Zahl der Bergtoten halbiert sich & ein Drittel weniger unverletzte Blockierte: Bergwachten leisten 2022 in den Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen 1.071 Einsätze
BERCHTESGADENER LAND/LANDKREIS TRAUNSTEIN (ml) – Die 15 Bergwachten in den Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen waren 2022 bei insgesamt 1.071 Einsätzen (2021: nur 867 vor allem wegen der noch pandemiebedingt geschlossenen Skigebiete) gefordert, wobei sich die ungewöhnlich hohe Zahl an Bergtoten vom Vorjahr (34) auf 17 halbiert hat und auch die 2021 deutlich angestiegene Zahl an unverletzten, Blockierten (170) um rund ein Drittel wieder auf das Niveau der Vorjahre (116) zurückgegangen ist. Auch die Vermisstensuchen gingen von 60 auf 43 um rund ein Drittel zurück. Rund ein Drittel aller Einsätze fand mit Hubschrauber-Unterstützung statt.
Den auffälligen Anstieg der Blockierten, Vermissten und Toten 2021 speziell in der Region Chiemgau erklärt sich die Bergwacht unter anderem mit den vielen zusätzlichen Heimat-Urlaubern, die wegen der Pandemie-Beschränkungen nicht wie sonst ins Ausland ans Meer gefahren sind, dafür aber dann häufig zum allerersten Mal ohne die entsprechende Vorerfahrung in die bayerischen Berge. Trotz des Rückgangs um ein Drittel waren es 2022 immer noch 116 Menschen, die unverletzt, aber mit ihrer Situation überfordert, aus Bergnot gerettet werden mussten. „Wir appellieren daher weiterhin an alle Bergsteiger, die Risiken und Gefahren am Berg generell ernst zu nehmen, die eigene Fitness und Erfahrung realistisch einzuschätzen und sich vor Touren immer gut vorzubereiten, Wetter-Prognose, Schnee-Verhältnisse und Gelände vorab zu checken und sich nicht blind auf irgendwelche GPS-Tracks und Beschreibungen aus dem Internet zu verlassen. Es ist gut und wichtig, wenn Menschen die Natur und die Berge für sich entdecken und wertschätzen lernen, aber umso tragischer, wenn dann schwere oder sogar tödliche Unfälle passieren, die mit einer guten Planung vielleicht vermeidbar gewesen wären“, sagt Bergwacht-Regionalleiter Dr. Klaus Burger, zugleich ehemaliger langjähriger Vorsitzender des deutschen Gutachterkreises für Alpinunfälle.
Spannungsfeld zwischen professioneller Leistung und ehrenamtlichem Dienst
Regionalleiter Dr. Burger, sein Stellvertreter Michael Holzner und Geschäftsführer David Pichler berichteten in der Jahreshauptversammlung der Bergwacht-Region Chiemgau vom Spannungsfeld zwischen Pflicht, Kameradschaft, hohen Anforderungen und begrenzter Freizeit, in dem sich die ehrenamtlichen Bergretter bewegen: „Der sehr zeit- und ausbildungsintensive, immer anspruchsvollere und unentgeltlich geleistete Dienst ist historisch aus der Gemeinschaft gewachsen, als Kulturgut tief verwurzelt und damit gesellschaftlich eigentlich wesentlich mehr als nur ein reiner Dienstleister im Gesundheitswesen, wird aber öffentlich häufig mit einer entsprechend hohen Erwartungshaltung direkt mit professionellen, also beruflichen oder behördlichen Akteuren verglichen und auch dementsprechend bewertet und auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz reduziert. Gerettete sind dann oft ganz schön verwundert und beeindruckt, wenn ihnen bewusst wird, dass wir das alles nur neben Familie und Beruf ehrenamtlich leisten!“, erklärt Burger, der wertschätzend seine Kameraden in den Bereitschaften lobte, die sich mit großer Rückendeckung durch die Bergwacht Bayern, das Innenministerium und die Regionalgeschäftsstelle weitgehend komplett selbst organisieren, ihr latentes Finanzierungsproblem eigenständig lösen und über den Bergrettungsdienst hinaus immer wieder noch gewaltige Summen an Spenden sammeln, wie jüngst rund 150.000 Euro für die neue Rettungsfahrzeug-Garage der Bergwacht Teisendorf-Anger, die im ersten Quartal 2024 stehen soll. Burger: „Ohne die große Solidarität von Einheimischen, Gästen und regionalen Firmen wären solche Vorhaben unmöglich realisierbar!“
