit zurückzubringen. Sylvia und ihr Mann Gerhard hatten früher eine unbeschwerte Ehe und führten ein normales Familienleben; bis zu dem Tag, als Sylvia aufgrund einer plötzlichen internistischen Erkrankung völlig unerwartet in die Klinik musste, dort wiederbelebt wurde und ins Wachkoma fiel. Dieser Schicksalsschlag stellte alle vor eine große Herausforderung.
Nachdem das Haus behindertengerecht umgebaut war, kündigte Gerhard seinen bisherigen Beruf und machte die langjährige Ausbildung zum Diplom-Krankenpfleger, nur damit er rund um die Uhr selbst für seine Frau da sein und sie pflegen kann. "Wir ziehen den Hut vor so viel Herzlichkeit und Hingabe“, lobt die Freilassingerin Simone Brunnhuber vom Roten Kreuz, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Tippelt aus Reichenhall die Fahrt nach Porec durchgeführt hat. „Für und war es selbstverständlich, dass wir diesem außergewöhnlichen Ehepaar auch seinen ganz besonderen Herzenswunsch erfüllen!“
Sylvia ist als Kind am Meer aufgewachsen und groß geworden, weshalb sie eine intensive Beziehung zu ihrem Seelenort hat. Immer wenn im Fernseher eine Sendung über das Meer gezeigt wird, bemerkt ihr Mann eine emotionale Veränderung bei ihr. Gerhard wünschte sich deshalb für Sylvia, einmal noch gemeinsam ans Meer zu fahren, um die besondere Aussicht und die salzige Luft hautnah erleben zu können. Die freiwilligen Rotkreuz-Helferinnen Karin und Simone machten den Herzenswunsch möglich und reisten mit ihren ganz besonderen Gästen im behindertengerechten Spezialfahrzeug nach Poreč in Istrien. Während der vielen Spaziergänge bei schönstem spätsommerlichem Wetter opferte sich Gerhard buchstäblich auf und ermöglichte seiner Frau, die in einem speziellen Rollstuhl sitzt, wunderschöne Momente, die ohne das Hospizmobil kaum möglich gewesen wären und sie auch jetzt noch nach der Reise zu Hause emotional in ihren intensiven Träumen bewegen. „Man konnte in Poreč immer wieder auch ein Lächeln bei Sylvia erkennen. Wir können nur den Hut ziehen vor so viel Hingabe und Herzlichkeit, die Gerhard seiner Frau entgegenbringt, und wünschen beiden trotz der vielen Einschränkungen im Alltag alles erdenklich Gute!“, berichtet Brunnhuber.