Zwei nächtliche Rettungswinden-Einsätze für erkrankte und erschöpfte Urlauber im Steinernen Meer
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN – Die Bergwacht Berchtesgaden war am Mittwoch und Donnerstag bei sechs weiteren Einsätzen gefordert, darunter zwei nächtliche Rettungswinden-Einsätze für erkrankte und erschöpfte Urlauber im Steinernen Meer und vier zum Teil zeitgleiche Notfälle am Jenner, im Hagengebirge und am Kehlstein.
Am Donnerstagabend (6. Oktober) ging gegen 20 Uhr ein Notruf vom Kärlingerhaus am Funtensee ein, da ein rund eine Dreiviertelstunde von der Hütte entfernter intern erkrankter und erschöpfter 31-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen nicht mehr weiterkam; seine Begleiter hatten keinen Handy-Empfang und hatten dann am Haus um Hilfe gebeten, woraufhin Leute von dort abstiegen, um Erste Hilfe zu leisten. Die Besatzung des alarmierten nachtflugtauglichen Polizeihubschraubers „Edelweiß 2“ traf gegen 21.30 Uhr ein und setzte dann zwei Berchtesgadener Bergretter mit der Winde an der Einsatzstelle ab, die den Mann kurz versorgten und in einem Rettungssitz sicherten, so dass ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte; von dort aus gings mit einem Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Bereits am Mittwochabend (5. Oktober) brauchte ein ebenfalls intern erkrankter und erschöpfter 73-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen die Bergwacht, da er nach einem zwölfstündigen Aufstieg von der Grieshütte aus im Bergwald oberhalb der Sigeretplatte nicht mehr weiterkam. Da er keinen Handy-Empfang hatte, war sein Sohn fast zwei Stunden lang bis nach Sankt Bartholomä abgestiegen, wo er dann gegen 19 Uhr den Fischer um Hilfe bat. „Edelweiß 2“ flog mit zwei Berchtesgadener Bergrettern los und setzte sie rund 100 Höhenmeter oberhalb des Patienten mit der Winde ab. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und schafften es dann, ihn sehr langsam seilgesichert abwärts zu einem besseren Aufnahme-Punkt für den nächtlichen Winden-Einsatz zu bringen, wo ihn der Heli dann abholen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte. Eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes lieferte ihn dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Die BRK-Wasserwacht brachte den Sohn von der Hirschau mit dem Rettungsboot zur Seelände zurück. Die Bergwacht war bei beiden Nacht-Einsätzen jeweils bis 23 Uhr im Einsatz und tankte den Heli mit ihrem Kerosin-Anhänger wieder auf.
Bereits am Mittwochnachmittag ging kurz nach 15 Uhr ein Notruf von der Priesberg-Brennhütte ein, wo eine intern erkrankte und nach einem Sturz verletzte 71-jährige Urlauberin aus Niedersachsen Hilfe brauchte. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte sie und fuhr sie mit dem Fahrzeug bis nach Hinterbrand, wo sie dann eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr. Zeitgleich brauchte im Hagengebirge in der Nähe des Seeleinsees ein 35-jähriger Münchner mit einer Knieverletzung Hilfe. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnte mit einem Berchtesgadener Bergretter in der Nähe der Einsatzstelle landen und flog den Mann dann zur Kreisklinik Bad Reichehall. Gegen 14.30 Uhr mussten die Bergwacht und der Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes zur Jenner-Mittelstation ausrücken, wo eine 81-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen bewusstlos zusammengebrochen war. Der Landrettungsdienst versorgte die wieder ansprechbare Patientin und brachte sie dann in die Kreisklinik Berchtesgaden. Kurz nach 11.30 Uhr brauchte ein akut intern erkrankter 59-jähriger Schweizer am Kehlstein notärztliche Hilfe: „Christoph 14“ nahm am Kempinski-Hotel einen Berchtesgadener Bergretter auf und landete dann auf der Buswendeplatte, die die RVO-Mitarbeiter bereits gesperrt und für den Einsatz abgesichert hatten. Von dort aus mussten die Retter nur gute 50 Meter über den Steig zum Patienten absteigen. Weitere Bergretter kamen mit Fahrzeug und Trage nach und brachten den notärztlich versorgten Mann dann hinauf zum Heli, mit dem es direkt weiter zum Klinikum Traunstein ging.