Hubert Mayer ist der neue Leiter der Bergwacht-Höhlenrettungsgruppe in der Region Chiemgau
FREILASSING (ml) – Der 49-jährige Hubert Mayer aus Freilassing ist seit März 2021 der neue Leiter der Höhlenrettungsgruppe der Bergwacht-Region Chiemgau. Der gelernte Maschinenbau-Mechaniker arbeitet beruflich als Konstrukteur, ist seit Jahrzehnten ein begeisterter und erfahrener Bergsteiger und seit 2017 als Wiedereinsteiger in der Bergwacht Freilassing ehrenamtlich aktiv, die neben der gemeinsamen Bergrettung mit den Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger im Einsatzleitbereich Saalachtal auch als verantwortliche Bereitschaft die Höhlenrettungswache der Bergwacht-Region Chiemgau betreibt. „Ich war gleich mal bei den Ausbildungstouren dabei und sofort vom Höhlenvirus infiziert und der anspruchsvollen Rettungsarbeit in steilen Schächten und engen Gängen fasziniert“, schwärmt Mayer, der mittlerweile schon zahlreiche Schacht- und Horizontalhöhlen in Deutschland, Österreich und Italien bei Übungen und Ausbildungen befahren hat. Hubert Mayer löst seinen Vorgänger Rudi Hiebl ab, der das Amt im Oktober 2015 vom bisherigen Höhlenrettungschef Peter Hogger übernommen hatte.
Die ehrenamtliche Bergwacht Freilassing betreibt am Ainringer Feuerwehrhaus in Mitterfelden und am BRK-Haus Freilassing die zentrale Höhlenrettungswache der Region Chiemgau, wobei sich neben den Freilassingern auch Höhlen-Spezialisten aus den 14 weiteren Bereitschaften der Region in der bei Einsätzen auch überregional und länderübergreifend aktiven Spezialeinheit engagieren.
Der Höhlenrettungsdienst Salzburg und die in Freilassing und Ainring-Mitterfelden stationierte Höhlenrettungsgruppe der Bergwacht-Region Chiemgau arbeiten seit vielen Jahren grenzüberschreitend bei Einsätzen und Übungen Hand in Hand zusammen und haben legendäre mehrtägige Großeinsätze wie im Untersberg-Riesending oder in der Jack-Daniels-Höhle im Tennengebirge erfolgreich gemeinsam gemeistert und die Verunfallten durch großen Personal- und Materialeinsatz lebend gerettet. Basis für die gegenseitige Unterstützung bei Höhlenrettungseinsätzen in Deutschland und Österreich sind ein bilaterales Abkommen von Bayern und Salzburg zur grenzüberschreitenden Hilfeleistung, ein Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Salzburg sowie das deutsch-österreichische Katastrophenhilfe-Abkommen. Damit die Zusammenarbeit im Ernstfall reibungslos und effektiv anläuft, üben beide ehrenamtliche Organisationen seit vielen Jahren regelmäßig gemeinsam und bilden sich auch zusammen fort, was aufgrund der fehlenden Sprachbarriere besonders gut funktioniert und die Ressourcen der Freiwilligen zeit- und personalschonend vereint. Im Ernstfall sprechen sich beide Organisationen direkt und unkompliziert untereinander über Funk und Handy ab; ihren offiziellen Einsatzauftrag bekommen sie mit der Alarmierung über die zuständige Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ILS) Traunstein und die Landesleitstelle des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) in der Stadt Salzburg.