Weniger Blutspender in Berchtesgaden & Teisendorf
TEISENDORF/BERCHTESGADEN (ml) – Insgesamt sind in den vergangenen Monaten deutlich weniger Menschen zur Blutspende gekommen als vor den Corona-Lockdowns. Andreas Seidler und sein ehrenamtliches Team der BRK-Bereitschaft Berchtesgaden verzeichnen 2022 im inneren Landkreis insgesamt 1.111 gewonnene Konserven, 113 Erstspender und 1.205 erschiene Spender, von denen ein Teil aus gesundheitlichen Gründen dann nicht spenden durfte. Bei den letzten beiden Terminen am 3. und 4. November in Berchtesgaden kamen 374 Spenden zusammen, wobei 29 Erstspender dabei waren und 30 nicht spenden durften. „Da das Salzburger Rote Kreuz seit heuer die Blutspende im gesamten Landkreis übernommen hat, sind Spender ausgeblieben, die zuvor extra aus dem mittleren und nördlichen Landkreis wegen der Österreicher zu uns reingefahren sind. Dennoch sind die Termine hier drinnen immer noch gut besucht“, freut sich Seidler.
Weniger glücklich ist Edi Schmid, der für die Organisation der Termine im mittleren und nördlichen Landkreis verantwortlich zeichnet: „Beim letzten Termin am 27. Oktober in der Grund- und Mittelschule Teisendorf waren unsere Ehrenamtlichen der BRK-Bereitschaft etwas enttäuscht: Es kamen nur 104 Blutspender, von denen acht nicht spenden durften, weshalb dann 96 Konserven zusammenkamen, die der Salzburger Blutspendedienst mit in die Mozartstadt nehmen konnte. In früheren Jahren konnten wir uns in der Marktgemeinde fast immer über durchschnittlich 170 Spender freuen, was 8,3 Prozent der Einwohner entspricht.“
Die Rotkreuzler bedauern den bundesweiten Rückgang an Blutspendern und vermuten, dass neben der Verunsicherung einiger Spender nach den strengen Auflagen während der Pandemie regional auch eine gewisse Skepsis gegenüber den im mittleren und nördlichen Landkreis neuen Abnahme-Teams aus Salzburg eine Rolle spielen mag. „Wir arbeiten aber im inneren Landkreis bereits seit bald 69 Jahren eng und vertrauensvoll mit unseren Kameraden vom Salzburger Roten Kreuz zusammen, wobei jeder Landkreis-Bürger im Notfall wieder direkt davon profitiert, wenn er in einer Salzburger Klinik oder hier im Berchtesgadener Land schnell und unkompliziert eine Blutkonserve benötigt. Das Blut verschwindet also nicht einseitig irgendwo in Österreich, sondern wird solidarisch nach dem Maß der Not gezielt grenzüberschreitend eingesetzt“, erklärt Schmid. Durch den Wechsel vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD) zum Salzburger Blutspendedienst konnten heuer alle geplanten Termine im Berchtesgadener Land trotz Fachkräfte-Mangel ohne kurzfristige Ausfälle und ohne lange Anfahrtswege von München aus effizient und personalschonend stattfinden.
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch ab dem 18. Lebensjahr bis einen Tag vor seinem 70. Geburtstag. Erstspender können bis zum Alter von 60 Jahren ihr Blut spenden. Frauen können viermal, Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Mindestabstand von 56 Tagen liegen. Die nächsten Termine sind jeweils von 16 bis 20 Uhr am Dienstag, den 22. November im Pfarrsaal Mitterfelden (Ainring) und am Donnerstag und Freitag, den 1. und 2. Dezember im Reichenhaller Pfarrheim Sankt Zeno. Schmid: „Bitte kommt zur Blutspende und rettet damit bis zu drei Leben. Es genügt schon eine Stunde für das Leben anderer Menschen zu investieren; wenn jeder etwas gibt, dann ist auch immer für jeden etwas da!“