Nach vier Jahren Planung und Bauzeit - Neuer Einsatzleitwagen geht in Betrieb
AINRING (fs) - Nach fast vier Jahren Planung und Bauzeit ist nun endlich der neue Einsatzleitwagen (ELW) des BRK-Fachdienstes IuK (Informations- und Kommunikationstechnik) dessen Aufgabe zugleich die UG-SanEL (Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung) ist, in Betrieb gegangen. Das rollende Büro auf vier Rädern, das in Ainring stationiert ist, wird für die Kommunikation am Einsatzort, der gerichtsverwertbaren Dokumentation der Geschehnisse und der daraus resultierenden Entscheidungen der Einsatzleitung verwendet. Die komplette Kommunikation, sei es per Funk, Telefon oder E-Mail, wird über das Fahrzeug und dessen Technik abgewickelt. Mögliche Einsatzszenarien des Fahrzeugs sind Unfälle mit mehreren Verletzten, Hochwasser oder andere Lagen, in denen ein erhöhter Kommunikations-, Dokumentations- und Koordinierungsbedarf vorliegt.
Neuerungen
Die Fläche des Funkarbeitsraums, der sich um vorderen Teil des Aufbaus befindet, ist annähernd doppelt so groß wie beim Vorgänger und kann bei Bedarf durch eine Schiebetüre vom Besprechungsraum getrennt werden, um ein möglichst ungestörtes und effizientes Arbeiten zu ermöglichen. In dem Kofferaufbau befindet sich ausreichend Platz, um auch für zukünftige Erweiterungen und Veränderungen der verbauten Technik bestens gerüstet zu sein. Mitunter deshalb und um eine gute Zugänglichkeit bei Störungen zu gewährleisten, befindet sich nahezu alle IT- und Funktechnik in einem zwei Meter hohen Serverschrank im 19-Zoll Standard. Eine sehr wichtige Neuerung, die vor allem der Sicherheit der Besatzung dient, ist das neue Mercedes Sprinter Fahrgestell. Mit modernster Sicherheitstechnik und einem Allrad ausgestattet ist die Anfahrt auch zu entlegenen Orten im Landkreis problemlos und sicher möglich.
Ausstattung
In der neuen, modernen Ausstattung befinden sich drei Arbeitsplätze mit jeweils zwei Monitoren sowie einem Drucker. Für eine reibungslose Kommunikation an der Einsatzstelle sind im Fahrzeug insgesamt fünf Digitalfunkgeräte, drei Stück im Netzmodus, eins im Direktmodus und eins für das österreichische Digitalfunknetz fest verbaut. Zusätzlich befinden sich neben sieben Handfunkgeräten im deutschen TETRA (Terrestrial Trunked Radio) Netz auch sechs österreichische digitale Handfunkgeräte im Fahrzeug. Das Vorhalten der digitalen Funktechnik des Nachbarlandes Österreich sorgt in einer solch exponierten Grenzlage wie im Berchtesgadener Land für einen fehlerfreien Ablauf der Kommunikation bei der Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften. Ebenfalls verbaut ist jeweils ein Analogfunkgerät im 2m und 4m Band sowie eine Satellitenschüssel auf dem Dach mit der sowohl das Fernsehprogramm empfangen als auch eine zwei Wege Kommunikation mit dem Internet hergestellt werden kann. Am Heck des Fahrzeugs befindet sich ein sechs Meter hoher, verdrehsicherer Pneumatikmast, an dem bei Bedarf verschiedene Dinge wie zum Beispiel Antennen, Richtfunk oder auch eine 360°-Domkamera befestigt werden kann. Ein Aggregat mit einer maximalen Leistung von 13 kVA stellt eine unabhängige Stromversorgung sicher. Zusätzlich sind Akkus für eine Überbrückung der Stromversorgung von bis zu zwei Stunden bei vollem Betrieb vorhanden. Auf dem Fahrzeug sind zwei Klimaanlagen verbaut, die ein Arbeiten auch bei hohen Außentemperaturen ermöglichen. Im Außenbereich ist zusätzlich über die ganze Aufbaulänge eine Markise verbaut, um zusätzlichen trockenen und schattigen Platz für etwaige Lagebesprechungen oder für die großflächige Lagedarstellung zu schaffen.
Fakten
Bei dem Fahrgestell handelt es sich um einen Mercedes Sprinter 516 CDI Allrad mit langem Radstand und einem zulässigen Gesamtgewicht von 5,3 Tonnen. Im Fahrzeug sind etwa 500 Meter Netzwerkkabel verlegt, das auf einem 24-Port Patchfeld endet. Um alle festverbauten Funkgeräte mit dem nötigen Empfang zu versorgen, sind auf dem Dach insgesamt sieben Antennen verbaut, die mit circa 40 Meter Antennenkabel angebunden sind.