· Pressemitteilung

Rotes Kreuz blickt zum Internationalen Tag der Pflege auf das vergangene Jahr zurück und ruft zur Mitarbeit in der Pflege auf

Körperpflege in dieser Form ist seit der Corona-Pandemie nur noch mit Masken möglich; der für viele Senioren gerade in derart durchaus intimen Situationen wichtige empathische Kontakt über Gestik und Mimik leider darunter sehr.
„Wir wollen möglichst allen pflegebedürftigen Menschen im Landkreis auf qualitativ hohem Niveau helfen, können das aber nur, wenn auch genug Menschen in der Pflege arbeiten“, erklärt Pflegedienstleitern Evi Ksoll.
Mit rund 126.000 Hausbesuchen hat der ambulante Pflegedienst vergangenes Jahr hunderte pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgt und betreut
Allein die Rotkreuzler in der ambulanten Pflege haben bei ihren Touren 2020 fast 18.600 Stunden nur im Fahrzeug verbracht, damit die Hilfe immer und überall ankommt.
Alle Maßnahmen werden in der ambulanten Pflege lückenlos dokumentiert, um bei mehreren Beteiligten die beste Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Nur an der frischen Luft und zu den Zeiten alleine im Auto können die Mitarbeiter in der ambulanten Pflege seit der Corona-Pandemie ohne Maske arbeiten.
„Die Leute berichten am Telefon, dass sie nicht wie gewohnt in die Gasthäuser können und auf Lieferdienste und Essen auf Rädern umgestiegen sind, wenn sie selbst nicht mehr jeden Tag kochen können und ihr Ansteckungsrisiko niedrig halten wollen“, sagt der Servicedienst-Sachbearbeiter für Essen auf Rädern, Peter Mühlbauer.
2020 mussten die Rotkreuzler zu knapp 700 Hilfseinsätzen für Hausnotruf-Teilnehmer ausrücken. „Vor allem für besorgte Angehörige, die nicht am Ort wohnen und ihren Eltern oder Großeltern nicht zeitnah selbst helfen können, ist der Hausnotruf deshalb sehr beruhigend“, erklärt Servicedienst-Sachbearbeiter Hausnotruf, Eric Wierzchowski.
Als die Welt im Betreuten Fahrdienst noch in Ordnung war: Seit der Corona-Pandemie ist ein Kontakt zwischen Helfern und Patient in dieser Form ohne Maske nicht mehr möglich.
Als die Welt im Betreuten Fahrdienst noch in Ordnung war: Seit der Corona-Pandemie ist ein Kontakt zwischen Helfern und Patient in dieser Form ohne Maske nicht mehr möglich.
Unter strengen Hygiene-Auflagen waren wichtige Fortbildungen für den Betreuten Fahrdienst möglich, wie hier ein Fahrsicherheitstraining auf der Anlage in Burgkirchen in Oberösterreich.
Unter strengen Hygiene-Auflagen waren wichtige Fortbildungen für den Betreuten Fahrdienst möglich, wie hier ein Fahrsicherheitstraining auf der Anlage in Burgkirchen in Oberösterreich.
Als die Welt im Betreuten Fahrdienst noch in Ordnung war: Seit der Corona-Pandemie ist ein Kontakt zwischen Helfern und Patient in dieser Form ohne Maske nicht mehr möglich.
Während des ersten Lockdowns und der über Wochen hinweg völlig unklaren Versorgungsperspektive mit weltweit knappen Schutzmasken organisierte der Fahrdienst spontan mit seiner eingespielten Logistik die große Masken-Nähaktion.
Mit dem Notbetrieb der Freilassinger Tagespflege mussten die Leiter die Fahrgast-Zahl des Hol- und Bringdienstes von zuvor bis zu acht Fahrgästen pro Tour auf Zwei reduzieren.
„Enorm viel Organisationsaufwand mit täglich neuen Planungen, strengen Hygiene-Auflagen und nur noch zwei statt bis zu acht Fahrgästen in den behindertengerechten Spezialfahrzeugen des Hol- und Bringdienstes; fürs Wohlbefinden der Senioren wie auch zur Entlastung der pflegenden Angehörigen aber unglaublich wichtig!“, erklärt Bereichsleiterin Petra Jeuter zum Notbetrieb der Tagespflege.
Vor dem ersten Lockdown im Januar und Februar 2020 war das Leben in der Freilassinger Tagespflege noch unbeschwert.
Bei der Faschingsfeier vor der Corona-Pandemie war die Stimmung in der Freilassinger Tagespflege noch heiter und gelassen.
Vor dem ersten Lockdown im Januar und Februar 2020 war das Leben in der Freilassinger Tagespflege noch unbeschwert.
Vor dem ersten Lockdown im Januar und Februar 2020 war das Leben in der Freilassinger Tagespflege noch unbeschwert.
Vor dem ersten Lockdown im Januar und Februar 2020 war das Leben in der Freilassinger Tagespflege noch unbeschwert.
Bei der Faschingsfeier vor der Corona-Pandemie war die Stimmung in der Freilassinger Tagespflege noch heiter und gelassen.

