Wanderin rutscht auf extrem vereisten Weg auf der Nordseite des Teisenbergs aus und verletzt sich schwer an Arm und Schulter
Bergwacht Teisendorf-Anger & Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt versorgen 60-jährige Einheimische und bringen sie liegend mit Steigeisen zur Forststraße
TEISENDORF – Die Einsatzkräfte der Bergwacht Teisendorf-Anger, der Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt und der Einsatzleiter Saalachtal mussten am Samstagnachmittag kurz nach 15 Uhr zu einem unerwartet aufwendigen Einsatz auf den Teisenberg ausrücken, wo nordöstlich der Stoißer Alm auf dem extrem vereisten Seiberstadt-Weg eine 60-Jährige Einheimische im Abstieg ausgerutscht war und sich unter anderem schwer an Schulter und Oberarm verletzt hatte.
Ihre beiden Begleiter leisteten Erste Hilfe und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die die Anrufer über das Handy orten konnte. Elf Bergretter rückten mit insgesamt drei Fahrzeugen aus, stiegen vom Ende des noch ohne Ketten befahrbaren Forststraßen-Abschnitts weiter zu Fuß zur Unfallstelle auf, versorgten die Frau und forderten vor Ort den Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt nach, der die Verletzte soweit stabilisieren musste, dass sie schmerzfrei liegend in einer Trage abtransportiert werden konnte.
Der schattige Steig war derartig eisig, dass die Retter Steigeisen anziehen mussten, um die Trage sicher abwärts bis zum Bergwacht-Rettungsfahrzeug bringen zu können, mit dem die 60-jährige weiter ins Tal gefahren wurde. Die Rettungswagen-Besatzung des Teisendorfer Roten Kreuzes übernahm die Patientin dann gegen 17.15 Uhr in Hub und lieferte sie anschließend in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Die Ehrenamtlichen der Bergwacht hatten vorab auch bereits die Begleiter ins Tal gebracht und waren insgesamt gute zweieinhalb Stunden lang gefordert.
Schnee, Eis, Kälte & Dunkelheit
Aktuell sind bedingt durch die anhaltend kalte Witterung in Kombination mit Schatten und lokalem Nebel viele Steige und Wege auch südseitig und in den tieferen Lagen schneebedeckt und stellenweise sehr eisig, weshalb ansonsten eigentlich einfache Wanderwege rasch zu einer unter Umständen schwierigen, alpinen Tour mit Sturz- und Absturz-Gefahr werden und in höheren Lagen wegen des Schnees oft nur noch schwer zu finden sind. Touren sind dadurch anspruchsvoller, brauchen mehr Vorbereitung und Planung, dauern länger als im Sommer und erfordern zusätzliche Ausrüstung wie Spikes, Grödel oder Steigeisen, isolierende Kleidung zum Wärme-Erhalt und vor allem Stirnlampen wegen der frühen Dämmerung. Aktuell geht bereits um 16.30 Uhr die Sonne unter – am Berg verschwindet sie geländebedingt oft schon früher, wobei es vor allem im Wald schlagartig stockdunkel wird.
Markus Leitner
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