Wander-Saison beginnt im Hochgebirge schneebedingt heuer später
Pichler präsentierte eindrucksvoll die von Marcel Häusler vorab ausgewerteten Einsatz- und Unfallzahlen. Neben den Leitern der 15 Bereitschaften nahmen die Chefs der Spezial-Einsatzkräfte an der Versammlung teil, unter anderem der Lawinen- und Suchhundestaffel, der Höhlenrettung, der Canyon-Rettung, des KID und die Spezialisten für Vermisstensuche, Technik, Umwelt, Waldbrand-Bekämpfung, Tierrettung und Natur- und Umweltschutz. Die einsatzreichsten Monate waren 2022 vor allem bedingt durch das schöne Wetter, die wieder geöffneten Skigebiete und den Tourismus der Februar (187), der Januar und der März (jeweils 149) – gefolgt von Juli (132), August (111), Oktober (67), September (64), Mai (45), April (40), Dezember (29) und November (18). 2023 verläuft bisher wegen des zunächst sehr schneearmen Winters, dementsprechend wenigen Skiunfällen und die vielen Regentage in der Übergangszeit zur Wander-Saison verhältnismäßig ruhig: Im Januar 2023 waren 172 Einsätze, im Februar 75 und im März nur neun, weil auch kaum Urlauber in der Region waren. Derzeit liegt im Hochgebirge (Watzmann, Hochkalter-Massiv, Hoher Göll, Steinernes Meer) durch die vielen Niederschläge Ende März und im April noch recht viel Schnee, was zwar die Skibergsteiger während der vergangenen Schönwetter-Tage gefreut hat, die bereits aufs Wandern eingestellten Urlauber aber mit Problemen konfrontiert, die sie oft nicht erwarten und die sie ohne entsprechende Winter-Erfahrung auch überfordern können: Die Wegfindung wird durch den Altschnee schwieriger, das Stapfen im Schnee ist konditionell und technisch anspruchsvoller und erfordert zusätzliche Ausrüstung wie Grödel und Gamaschen und das Absturz- und Unfall-Risiko steigt durch rutschige oder vereiste Steilpassagen und die Lawinengefahr. „Auch wenn die niedrigeren Südseiten vom Tal aus relativ sommerlich aussehen, ist der Aufstieg in den Höhenlagen ohne Ski oder Schneeschuhe fast unmöglich. Wanderer finden den Weg nicht mehr, können im Schnee ausrutschen und abstürzen oder von Nassschneerutschen und Steinschlag erfasst werden. Bereits relativ flache, eigentlich harmlos aussende Hänge mit einer Neigung von 30 Grad bergen ein Absturzrisiko, da man kaum mehr bremsen kann, wenn man nur einmal den Halt verliert. Beim Queren oder Absteigen sollten zumindest die oberen zehn Zentimeter aufgeweicht sein, damit man Tritte setzen kann“, erklären Burger und Holzner.
Wieder am meisten Einsätze beim Skifahren und Wandern
Am meisten passiert ist 2022 beim Skifahren auf der Piste mit 339 Einsätzen, gefolgt von Wandern (276), Bergsteigen (168), Snowboarden (42), Bergradfahren (41; darunter acht mit dem E-Bike), Klettern (32), Skitouren (24), Gleitschirmfliegen (16), Langlaufen (12), Hüttenaufenthalte (10), Berglaufen (7), Arbeitsunfälle (7), Rodeln (6), Klettersteig (5), Schneeschuhgehen (3), Höhlengehen (3 Verletzte bei einer Übung), Drachenfliegen (2) und Skispringen (1). Hinzu kommen 72 sonstige Einsätze und fünf kleinere Hilfeleistungen. Wieder am meisten zu tun hatte die Bergwacht Berchtesgaden mit 336 (2021: 318) Einsätzen, dicht gefolgt von Reit im Winkl mit 294 (Großteil auf der Piste im Skigebiet Winklmoos-Steinplatte – 2021 waren es bedingt durch die Pandemie nur 72), gefolgt von Ramsau mit 108 (107), Bad Reichenhall mit 98 (69), Ruhpolding mit 54 (83), Marktschellenberg mit 42 (42), Bergen mit 34 (36), Grassau mit 31 (31), Marquartstein mit 28 (32), Inzell mit 21 (45), Schleching mit 13 (15), Teisendorf-Anger mit 9 (11), Traunstein mit 2 (5) und Altötting mit einem Einsatz (1).