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai blickt das heimische Rote Kreuz auf das vor allem für die Pflegekräfte außergewöhnlich anspruchsvolle Pandemie-Jahr 2020 zurück und ruft zugleich interessierte Pflegefach- und hilfskräfte dazu auf, sich bei der Organisation zu bewerben und mitzuhelfen, der stetig sehr großen Nachfrage angesichts des unaufhaltbaren demografischen Wandels weiterhin gerecht werden zu können. „Wir wollen möglichst allen pflegebedürftigen Menschen im Landkreis auf qualitativ hohem Niveau helfen, können das aber nur, wenn auch genug Menschen in der Pflege arbeiten“, erklärt Pflegedienstleitern Evi Ksoll, die laufend immer wieder mit der schweren Entscheidung konfrontiert ist, welchen Patienten sie angesichts der fast immer ausgelasteten Teams noch in ihre Touren aufnehmen und gut versorgen kann. Abstriche bei Qualität und Leistung kann und will sie nicht machen: „Dafür ist unsere Verantwortung den Patienten und vor allem auch unseren eigenen Mitarbeitern gegenüber zu groß!“ Wer Interesse hat, kann sich online unter www.brk-bgl.de/job bewerben.

Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen; er erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Mit rund 126.000 Hausbesuchen hat der ambulante Pflegedienst vergangenes Jahr hunderte pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgt und betreut; die Zahl bewegt sich zwar auf dem bereits hohen Vorjahres-Niveau, spiegelt aber nicht die erhebliche zusätzliche zeitliche, körperliche und auch psychische Belastung durch infektiöse Patienten, aufwendige Hygiene-Maßnahmen mit Mundschutz und weiterer Schutzausrüstung, die Organisation der regelmäßigen Tests und mittlerweile auch der Impf-Termine und den enorm gestiegenen Beratungsbedarf bei Patienten und Angehörigen wider. Das Rote Kreuz versucht im Schulterschluss mit den anderen ambulanten Pflegediensten im Landkreis, dass in der vor allem ländlich strukturierten Region auch niemand an abgelegenen Wohnorten auf der Strecke bleibt. Allein die Rotkreuzler in der ambulanten Pflege haben bei ihren Touren 2020 fast 18.600 Stunden nur im Fahrzeug verbracht, damit die Hilfe immer und überall ankommt.

Notbetrieb in der Tagespflege
Die Tagespflege des Roten Kreuzes in der Freilassinger Vinzentiusstraße musste während des Frühjahrs- und Herbst-Lockdowns über Nacht komplett schließen, hatte aber ab Mitte Mai 2020 in einem eingeschränkten Betrieb mit durchschnittlich nur zehn statt 24 Besuchern pro Tag geöffnet. „Enorm viel Organisationsaufwand mit täglich neuen Planungen, strengen Hygiene-Auflagen und nur noch zwei statt bis zu acht Fahrgästen in den behindertengerechten Spezialfahrzeugen des Hol- und Bringdienstes; fürs Wohlbefinden der Senioren wie auch zur Entlastung der pflegenden Angehörigen aber unglaublich wichtig!“, erklärt Bereichsleiterin Petra Jeuter. 

13 Prozent mehr Nachfrage bei „Essen auf Rädern“
Der Menüservice „Essen auf Rädern“ verzeichnet mit fast 20.000 gelieferten Menüs bei fast 1.000 verschiedenen Kunden eine im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Nachfrage von über 13 Prozent, die Peter Mühlbauer, der Leiter des Servicedienstes, den Lockdowns zuschreibt: „Die Leute berichten am Telefon, dass sie nicht wie gewohnt in die Gasthäuser können und auf Lieferdienste und Essen auf Rädern umgestiegen sind, wenn sie selbst nicht mehr jeden Tag kochen können und ihr Ansteckungsrisiko niedrig halten wollen.“

