Urgestein Karl Schmelz ist seit 70 Jahren im Zeichen des Rotes Kreuzes aktiv
TEISENDORF (ml) – Die BRK-Bereitschaft Teisendorf hat ihr Urgestein Karl Schmelz daheim besucht und für 70-jährige ehrenamtliche Rotkreuz-Mitgliedschaft geehrt. Der mittlerweile 88-Jährige arbeitete stets mit vollem Einsatz, nicht nur in Teisendorf, sondern auch als gewählter Vertreter in den Leitungsgremien auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene und gestaltete die Entwicklung des Roten Kreuzes zur größten Wohlfahrtsorganisation maßgeblich mit, wobei er unter anderem die Vereinigung der ehemaligen Sanitätskolonnen (Männer) und der Frauenbereitschaften zu den heutigen schlagkräftigen BRK-Bereitschaften mit prägte, was nicht nur für Begeisterung sorgte, weshalb er auch Widerstände überwinden musste, aber nicht zögerte, da er vom richtigen Weg überzeugt war. „Wenn man heute mit ihm über sein Rotes Kreuz redet, kommen alte Erinnerungen zurück und seine Augen fangen zu funkeln an; er fährt auch immer wieder gerne einfach mal so an der Rettungswache in der Wimmererstraße vorbei, die lange Zeit seine zweite Heimat war“, berichtet Bereitschaftsleiterin Constanze Jäkel, die den für mehrere Rotkreuz-Generationen legendären Karl zusammen mit Bereitschaftsarzt Dr. Andreas Frank bei ihm daheim besucht hat.
Seinen Metzgerberuf hängte der Karl früh an den Nagel, um auch werktags nur noch seiner großen Leidenschaft nachgehen zu können und einer der ersten hauptamtlichen Sanitäter in Teisendorf zu werden. Er hielt unzählige Erste-Hilfe-Kurse, steckte dabei viele Teilnehmer mit dem Rotkreuz-Virus an und begeisterte sie fürs Ehrenamt, so dass die BRK-Bereitschaft stetig auch durch seinen Einsatz personalstärker wurde. Als Sanitätsausbilder und Rettungsdienst-Instruktoren fehlten, zögerte der Karl nicht lange, machte die notwendigen Ausbilder-Scheine und organisierte dann die Kurse. „Bei großen Einsatzlagen hieß es lange Zeit immer „Teisendorf kommt“ - das war eine klare Ansage; dass viele gut ausgebildete und motivierte Einsatzkräfte aufmarschieren“, erinnert sich der 88-Jährige, der sein Ausbilder-Erbe nach der Jahrtausendwende stetig an seinen Nachfolger Schorsch Bräumann übergab. Im Ruhestand leistete er zusammen mit seiner Frau noch jahrelang bei unzähligen In- und Auslandsrückholungen erkrankten und verletzten Fördermitgliedern des Roten Kreuzes wertvolle Hilfe in der Not und holte sie auf der Trage im Krankenwagen in die Heimat zurück.
Auf der Heimfahrt von einem Rettungsdienst-Einsatz lief dem Karl mal plötzlich ein Feldhase über die Straße - leider überlebte der Löffelmann die Kollision mit dem wuchtigen Wagen nicht. Der begeisterte Jäger machte das Beste aus dem unschönen Zwischenfall und packte das Tier kurzerhand ein, so dass sich die gesamte Mannschaft beim nächsten Dienstabend über ein Hasen-Ragout freuen konnte. „70 Jahre Rotkreuz-Geschichte mitgestaltet - das macht dem Karl keiner so leicht nach“, stellt Jäkel anerkennend fest.