Verstärkung durch sechs zusätzliche ehrenamtliche Kriseninterventionshelfer für den Landkreis Berchtesgadener Land
BERCHTESGADENER LAND (db) - Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Bayerischen Roten Kreuzes im Landkreis Berchtesgadener Land hat Verstärkung bekommen. Für sechs ehrenamtliche Kriseninterventionshelfer beginnt nun der praktische Teil ihrer Ausbildung in der Krisenintervention (PSNV-B). Sie haben die sehr umfangreiche Ausbildung mit dem Bestehen der Prüfung erfolgreich abgeschlossen. „Ich bin sehr stolz auf den erfolgreichen Abschluss, dankbar für das kontinuierliche Engagement während der Ausbildung, die unter den schwierigen Coronabedingungen stattgefunden hat und die Verstärkung unseres engagierten Teams“, freut sich Daniel Bechtel, Leiter der BRK-Krisenintervention für den Landkreis Berchtesgadener Land.
Die Kriseninterventionshelfer absolvierten die Sanitäts- und Katastrophenschutz-Grundausbildung und wurden in den Themengebieten Kommunikation, Trauer und Abschiednahme, Kulturen und Religionen, Rechtsgrundlagen, Psychotraumatologie, Einsatztaktik sowie Organisationsstruktur in der Einsatzorganisation bei größeren Schadenslagen ausgebildet. „Das Ausbilderteam, dem ich auch angehörte, hat den künftigen Kriseninterventionshelfern durch situatives Handlungstraining die Möglichkeit gegeben, das Erlernte anzuwenden“, erklärt Sandra Huber, ebenfalls Leiterin der BRK-Krisenintervention für den Landkreis Berchtesgadener Land.
Wer sich für die Mitarbeit in der Krisenintervention interessiert, kann sich jederzeit über den BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land an die Fachdienstleitung des Fachdienstes PSNV Daniel Bechtel und Sandra Huber wenden. „Das ganze Team ist dankbar für weitere personelle und finanzielle Unterstützung des durch Spenden finanzierten Kriseninterventionsdienstes“, so Bechtel. Huber ergänzt, dass „die Kosten für die gesamte Ausbildung sehr hoch sind und ungefähr 1.500 € pro Krisenberater betragen. Insofern würde sich die Fachdienstleitung über Spenden zweckgebunden für das KIT sehr freuen.“
Was macht ein Kriseninterventionsdienst?
Menschen werden zumeist unvorbereitet durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen: Wenn Eltern durch das plötzliche Versterben ihres Kindes wie gelähmt sind, die Polizei nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod eines Familienmitglieds überbringen muss oder Menschen mit dem Suizid eines nahen Angehörigen oder Freundes zurechtkommen müssen.
Die Maßnahmen des Fachdienstes im Bereich Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B) zielen auf die Bewältigung von kritischen Lebensereignissen und der damit einhergehenden Belastungen für Betroffene (Angehörige, Hinterbliebene, Vermissende, Unfallzeugen von Notfällen) ab. Die menschliche und psychische Betreuung nach schicksalhaften Nachrichten dient dem Einstieg in den natürlichen Trauer- und Verarbeitungsprozess des Ereignisses. Die Krisenberater sind in diesen Momenten eine Stütze und Begleitung, helfen denjenigen sich der Situation bewusst zu werden. So begleiten sie Angehörige auch bei der Verabschiedung vom Verstorbenen und unterstützen die Betroffenen dabei wieder „ins tun“ zu kommen und die nächsten Tage zu strukturieren. Zu den Aufgaben eines Krisenberaters gehört neben der Stabilisierung der Betroffenen auch die Beratung und Vermittlung. Ein sehr umfangreiches und vielseitiges Aufgabenspektrum.