Über 850 Hausnotruf-Teilnehmer und 700 Hilfeleistungen
Der Hausnotruf-Dienst betreute 2020 im Landkreis im Schnitt 855 Teilnehmer. Servicedienst-Leiter Eric Wierzchowski verzeichnet vor allem aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels eine stetig hohe Nachfrage und lobt den „sehr motivierten und leistungsfähigen“ Hintergrunddienst der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften und der BRK-Wasserwacht, der Tag und Nacht ausrückt, wenn angegebene Kontakt-Personen wie Angehörige, Freunde, Nachbarn oder Pfleger nicht zeitnah verfügbar sind. Damit die Ehrenamtlichen und im Notfall auch der Rettungsdienst rasch helfen können, sind die über Zahlen anonymisierten Wohnungsschlüssel dezentral in sechs Rotkreuz-Dienststellen im Landkreis zugriffssicher hinterlegt. 2020 mussten die Rotkreuzler zu knapp 700 Hilfseinsätzen für Hausnotruf-Teilnehmer ausrücken. Wierzchowski: „Vor allem für besorgte Angehörige, die nicht am Ort wohnen und ihren Eltern oder Großeltern nicht zeitnah selbst helfen können, ist der Hausnotruf deshalb sehr beruhigend.“

15.600 Aufträge im Fahrdienst
Der Betreute Fahrdienst für Patienten, Senioren und Menschen mit Behinderungen war mit durchschnittlich 20 Spezialfahrzeugen bei insgesamt über 15.600 Aufträgen gefordert und hat dabei fast 386.000 Kilometer zurückgelegt, also fast zehnmal die Erde umrundet. Rund 4.000 Fahrten führten die rund 70 Minijob- und Teilzeit-Fahrer mit bis zu acht Fahrgästen pro Tour im Linienfahrdienst für Tagespflege und Behinderteneinrichtungen durch; fast 6.000 als Einzel-Transporte von Patienten, Senioren und Menschen mit Behinderungen, daneben zahlreiche interne, organisatorische Aufträge wie Besorgungen, Materialtransporte und Werkstattfahrten für andere Abteilungen des Roten Kreuzes wie die ambulante Pflege, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Neu war ein aus der Not vieler Menschen geborener kontaktloser Einkaufsdienst während der Lockdowns; Risiko-Patienten können dabei nach wie vor per Telefon, Fax oder Mail ihren Einkauf bestellen, den das Rote Kreuz dann kontaktlos zur Wohnungstüre bringt – die Abrechnung erfolgt bargeldlos über Bankeinzug.

Masken nähen
Auch die Fahrer des Fahrdienstes sind seit über einem Jahr durch die Corona-Pandemie wesentlich mehr gefordert, unter anderem durch Maskenpflicht bei Personal und Fahrgästen, Abstandsregeln, ständige Desinfektionsmaßnahmen von Kontaktflächen sowie längere Übergabe-Zeiten wegen der Schleusen und Registrierungen in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Während des ersten Lockdowns und der über Wochen hinweg völlig unklaren Versorgungsperspektive mit weltweit knappen Schutzmasken organisierte der Fahrdienst spontan mit seiner eingespielten Logistik die große Masken-Nähaktion (wir berichteten), die über den Landkreis hinaus im gesamten südostbayerischen Raum großen Anklang fand und dem ansonsten oftmals eher unsichtbaren gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Krise ein öffentlich wahrnehmbares Gesicht verlieh.

Personalreserve für den Rettungsdienst
Um einem Personalengpass im für alle Menschen existenziellen Rettungsdienst ähnlich wie in Norditalien vorzubeugen, schulte das Rote Kreuz provisorisch Fahrdienst-Mitarbeiter als Fahrer von Krankentransportwagen (wir berichteten), die aber bisher nie einspringen mussten, da im Berchtesgadener Land zur Besetzung aller Rettungsmittel immer genug Sanitäter zur Verfügung standen. „Wir verzeichneten seit der Zeit nach dem Lockdown ein meist überdurchschnittlich hohes Transportaufkommen – jeder wollte nachholen, was in den Wochen des Stillstands nicht mehr möglich war. Wir sind froh, dass wir mit sehr viel Aufwand in der Disposition trotzdem noch jeden Tag die meisten Aufträge erledigen konnten, auch wenn manche Patienten mit Unverständnis reagiert haben, wenn das Fahrzeug auch bedingt durch die vielen Sommer-Baustellen und das starke Tourismus-Verkehrsaufkommen mal später als gewohnt gekommen ist“, berichtet Disponent Reiner Lebhart, der in seinem Arbeitsalltag immer wieder sehr starke Nerven braucht. Trotz Corona musste der Fahrdienst neue Mitarbeiter einarbeiten und das bestehende Personal schulen und weiterbilden. Mit viel Aufwand und nahezu täglichen Änderungen waren wichtige Veranstaltungen wie Fahrsicherheitstrainings, Technik-, Hygiene- und Erste-Hilfe-Schulungen möglich.