Bei jedem dritten Einsatz war ein Heli dabei
Rund ein Drittel der Einsätze fand mit Unterstützung von Hubschraubern statt, die meisten davon in Berchtesgaden (118), Ramsau (57), Bad Reichenhall (53), Ruhpolding (20) und Reit im Winkl (16); gefolgt von Bergen (13), Marktschellenberg (8), Grassau, Inzell und Schleching (jeweils 7), Teisendorf-Anger (4) und Marquartstein (3). 224 mal war der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ aus Traunstein im Einsatz, 37 mal die Bayerische Polizeihubschrauberstaffel, 31 mal der Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“, neunmal der Hinterglemmer Notarzthubschrauber „Martin 6“, jeweils sechsmal die Notarzthubschrauber „Heli 1“ und „Christophorus 4“ aus Waidring und Kitzbühel, fünfmal die Bundespolizei-Fliegerstaffel, jeweils viermal „Martin 1“ aus Sankt Johann im Pongau und der nachtflugtaugliche „RK2“ aus Reutte im Tiroler Außerfern, dreimal „Heli 3“ aus Kufstein und jeweils einmal „Alpin Heli 6“ aus Zell am See, „Christoph 1“ aus München, „Christoph 15“ aus Straubing und „Christoph Murnau“.
550 Ehrenamtliche in 15 Bereitschaften
Die 15 Bergwachten der Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Altötting sind organisatorisch in der Bergwacht Region Chiemgau zusammengefasst; ihnen gehören rund 550 aktive Einsatzkräfte an, die durchschnittlich zu rund 1.000 Einsätzen pro Jahr ausrücken. In der Wintersaison waren die pandemiebedingt im Vorjahr noch über lange Zeit geschlossenen Skigebiete wieder offen und Wettkämpfe, Rennen und Veranstaltungen fanden statt, so dass auch die Skiwacht mit entsprechend vielen Vorsorgediensten stetig gefordert war. Michael Holzner schaffte es in seiner zusätzlichen Funktion als hauptamtlicher Skiwacht-Koordinator trotz der vielen Termine immer genug Retter für die Dienste zu finden und war über die Winter-Monate hinweg selbst nahezu täglich auf der Piste im Einsatz. Da die Stiftung Sicherheit im Skisport bedingt durch die Inflation immer weniger Geld abwirft, sieht Holzner ein Finanzierungsproblem auf den Dienst zukommen, das sich aufgrund des schneearmen Winters mit bayernweit rund einem Drittel weniger Arbeit und Personalaufwand bisher noch nicht wirklich ausgewirkt hat. Die rettungsdienstlichen Anforderungen, die enormen Kostensteigerungen und die sehr begrenzte Verfügbarkeit an für das Gelände überhaupt geeigneten Modellen am Markt machen auch die Nachbeschaffung von neuen Bergrettungsfahrzeugen derzeit immer schwieriger, weshalb Fahrzeuge länger als geplant im Dienst bleiben müssen.
