Rudolf Schierghofer wird Ehrenmitglied der Wasserwacht Bayern
BAD REICHENHALL/MIESBACH (ml) – Die besonderen Auszeichnungen für Wasserwacht-Urgestein Rudolf Schierghofer (Zweiter von rechts) nehmen auch nach seiner aktiven Zeit als Kreis-Vorsitzender der BRK-Wasserwacht im Berchtesgadener Land kein Ende: Der stellvertretende Vorsitzende der Wasserwacht Bayern, Benjamin Taitsch (links) hat ihn jetzt zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden Hans-Michael Weisky (rechts) und seiner Stellvertreterin Sabine Mehlhart (Zweite von links) bei einer Tagung in Miesbach zum Ehrenmitglied der Wasserwacht Bayern ernannt. „Eine Auszeichnung, die für unseren verdienten Rudi völlig überraschend kam und über die er sich sehr gefreut hat!“, berichtet die neue Vorsitzende der Kreis-Wasserwacht im Berchtesgadener Land, Sabrina Schauer, die ihrem Vorgänger gleich telefonisch gratuliert hat.
Rudi Schierghofer (74) ist seit über einem halben Jahrhundert Mitglied der BRK-Wasserwacht im Kreisverband Berchtesgadener Land, wobei er sich vor allem im Bereich der Jugend- und Breitenausbildung an Schulen und in Jugendorganisationen besonders verdient gemacht hat. Er war 16 Jahre lang (vier Amtsperioden) Vorsitzender der Kreiswasserwacht BGL. Seit 33 Jahren engagiert er sich für die Teilnahme der Schulklassen am landesweiten Schwimmwettbewerb der BRK-Wasserwacht, weshalb in der Regel über die Hälfte der Gewinner-Klassen aus dem Landkreis BGL kommt. Außerdem bildete der mittlerweile pensionierte Berufssoldat in seiner Laufbahn rund 2.000 Kameraden zu Rettungsschwimmern aus und brachte unzähligen Kindern das Schwimmen bei. Unabhängig davon begleitete er vier Jahre lang eine Schulklasse aus der Schönau zum Schwimmunterricht, damit ein querschnittsgelähmter Junge Dank der fachkundigen Aufsicht und Hilfe im Wasser mit seinen Klassenkameraden zusammen am Sportunterricht teilnehmen konnte und sogar das bronzene Jugendschwimmabzeichen ablegte.
Rudi Schierghofer trat 1968 ins Rote Kreuz ein und war über Jahrzehnte hinweg aktive Einsatzkraft im Wasserrettungsdienst. Er war seit 1972 zunächst Ausbilder für Rettungsschwimmer, dann ab 1976 auch Erste-Hilfe-Ausbilder und gestaltete diverse Lehrgänge in der Einsatzkräfte- und Laien-Ausbildung. Er war von 1981 bis 1989 Jugendwart der Reichenhaller Ortsgruppe, von 1985 bis 1989 stellvertretender Jugendwart auf Landkreisebene, dann bis 1993 Jugendwart im Berchtesgadener Land und stellvertretender Jugendwart auf Bezirksebene. Von 1993 bis 2001 war er landkreisweit Verbindungsmann zur Bundeswehr und von 1997 bis 2001 Bezirksbeauftragter für die Verbindungen zur Bundeswehr. Von 1997 bis 2005 war er Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht, und von 2005 bis 2021 Vorsitzender der Kreis-Wasserwacht, wobei er sich in seiner Amtszeit vor allem um die Beschaffung und Indienststellung des neuen Rettungsboots am Königssee (2011) und die Gründung und Ausstattung der mobilen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Ortsgruppe Laufen-Leobendorf bemühte (2016). Als Wasserwacht-Chef war er mit seinen Einsatzkräften bei gleich mehreren großen Schadenslagen gefordert, darunter der Einsturz der Eislaufhalle (2006), mehrere regionale und überregionale Umwelt-Katastrophen (Hochwasser, Waldbrand & Schnee) und zuletzt der große Flüchtlingseinsatz und die Corona-Pandemie.
Für seine vielen Verdienste wurde er unter anderem mit dem Steckkreuz des Freistaats Bayern, der Wasserwacht-Medaille in Gold, der goldenen Verdienstnadel der BRK-Wasserwacht, dem goldenen Ehrenkreuz der Bundeswehr, dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold, dem Deutschen Rettungsschwimmabzeichen in Gold, dem Deutschen Sportabzeichen in Gold, dem silbernen Ehrenkreuz der Österreichischen Wasserrettung und dem goldenen Ausbilder-Abzeichen geehrt. Um sein wichtigstes Anliegen – den präventiven Kampf gegen den Ertrinkungstod bei Kindern und Jugendlichen – kümmert sich Rudi Schierghofer mit der Organisation und Durchführung des jährlichen Schulschwimm-Wettbewerbs auch in Zukunft weiter.