Ministerpräsident zeichnet verdiente heimische Bergretter Michael Holzner, Urs Strozynski und Martin Plenk sowie Oberst Peter Eichelsdörfer von der Bundeswehr aus
INZELL/BAD REICHENHALL/GRASSAU (ml) – Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bergwacht-Landesleiter Thomas Lobensteiner haben bei einem Festakt in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz die verdienten heimischen Bergretter Michi Holzner aus Inzell, Urs Strozynski aus Bad Reichenhall und Martin Plenk aus Grassau mit der Leistungsauszeichnung in Silber geehrt und Oberst Peter Eichelsdörfer von der Bundeswehr das Bergwacht-Edelweiß für seine jahrzehntelange freundschaftliche Unterstützung der Bergwacht überreicht.
Über 500 Einsätze
Seit seinem Eintritt in die Bergwacht Inzell 1981 nahm Michi Holzner an über 500, teils sehr fordernden Einsätzen teil. Er war an zahllosen Lebensrettungen in verantwortlicher Funktion als Einsatzleiter beteiligt und ist ein Vorbild für gesellschaftliches Engagement weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde Inzell hinaus. Der Heeresbergführer ist somit ein positives Beispiel für eine über das normale Maß hinaus geleistete Diensterfüllung. In schwierigsten Einsätzen, darunter auch bei vielen Totenbergungen, stand er Angehörigen und Kameraden mit Rat und Tat zur Seite. Jüngstes Beispiel für sein herausragendes, auch internationales Engagement, ist der Waldbrandeinsatz in der Rax in Niederösterreich im Herbst 2021, in dem er ohne Vorlaufzeiten und ad hoc das Bayerische Unterstützungsteam verantwortungsbewusst führte. Er ist stets bereit, herausfordernde und verantwortungsvolle Führungsaufgaben zu übernehmen, so ist er nach seiner Zeit als Bereitschaftsleiter der Bergwacht Inzell seit vier Jahren stellvertretender Regionalleiter der Bergwacht Chiemgau.
Ausgeprägte Sozialkompetenz
Urs Strozynski ist einer der aktivsten Bergretter der Bad Reichenhaller Bergwacht. Er wird in der Bereitschaft und in der Regionalleitung Chiemgau als sehr erfahrener Bergretter außerordentlich geschätzt. Über Jahrzehnte hinweg ist seine ausgeprägte Sozialkompetenz ein bestimmendes Merkmal seiner Persönlichkeit. Er ist derzeit einer der am längsten bestellten, erfahrensten und fachkundigsten Einsatzleiter im Einsatzleitbereich Saalachtal. Seine mittlerweile langjährigen Erfahrungen in Führungspositionen verleihen ihm eine natürliche Autorität, die für Führungsaufgaben in der Bergwacht unverzichtbar ist. Regional bewährt er sich schon seit langer Zeit als BRK-Justiziar im Kreisverband Berchtesgadener Land und ist somit ein enorm wichtiges Bindeglied zwischen dem BRK und auch der Bergwacht Chiemgau im gesamten Landkreis. Er war Bereitschaftsleiter der Bergwacht Bad Reichenhall, er forcierte in dieser Zeit den Neubau der Bergrettungswache Bad Reichenhall und der Geschäftsstelle der Bergwacht Region Chiemgau.
Seit zehn Jahren Bereitschaftsleiter
Direkt nach seiner bestandenen Prüfung zum Bergwachtmann engagierte sich Martin Plenk in seiner Bereitschaft Grassau weit über das übliche Maß hinaus. Schon früh übernahm er Führungsaufgaben und Verantwortung für seine Kameraden, seit 2013 als von allen akzeptierter, reflektierter und fachlich fundierter Bereitschaftsleiter. In vielen Einsätzen stellte er seine Fähigkeiten und auch seine Führungskompetenz unter Beweis, so auch beim Hochwasser-Katastropheneinsatz im Juni 2013 oder beim Waldbrand am Thumsee im Juli 2013. Erst kürzlich leistete er beim Unfall eines Paragleiters, der sich in den Seilen der Hochfellnseilbahn verfangen hatte, wertvolle Hilfe und war an der Evakuierung von Fahrgästen aus einer der beiden Gondeln aktiv beteiligt. Von 2011 bis 2018 engagierte er sich zudem im Kriseninterventionsdienst der Bergwacht Chiemgau und stand in dieser Zeit zahlreichen Angehörigen und Kameraden nach tragischen Bergunfällen einfühlsam in den ersten und schweren Stunden bei.
Seit einem Vierteljahrhundert stets erreichbarer Unterstützer der Bergwacht
Oberst Peter Eichelsdörfer ist Berufssoldat bei den Gebirgsjägern und stellvertretender Kommandeur sowie Standortältester der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ mit Standort in Bad Reichenhall. Oberst Eichelsdörfer unterstützte in verschiedenen Führungspositionen über Jahrzehnte die Bergrettung im Chiemgau in besonderen Einsatzlagen, war stetig erreichbarer Ansprechpartner und engagierte sich für die alpine Sicherheit durch Mitorganisation länderübergreifender alpiner Symposien. In schwierigen Einsatzlagen und bei größeren Rettungsszenarien zeichnete er sich durch stete Erreichbarkeit und unkomplizierte Hilfsbereitschaft aus. So auch beim Riesending-Höhleneinsatz im Jahre 2014. Oberst Eichelsdörfer war und ist über Jahrzehnte das stetige Bindeglied der Bergwacht zur Bundeswehr in der Region Chiemgau. Lobensteiner: „Für die über 25-jährige bereichernde und vorbildliche Zusammenarbeit sowie verlässliche Hilfsbereitschaft dürfen wir uns heute mit dem Ehrenabzeichen „Bergwacht Edelweiß“ ganz herzlich bedanken!“