2022 waren einzelne Bereitschaften wieder überdurchschnittlich emotional belastet, da sie bei Einsätzen mit tödlich Verunglückten oder aufgrund internistischer Erkrankungen am Berg Verstorbener gefordert waren, darunter Patienten, die trotz aller Bemühungen der Retter während der Versorgung oder später in der Klinik verstarben oder nach langer Suche aufwendig aus alpinem Gelände nur noch tot geborgen werden konnten. Evi Partholl, Leiterin des Kriseninterventionsdienstes (KID) der Bergwacht Chiemgau, betreut mit ihren insgesamt 14 Krisenberatern und drei Anwärtern in solchen Fällen betroffene Begleiter, Angehörige und in besonders belastenden Fällen auch die Einsatzkräfte. Nach der Entlastung der Regionalleitung für das Geschäftsjahr 2022 - vorgeschlagen von den beiden Revisoren Siegfried Fritsch (Freilassing) und Engelbert Mayer (Inzell) berichteten die Ressort-Leiter aus ihren Fachbereichen, wobei deutlich wurde, wie viel Freizeit, Nerven und Herzblut die Ehrenamtlichen in ihre verantwortungsvollen Aufgaben investieren:
Die Bergwacht nimmt im Rahmen des komplexen Hilfeleistungssystems des Roten Kreuzes als ein von den Behörden besonders wertgeschätzter Akteur mit ihren Spezialisten auch immer mehr Aufgaben im Katastrophenschutz wahr und bereitet sich mit gezielten Resilienz-Maßnahmen auf Ausnahme-Ereignisse wie einen länger andauernden Stromausfall vor, wobei unter anderem die Bergwachten Bad Reichenhall und Berchtesgaden ihre Wachen mit Photovoltaik-Anlagen und Akkus für einen autarken Betrieb ausgestattet haben. Andreas Zenz (Bergen), Leiter des Ressorts Einsatz, berichtete unter anderem von erfolgreichen Fortbildungen der Einsatzleiter und einer Großübung im Landkreis Traunstein, an der die ihm unterstellte Koordinierungsgruppe für größere Schadenslagen teilnahm, sowie von drei Einsätzen mit dem Ortungssystem „Recco SAR“, das als Sender und Empfänger am Lasthaken des Polizeihubschraubers befestigt und vom Bergretter im Heli bedient wird.
Sepp Jaschek (Altötting) berichtete von der in Altötting stationierten und vor allem für die Waldbrand-Bekämpfung und Tierrettung spezialisierte Umweltgruppe, die unter anderem beim Waldbrand-Einsatz in Sachsen gefordert war und langfristig mehr Mitglieder aus anderen Bergwachten ausbilden und mit in die Gruppe einbinden will, um die oft tagelangen Einsätze im Schichtdienst personell stemmen zu können.
Alex Beaury (Traunstein) ist der Chef des Technik-Teams, das 2022 mit seinem speziell für Suchen ausgestatteten Kleinbus, vier ausgebildeten Drohnen-Piloten und einer Hochleistungsdrohne mit Wärmebild bei insgesamt 22 oft sehr zeitintensiven Vermisstensuchen gefordert war; mit dem Technikbus können die Ehrenamtlichen bei Bedarf auch einen Kerosin-Anhänger mitführen, mit dem die eingesetzten Helis bei Zeitdruck vor Ort ohne lange Umwege zu Flugplätzen nachgetankt werden können – dieser Anhänger soll in Zukunft mit einem zweiten Fahrzeug separat gefahren werden, damit er unabhängig vom Technikbus eingesetzt werden kann. Neu sind das Starlink-Internet für Live-Übertragungen von der Drohne in eine Einsatzzentrale und ein 120 Watt starker Scheinwerfer an der Drohne, der einen Lichtstrom von 13.400 Lumen erzeugt, mit dem die Retter aus einer Höhe von rund 150 Metern Einsatzstellen taghell mit einem rund 40 Metern breiten Lichtkegel ausleuchten können. Bayernweit soll die Ausstattung der Technikbusse einheitlicher werden, damit sich die verschiedenen Teams im Schichtbetrieb besser ablösen können.
Ressortleiter für die Notfallmedizin ist der Anästhesist und Notarzt Dr. Enrico Staps (Inzell); sein Lehrteam bereitet angehende ehrenamtliche Bergretter so gut wie nur möglich auf Notfälle am Berg vor, wo sie wetter- oder geländebedingt eventuell auch lange Zeit ohne Unterstützung klarkommen und den Patienten versorgen und am Leben halten müssen. Unter dem Motto „Praxis statt Theorie“ setzen sich die Teilnehmer vorab theoretisch im E-Learning zu Hause mit den Inhalten auseinander, um dann sehr zeiteffektiv beim Kurs im Gelände ihr neues Wissen und Können in Fallbeispielen anwenden, üben und verinnerlichen zu können. Da während der Pandemie weniger Ausbildung in den Bereitschaften stattfinden konnte, hatten einige Anwärter beim 2022 komplett durchgeführten Kurs noch Defizite, weshalb es seit heuer eine Zulassungsprüfung zum Kurs gibt und sich das Leistungsniveau auch wieder stabilisiert hat.
