Tragischer Badeunfall in Berchtesgaden: Dreijähriger Bub schwebt in Lebensgefahr
BERCHTESGADEN – Ersthelfer, darunter zwei zwölfjährige Mädchen und eine Notärztin sowie die ersteintreffende Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes haben an Allerheiligen einen Dreijährigen in der Therme aus dem Wasser gerettet und erfolgreich wiederbelebt, wobei der Bub aber nach wie vor in Lebensgefahr schwebt.
Der Junge war mit seiner Familie und mehreren befreundeten Familien in der Therme. Als die Gruppe gegen 21.20 Uhr die Therme wieder verlassen wollte, bemerkten sie, dass der Bub nicht mehr da ist, der sich wohl unbemerkt zurück auf den Weg in den Badebereich im Obergeschoss gemacht hatte. Nach ersten Ermittlungen der Polizeiinspektion Berchtesgaden war er dort aus bislang ungeklärter Ursache und unbemerkt in das Erlebnisbecken gefallen und vermutlich mehrere Minuten unter Wasser getrieben. Zwei zwölfjährige Mädchen hatten den leblosen Körper entdeckt und ihn geistesgegenwärtig aus dem Wasser gezogen. Eine zufällig anwesende Notärztin begann dann gemeinsam mit dem Bademeister sofort mit Wiederbelebungsversuchen.
Nur wenige Minuten nachdem der Notruf bei der Leitstelle Traunstein eingegangen war, traf die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes ein: Der Bub hatte zu diesem Zeitpunkt bereits wieder einen eigenständigen Kreislauf, war jedoch bewusstlos und in einem sehr kritischen Zustand und musste assistiert beatmet werden. Kurze Zeit später traf auch die Berchtesgadener Notärztin ein und übernahm die Leitung der weiteren intensivmedizinischen Versorgung.
Der Notfallsanitäter forderte dann zum schnellen Abtransport einen Heli nach. Der nachtflugtaugliche Notarzthubschrauber „Martin 1“ aus Sankt Johann im Pongau übernahm den Einsatz, wobei die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Berchtesgaden mit mehreren Fahrzeugen den provisorisch eingerichteten Landeplatz am Sportplatz Breitwiese ausleuchteten. Die Einsatzkräfte des Berchtesgadener und des Salzburger Roten Kreuzes arbeiteten Hand in Hand, um den Buben bestmöglich im Rettungswagen zu versorgen, ehe er per Heli zum Landeskrankenhaus Salzburg geflogen wurde. Der ebenfalls hinzugezogene Kriseninterventionsdienst (KID) des Roten Kreuzes kümmerte sich vor Ort um die betroffene Familie und die Ersthelfer. „Die Zusammenarbeit mit der Heli-Besatzung des Österreichischen Roten Kreuzes war perfekt - ein Arbeiten auf absoluter Augenhöhe. Vielen Dank für die großartige Unterstützung“, so die Rettungswagenbesatzung.
Die ermittelnde Polizeiinspektion Berchtesgaden bittet mögliche Zeugen des Vorfalls sich unter der Telefonnummer +49 (0) 8652 94670 zu melden.