Licht der Hoffnung: Heimische Rotkreuzler übergeben die Fiaccolata-Fackel an der bayerisch-salzburgerischen Landesgrenze an das Österreichische Rote Kreuz
TEISENDORF/FREILASSING – Für viele Rotkreuzler war es ein ganz besonderer Höhepunkt in einer ansonsten durch anhaltende Krisen und außergewöhnliche Einsatzlagen getrübten Zeit: Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaften, der Bereitschaftsjugend und der BRK-Wasserwacht haben im Juni das Licht der Hoffnung - die Fiaccolata-Fackel des Roten Kreuzes in Teisendorf vom BRK-Kreisverband Traunstein in Empfang genommen und am nächsten Tag an der Saalbrücke zwischen Freilassing und Salzburg an das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) übergeben, wobei mit der neuen BRK-Präsidentin Angelika Schorer und der Vizepräsidentin des Roten Kreuzes Salzburg, Dr. Ulrike Michl zwei prominente Besucher die Bedeutung des Ereignisses betonten.
Rotkreuzler aus aller Welt erinnern eigentlich jährlich mit einem Fackelzug in der italienischen Provinz Mantua an die Schlacht von Solferino (24. Juni 1859), die mit ihren tausenden Toten und Verletzten und dem abgrundtiefen menschlichen Leid als das prägende Ereignis für Rotkreuz-Gründer Henry Dunant und damit als die Geburtsstunde der weltweit größten Hilfsorganisation gilt. Österreich hatte damals im Sardinischen Krieg gegen Sardinien mit seinem starken Bündnispartner Frankreich unter Napoléon III. verloren, wodurch die Einigung Italiens möglich wurde. Da das internationale Rotkreuz-Treffen in Solferino pandemiebedingt erneut nicht möglich ist, findet es heuer wieder in Form eines länderübergreifenden Fackellaufs von Deutschland über Österreich nach Italien statt.
Am 24. Juni 1859 geriet Henry Dunant auf einer Reise unvermittelt in die Entscheidungsschlacht von Solferino. Angesichts des Leids der verwundeten Soldaten auf beiden Seiten entschloss sich der Schweizer Geschäftsmann bei der Versorgung der Verwundeten zu helfen; unter dem prägenden Eindruck gründete er dann das Rote Kreuz. Bei Regen und Wind hat sich die Fackel der Hoffnung am 16. Februar 2022 vom Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Lichterfelde auf den Weg gemacht; die Reise führte über Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Baden-Württemberg nach Bayern. Nach der weiteren Reise durch Österreich und Italien kam es am 24. Juni zum 163. Jahrestag der Schlacht in Solferino an. Die BRK-Bereitschaften Teisendorf, Ainring und Freilassing nahmen die Fackel in Teisendorf zusammen mit Bürgermeister Thomas Gasser und der zweiten Bürgermeisterin Sabrina Stutz in Empfang – die BRK-Bereitschaft Ainring und Stadt Freilassing, die BRK-Wasserwacht Ortsgruppe Freilassing-Ainring und die BRK-Bereitschaftsjugend Freilassing übergaben die Fackel dann am nächsten Tag an der Saalbrücke mit der BRK-Präsidentin an das ÖRK.