Reha-Patient bricht beim Klinik-Sport plötzlich mit Brustschmerzen zusammen & muss wiederbelebt werden
BERCHTESGADEN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der von der BRK-Bereitschaft Berchtesgaden betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Transport rücken immer wieder mit ihren Notfallkrankenwagen aus, um bei besonders viel Einsatzaufkommen im geographisch durch die Berge isolierten inneren Landkreis den regulären Rettungsdienst und Krankentransport zu unterstützen, wenn bereits alle Fahrzeuge bei anderen Notfällen gebunden sind. Um für die Einsätze gut vorbereitet zu sein, üben die Sanitäter regelmäßig im Team die Abläufe bei der Versorgung von Notfall-Patenten.
Zur „Woche der Wiederbelebung“ hatte die Ausbilder-Gruppe ein Fallbeispiel vorbereitet, das sich jederzeit auch so bei einem echten Einsatz ereignen kann: Die Notfallkrankenwagen-Besatzung rückt zur Spitzenabdeckung aus, da ein 60-jähriger Reha-Patient während des Sports in der Klinik plötzlich über Brustschmerzen klagt. Während der Versorgung durch die Sanitäter verliert der Mann plötzlich das Bewusstsein und seine Atmung und sein Kreislauf setzen aus. Jetzt zählt jede Sekunde: Die Freiwilligen erkennen den Ernst der Lage, fordern über Funk bei der Leitstelle Traunstein einen Notarzt nach, kleben die Elektroden ihres Frühdefis an, der das abgeleitete EKG automatisch analysiert, ein Kammerflimmern feststellt und die Ehrenamtlichen mit Sprachnachrichten zu den weiteren Maßnahmen anleitet und ihnen sagt, wann sie die Herdruck-Massage durchführen sollen und die Hände vom Patienten nehmen müssen, wenn vom Gerät ein Stromstoß abgegeben wird, um den Herzmuskel wieder in den Takt zu bringen, so dass er Blut durch den Körper pumpt und der Kreislauf und die Atmung wieder einsetzen. „Solche Fallbeispiele sind nicht nur wichtig, um die medizinischen Grundlagen für den Einsatz im erweiterten Rettungsdienst und Katastrophenschutz zu beherrschen, sondern auch um Abläufe im Team zu trainieren und optimieren“, erklärt Bereitschaftsarzt Alexander Engelhardt.
Die SEG Transport der Bereitschaft Berchtesgaden ist über Spendengelder finanziert und stellt seit ihrer Aufstellung 2011 ein zusätzliches Plus an Sicherheit für die Einwohner und Gäste im inneren Landkreis: Mit zwei Notfallkrankenwagen rückt sie immer dann aus, wenn es bei besonders viel Einsatzaufkommen temporär zu Engpässen kommt oder bei größeren Schadenslagen wie Bränden, größeren Unfällen und Katastrophen viele Patienten auf einmal anfallen oder der Einsatz so lange dauert, dass die regulären Rettungsmittel abgelöst werden, damit sie für andere Notfälle wieder verfügbar sind.