Christian Auer (Marquartstein), Gesamtverantwortlicher für die Anwärter-Prüfungen und die Ausbildung, berichtete von ähnlichen pandemiebedingten, aber mittlerweile immer weniger relevanten Problemen, konnte mit seinem Team aber trotz des Schneemangels die Eignungstests und Prüfungen alle durchführen, wobei er sich ausdrücklich bei den Betreibern der Wintersport-Gebiete bedankte; neben Jenner und Winklmoos sei vor allem auch der gut erreichbare Götschen sehr wertvoll für die Bergwacht-Ausbildung, da dort aufgrund der Wettbewerbe wie dem Snowboard-Weltcup bis weit ins Frühjahr hinein Kunstschnee produziert wird.
Staffelleiter Stefan Strecker (Bad Reichenhall) berichtete von den insgesamt vier Lawinen-Einsätzen, acht Vermisstensuchen, elf Einzelausbildungen, dem Sommer- und dem Winterkurs und dem Heli-Training in der Halle, bei denen die Lawinen- und Suchhundestaffel der Region mit ihren aktuell 15 aktiven Hundeführern 2022 gefordert war. Die Staffel stellt auch den von den verantwortlichen Bereitschaften vor Ort geschätzten Fachberater, der dem jeweiligen Einsatzleiter als Spezialist bei komplexen Suchen zur Seite steht und ihn bei wichtigen Entscheidungen unterstützt, 2022 aber weniger oft gefordert war als im Vorjahr.
Christian Schieder (Bad Reichenhall) stellte die Leistungsfähigkeit der Canyon-Rettungsgruppe dar, die aus 18 Spezialisten der Bergwacht und der Wasserwacht besteht und aktuell auch zwei Anwärter ausbildet. 2022 hatte sie keine Einsätze; 2023 aber bereits zwei.
Der Ressort-Verantwortliche für die Höhlenrettung der Bergwacht-Region Chiemgau, Hubert Mayer (Freilassing), berichtete von den Aus- und Fortbildungen der 16 aktiven Höhlenretter und zwei Anwärtern, die aus den Bereitschaften Freilassing (10), Berchtesgaden (3), Marquartstein (2), Bad Reichenhall (1), Bergen (1) und Ramsau (1) kommen: „Der schwere Unfall gleich bei der ersten Übung in der Reischlklamm hat leider das ganze Jahr über unsere Motivation etwas überschattet, weshalb wir mit nur drei Höhlentouren und drei Ausbildungsabenden viel weniger gemacht haben als in den Vorjahren.“
Tendenziell gibt es immer weniger Schnee und dafür mehr Waldbrände in den Alpen, was sich auch auf die heimische Flora und Fauna auswirken wird. Franz März (Altötting), Ressortleiter Natur- und Umweltschutz, lobte die Anwärter für ihr großes Interesse an wilden Tieren und Pflanzen; er organisiert mit sehr großem Engagement und Fachwissen die Ausbildungen und Prüfungen der Anwärter im sehr umfangreichen Fachgebiet Natur- und Umweltschutz, da die Bergwacht neben dem Rettungsdienst auch für den Schutz von wilden Tieren und Pflanzen im bayerischen Alpenraum verantwortlich zeichnet; am 20. Mai wird die nächste Prüfung im Gebiet rund um den Inzeller Falkenstein stattfinden.
Abschließend bedankten sich die Regionalleiter Burger und Holzner herzlich bei allen ehrenamtlichen Bergrettern der Region für ihr großes ehrenamtliches Engagement in außergewöhnlich fordernden Zeiten: „Wir waren noch nie so gut aufgestellt wie heute, aber auch noch nie so intensiv beansprucht!“ Beide lobten auch die hauptamtlichen Mitarbeiter der Regionalgeschäftsstelle „für die fachlich hervorragende und menschlich stets angenehme Zusammenarbeit“, die ihnen sehr viel Arbeit abnehmen und den Rücken freihalten: David Pichler, Sandra Abfalter, Franz Maier und Marcel Häusler. Am 22. Juli 2024 wird die Bergwacht-Region Chiemgau ihr hundertjähriges Bestehen mit geladenen Gästen im Alten Kurhaus in Bad Reichenhall feiern.